Kapitel 5 - Weiter voran

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P. O. V. Layna

Stumpfsinnig folgte ich meinem Gefühl. "Tapp. Tapp." Meine Schritte verklangen mit Nachhall. Ich versuchte gerade zu laufen, um nicht ohne jeden Anhaltspunkt in der verschlingenden Dunkelheit gefangen zu bleiben. Nach geschätzten 50 Schritten schein es, als ob die Schwärze einen Teil ihrer Undurchdringlichkeit verloren hätte. Ganz so, wie ein Hauch von einem Licht sich hier her geschlichen hätte. Jedoch wagte ich noch nicht neue Hoffnung auf einen Ausgang zu schöpfen. Ein Schritt nach dem anderen tastete ich mich weiter vorran. Plötzlich stieß ich mit dem Fuß gegen irgendetwas. Erschrocken blieb ich stehen. Es war hart und hatte kein Geräusch von sich gegeben. Lebendig war es also nicht. Mit der rechten Hand nach unten glitt ich langsam in die Hocke. Sehen konnte ich immer noch nichts. Meine Fingerspitzen ertasteten einen kalten, unebenen Gegenstand, der im Boden stecken zu schien. Meine beiden Hände versuchten sich an den Gegenstand zu legen. Doch konnte man nirgends unterharken. Ich richtete mich wieder auf und machte einen Schritt drüber weg. Das Vertrauen in mich selbst verstärkte sich und ich folgte meiner Intuition. Ein Stück heller schien mir die Umgebung zu werden. Da ich die Arme, weil sie schwer wurden, runter genommen hatte, lief ich jetzt frontal gegen ein felsiges Hindernis. "Autsch." >> Na toll, ich Inteligenzbestie! Natürlich muss ich gegen etwas latschen. War ja klar. Bei meinem Glück. Jetzt tut nicht nur mein Rücken und gefühlt fast alles andere weh, nein, jetzt auch noch mein Kopf.<< Ich war ein Stück zurück gestolpert. Erst schüttelte ich de Kopf über mich sebst, dann realisierte ich, dass es eine schlechte Idee war ihn so zu bewegen, und rieb mir dann lieber die Stirn. Zaghaft ertastete ich die raue Fläche vor mir. Auf dem linken Bein balancierend überprüfte ich, ob es nur ein Vorsprung oder eher eine Wand war. >> Aha, eine Wand also. Wie hoch die wohl ist? Komme ich hier hoch? Oder vieleicht ganz nach oben?<< Prüfend auf Zehenspitzen stehend erfühlte ich über mir eine Kante. Abgerundet und leicht feucht fühlte sie sich an. Ich sank zurück auf den ganzen Fuß, nahm Schwung und sprang ins Schwarze. Mit Glück fanden meine Hände die Kante, meine Füße die Wand. Unter schmerzendem Rücken und protestierenden Armmuskeln hiefte ich mich hoch. >> Früher war das doch auch kein Problem. Was stell ich mich denn jetzt so an? Okay, ist ja auch nicht gewöhnlich, was ich hier grad alles erlebe. << Von neuem Flammte die Angst des Alleinseins in mir auf. >> Wo war ich eigentlich wirklich? Wie war ich hierher gegekommen? Das muss warten, die Fragen kann ich grad nicht gebrauchen. Konzentration  Layna. << Aus der Hocke heraus versuchte ich wieder aufzustehen und stieß, zum Glück nicht doll, mit meinem Kopf gegen die niedrige Decke. Also blieb ich in der Hocke und kroch weiter voran.

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