Jeon Jeong- GukAm Abend entschloss ich mich dazu, nicht nach Hause zu gehen. Ich lief zur Kneipe, wo Taehyung und ich immer hingegangen waren, vor unserer Kriegszeit.
An diesem Tag war dort niemand meiner Bekannten. Es waren nur die früheren, alten Männer dort, die sich jeden Tag besauften. Aber sonst keiner.
Trotz alldem bestellte ich mir ein Bier und betrinkte mich alleine.
Ich konnte mich noch daran erinnern, als Taehyung und ich uns immer über die Leute lustig machten, wenn sie alleine tranken. Jedes mal redeten wir hinter ihren Rücken.
Und genau in diese Kategorie Mensch war nun auch ich gefallen.Ich dachte nach. An ihre Worte. Wie in ihren Augen ein Feuer entfachte. Ich hatte alles in diesen Augen gesehen. Jeden Schmerz.
Es mag ja schrecklich sein, was sie durchlebt hattte. Aber wie sie von diesem Kerl sprach... Konnte es sein, dass sie für ihn auch Gefühle hatte? Dieser Soldat...
Nichts ging mir mehr aus dem Kopf, weder sie, ihre Wut noch der Soldat.
Dabei hatten wir uns nichteinmal gestritten. Es war einfach die angespannte Situation, die zu dieser Distanz zwischen uns führte. Dabei hatte alles so gut angefangen...Was hätte ich tun sollen? Ich wollte sie nicht bedrängen, alles vorsichtig angehen.
Aber ich musste sie wieder am morgigen Tag besuchen und nach einem weiteren Treffen fragen. Ihr beibringen, dass unsere Vergangenheit nun Geschichte gewesen war und uns kein Krieg trennen konnte.
Ich als Soldat konnte nichts unternehmen und schon gar nicht, da ich das falsche Bild in meinem Kopf hatte. Ein komplett falsches Bild von Keun Dal.
Dabei hatte ich ja noch niemals einen Menschen getötet. Selbst auf diese Soldatenpflicht hatte ich verzichtet. Ich musste ihr das alles sagen. Ihr sagen, wie ich alles bedauerte. Ihr sagen, dass ich nicht wie sie war.Ich weinte. Ich hatte geweint... zwischen all diesen Menschen, hatte der Sohn des Generals geweint.
Warum waren wir beide nur so unmöglich? Was war es das uns so sehr hasste, gemeinsam zu sehen?!Das Glas, das ich in einem Schluck austrank, haute ich knallhart auf die Theke und verließ dann betrunken die Kneipe.
Nichts wissend, wo ich hinlief, war ich auf dem Weg zum Krakenhaus.
Sie hätte gerade arbeiten sollen, da hätte ich sie antreffen können.Also betrat ich das Krankenhaus. Von allen Menschen beobachtet, aber es war mir alles egal... obwohl meine Füße den Boden berührten, schienen sie doch so frei herum zuschweben. Mir wurde schwindlig, dennoch konnte ich stehen und laufen.
Wo warst du nur?Reader
Gerade, als ich aus dem Raum austrat, hörte ich eine ferne Stimme meinen Namen schreien.
Schnell ließ ich von meinen Sachen ab und lief auf der Stelle in die Richtung.
Die Rufe wurden immer lauter und durchdrangen mein Gehör. Es war wie ein sehnsüchtig schmerzendes Geschreie, das nur mich verlangte.
Es waren viele Menschen dort versammelt und ich drückte mich durch die Menge, um dann Jungkook zu erblicken.„Jungkook...!" meinte ich dann und packte ihn sofort unter den Armen, um ihn zu stützen.
„(D/N)... Ich habe dich vermisst..."
„Du stinkst scheußlich."
„Bring uns hier weg... Weeeeit weg von hier... Bis uns niemand mehr findet..."
Also trug ich ihn dann auf der Stelle mit nach draußen.Ich hielt eine Kutsche auf, um dann zu mir nach Hause zu fahren.
„Ich nehme dich mit zu mir. Also benimm' dich auch."
Warum war er nun gekommen? Warum konnte er mich nicht einfach meiden?
Der Kutscher war losgefahren und Jungkook legte seinen Kopf auf meine Schulter, während er irgendetwas vor sich hinmurmelte. Ich ließ es passieren und schloss die Augen.
So lange, bis der Wind aufhörte, gegen mein Gesicht zu wehen und mich nicht frieren ließ.
Es war nun stockfinster.
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The Last Guardian (JUNGKOOKxREADER)
FanfictionMan sagt immer, dass Kriege das Schlimmste auf der Welt sind. Man verliert seine Liebsten, man verliert sich selbst, seinen Körper. Aber war nicht der Krieg derjenige, der mich mit ihm verbindete? Der junge Mann trug mich aus den Trümmern, der Asche...