Kapitel 6

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• C H R I S •

„Ich helfe Matty kurz mit seinen Sachen", verkündet Evan, bevor er aussteigt und mich mit dem blonden Etwas auf der Rückbank allein lässt. Ich sehe ihm hinterher, wie er zum Haus läuft und klingelt. Es dauert nicht lange, bis die Tür geöffnet wird. Matthew sehe ich allerdings nicht.

„Weißt du, ich verstehe es immer noch nicht", ertönt es hinter mir. Augenverdrehend blicke ich sie durch den Rückspiegel an. „Was meinst du?"

„Warum wolltest du so unbedingt, dass wir mitkommen? Ist das ein Teil einer Wette oder gar eine Falle für Matty? Wollt ihr ihm wieder wehtun?" Sie schürzt die Lippen. „Dass ihr euch überhaupt noch traut, ihm in die Augen zu sehen, nachdem ihr auf ihn eingeprügelt habt."

„Also erstmal habe ich Matthew niemals angefasst, kapiert? Und ob du es glaubst oder nicht, ich habe ohne jeglichen Hintergedanken Evan angeboten, dass ihr heute mitfahren könnt, weil ich ihm einen Gefallen tun wollte."

„Inwiefern?"

Achselzuckend sehe ich, wie mein bester Freund mit Matthew im Schlepptau aus dem Haus treten. „Ihm ist es wichtig, dass wir uns nicht weiter bekriegen. Also sollten wir seinen Wunsch doch erfüllen. Nicht wahr?"

Sie wirft mir einen tödlichen Blick zu, als ich aussteige und um das Auto herumlaufe. Dieses Mädchen ist so verdammt anstrengend. Ich verstehe nicht ganz, was andere in ihr sehen. Sie nörgelt nur herum und scheint zudem ein ziemlicher Miesepeter zu sein. Als wäre es vollkommen egal, dass das Wetter wundervoll ist und wir das Wochenende an einen tollen See verbringen werden.

Sie tut gerade so, als würden wir sie dazu zwingen, mitzufahren. Es wäre weitaus angenehmer, sie einfach Zuhause zu lassen. Für Evan überwinde ich mich aber und versuche, nett zu bleiben.

Dieser grinst mich schelmisch an, als die beiden am Auto ankommen. „Na, habt ihr beiden euch gut unterhalten?", fragt er mit einem Kopfnicken zu Piper, die vor sich hin schmollt.

„Wir verstehen uns blendend", erwidere ich sarkastisch und nehme ihm die Tasche ab, um sie im Kofferraum unterzubringen.

Matthew lächelt mich zurückhaltend an, bevor er sich von Evan helfen lässt, nach hinten zu seiner Freundin einzusteigen.

Hat er mich gerade tatsächlich angelächelt? Es galt mir ganz allein?

Verwirrt umgehe ich mein Fahrzeug und setze mich hinters Lenkrad. Während ich mich anschnalle und darauf warte, dass Evan ebenfalls einsteigt, schaue ich nach hinten und beobachte, wie die nervige Blondine Matthew dabei hilft, sich anzuschnallen.

„Braucht ihr da hinten noch einen Kindersitz?", frage ich scherzhaft, ernte dafür aber nur einen wütenden Blick seitens Piper. Matthew neben ihr wendet sich mit geröteten Wangen zum Fenster hin.

Die Tür des Beifahrers wird aufgerissen, als es sich mein Kumpel neben mir auf dem Sitz bequem macht. „Von mir aus, kann es losgehen!", ruft er grinsend, sein Gesicht strahlt regelrecht vor Begeisterung. Es ist ansteckend.

Ich warte, bis er sich angeschnallt und die Musikanlage eingeschaltet hat, bevor ich losfahre und es dauert nicht lange, da singen wir beide schief zu den neusten Songs mit.

*

Etwa eine Dreiviertelstunde später lenke ich auf eine Landstraße, die zum Haus am See führt. Die anderen scheinen zu schlafen, zumindest bin ich der Einzige, der etwas von sich gibt. Leise summe ich bei einem Lied mit.

Manchmal habe ich während der Fahrt gewagt, einen kurzen Blick nach hinten zu werfen und Matthew zu beobachten. Er hat verträumt aus dem Fenster geschaut und dabei so friedlich ausgesehen, dass ich meine Umgebung beinahe vergessen habe.

Only Three Words [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt