~Träume~

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„Mir tun die Füße weh, Yoongi und es ist schon stockfinster. Lass uns doch morgen weiterlaufen."
„Halt noch etwas durch. Hier ist kein sicherer Ort, um die Nacht zu verbringen. Wenn du willst, trage ich dich wieder...?"
„Nein, nein geht schon. Wenn du sagst, dass ich noch etwas durchhalten soll, schaffe ich das natürlich. Aber nicht mehr lange, ja?"
Er nickte und packte dann meine Hand. So liefen wir weiter, Hand in Hand, bis wir einen Platz fanden, wo wir die Nacht verbringen konnten.

Er nahm seine Uniform und legte die Jacke dieser auf den Boden, als „Liege" für uns. Dann legte er sich hin, breitete seinen Arm aus, sodass ich mich dadrauf legen konnte und deckte uns dann mit dem Mantel zu.
Er drückte mich so nah es ging, an ihn heran, weshalb mein Herz, wie in jeder Nacht, wild zu schlagen begann.
Wir schliefen jede Nacht so, um uns möglich warm zu halten und damit Yoongi mich sofort beschützen konnte, wenn etwas passieren sollte.
Ich genießte es jede Nacht, so zu liegen.
„Gute Nacht." Sagte er und ich schloss die Augen.

Ich hatte wirklich angefangen, mich in ihn zu verlieben. Das hatte ich in den 4 Tagen realisiert, in denen wir unterwegs waren.
Die meisten Städte wurden angegriffen und waren nun in Trümmern versunken. Alles war verwüstet und es gab viele Leichen.
In den Häusern konnten wir nützliches und auch Geld finden. So kamen wir dann auch größtenteils aus in dieser einsamen Wüste.

„(D/N)?" Meinte Yoongi murmelnd und halb verschlafen.
„Hm?"
Wir müssen uns als Ehepaar abgeben, wenn und jemand fragen sollte. Sonst, wenn sie erfahren, dass wir nicht verheiratet sind und die ganzen Tage lang zusammen waren, wird das schlimm enden."
Er und ich...? Verheiratet?
DummesHerz! Gleich hört er noch, wie sehr du schlägst!
„Oh... Hm... Ja..."
„Naja, ist ja auch egal. Ich wollte es dir nur gesagt haben. Dann wiedereinmal: Gute Nacht!"
„Gute Nacht, Yoongi..."

Am Morgen, gingen wir wieder, direkt los, sobald wir aufgewacht waren.
„Ich glaube, dass wir sogar schon mer als die Hälfte hinter uns haben, (Y/N)."
Yoongi war ein Soldat gewesen, der aus seinem Dorf evakuiert wurde. Später fing er eine Ausbildung als Soldat an und wurde in mein Dorf geschickt.

Sein Dorf war an der Grenze (zum Nachbarland) gewesen und daher kannte er die Namen der Städte, an den wir vorbei mussten, um zur Grenze zu gelangen.

„Weißt du," , meinte er dann, als wir am zweiten Tag in den Trümmern nach etwas verwertbaren suchten, „Ich habe gehört, dass die im Nachbarland wohlhabender sind, alle in Städten leben und die Söhne selber, freiwillig und begeistert Soldaten werden wollen, um ihre Familien stolz zu machen. Sie wissen meist nicht, was ein Krieg bedeutet. Ist das nicht irgendwie schrecklich? Meine Familie wollte nicht, dass ich Soldat werde, genauso wenig wie ich. Doch ich musste mein Land beschützen. Ich musste alles beschützen, was mir lieb war. Deshalb habe ich mich hierfür entschieden. Ich wünschte, ich wäre nie weggegangen. Es war vorhersehbar, dass wir verlieren würden. Wir sterben doch alle umsonst. Gegen die haben wir doch keine Chance! Ich hätte meine Familie versorgen können, für sie arbeiten können. Aber ich Dummkopf-"
„Sag nicht sowas. Du wolltest beschützen, mehr nicht. Und du hast getan, was du konntest. Dazu vergessen solltest du nicht, dass ich jetzt gerade mit deiner Hilfe mein Leben sichern kann! Ist doch was, oder nicht?"

Er lächelte mich schwach an.
„Weißt du was das Schreckliche ist?"
Ich schüttelte den Kopf und sah ihn besorgt an.
„Die jungen Soldaten wissen nicht, wofür sie kämpfen. Sie haben zwar das Ziel, ihre Ehre und ihren Stolz zu beweisen, doch sie wissen nicht, weshalb. Man bekommt Gehirnwäschen, wird manipuliert. Es ist wie bei einer Kettenreaktion: Die Familien wollen ihre Söhne immer am besten dastehen lassen und machen alle mit.
Sie freuen sich auf den Krieg und lernen dann dort Hass kennen. Furcht. Sie vergessen ihre Unschuld und werden dann zu gierigen Mördern. Und wozu? Um dem Staat zu dienen, der ihnen eine Gehirnwäsche verpasst. Ist das nicht traurig? Ich will nicht gegen solche Menschen kämpfen. Ich will nicht lernen, sie zu hassen. Und ich will sie nicht als Feinde ansehen, weil unser richtiger Feind die eigentliche Regierung des Nachbarlandes ist."

The Last Guardian (JUNGKOOKxREADER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt