Kapitel 5

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• M A T T H E W •

Nervös verfolge ich jedes Wort meines potenziellen neuen Kollegen, der mich in der letzten halben Stunde durch den Betrieb in der Pizzeria geführt hat. Wenn ich den heutigen Tag ohne peinliche Vorfälle überstehe, habe ich den Aushilfsjob. Allerdings bedeutet das auch, ich müsste an meiner Furcht vor Fremden arbeiten, was deutlich schwerer werden wird.

„Hast du noch irgendwelche Fragen?", fragt er mich, während er mir eine farbenfrohe Schürze mit dem Logo des Restaurants überreicht. Kopfschüttelnd mache ich mich daran, diese mir um den Körper zu schlingen.

„Keine Sorge, nach ein paar Tagen verfliegt deine Unsicherheit gegenüber Kunden. Das macht jeder anfangs durch", versucht der Ältere mich aufzumuntern und tätschelt meine Schulter. Ich zwinge mich zu einem Lächeln, welches augenblicklich wieder aus meinem Gesicht weicht, als ich die Glocke über der Eingangstür höre.

„Was für ein Zufall. Deine allerersten Kunden!"

Als ich mich umdrehe, rutscht mir das Herz in die Hose. Ausgerechnet heute muss Christophs Clique hier auftauchen. Das ist doch ein schlechtes Omen!

„Viel Glück", flüstert mein Kollege in mein Ohr. Ich zucke über diese plötzliche Nähe zurück, was er belächelt und schließlich nach hinten in die Küche verschwindet. Ich bleibe allein zurück.

„Kann man hier eigentlich auch bestellen oder so?", höre ich Nathan durch den Laden rufen. Meine Knie beginnen zu zittern, ich halte mich an der Theke fest, um nicht zusammenzubrechen.

Das. Kann. Doch. Nicht. Wahr. Sein!

Warum mussten sie sich ausgerechnet diese Pizzeria aussuchen? Es ist ja nicht so, als gäbe es hier nicht noch dutzend andere!

Vorsichtig blicke ich mich über die Schulter um, doch die andere Bedienung ist gerade damit beschäftigt, Gästen Getränke einzuschenken. Das bedeutet, ich muss zu ihnen an den Tisch.

All meinen Mut zusammenkratzend, nehme ich den Weg zu meinen Mitschülern auf mich. Er zerrinnt allerdings in dem Moment, als sie mich entdecken und auslachen.

„Was macht der Freak denn hier? Musst du uns jetzt auch noch mit deiner Anwesenheit das Essen ungenießbar machen?", fragt Aaron arrogant grinsend, die anderen am Tisch lachen. Nur Chris bleibt still. Er sieht mich unergründlich an. Neben ihm schmiegt sich Mila an ihn heran.

„Hast du auch vor, uns zu bedienen? Oder willst du hier nur rumstehen und glotzen?" Sara wirft ihre langen, schwarzen Haare über ihre Schulter und blickt mich böse an, während Aaron seinen Arm hinter ihr auf die Lehne legt.

„W-was wo-wollt ihr h-haben?", stottere ich und ziehe meinen Schreibblock aus der Schürze heraus.

„Wie wäre es mit einem Angestellten ohne Sprachfehler?", erwidert Nathan, woraufhin das Gelächter seiner Freunde lauter wird.

Tränen treten mir in die Augen, die ich allerdings zu unterdrücken versuche.

„Hey Matthew, kommst du mal kurz?" An der Theke steht ein Junge mit derselben Schürze, wie ich sie trage, der mich lächelnd zu sich winkt. Ihn kenne ich noch gar nicht, er wurde mir vorhin nicht vorgestellt.

„Komm mal kurz mit nach hinten." Er deutet hinter sich auf eine Tür. Ohne weiter auf meine Mitschüler zu achten, folge ich ihm in eine der Lagerkammern. „Hier, du kannst die Kisten auspacken und die Dekoration und alles hier einsortieren. Keine Sorge, ich werde solange die Witzbolde da vorne bedienen."

Überrascht streiche ich über die Pappkartons. Er zuckt grinsend mit den Schultern. „Ich habe mitbekommen, dass sie dich runtermachen. Hier können sie das nicht tun."

Only Three Words [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt