• C H R I S •
Matthew [17:20 Uhr]: Hey, Chris. Hättest du Lust, bei mir später vorbeizukommen? Ich würde dich gerne sehen.
Mit dieser Nachricht hat mich Matt vor einer halben Stunde überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass er die Initiative ergreifen und mich zu sich einladen würde. Vor allem, wenn ich mir vorstelle, wie verlegen er gewesen sein muss, als er das vorhin abgeschickt hat. Ich parke mein Auto vor sein Haus und schalte den Motor aus.
Ob er etwas geplant hat? Meinen Eltern habe ich zumindest ausgerichtet, dass ich wahrscheinlich etwas spät nach Hause kommen werde. Nicht, dass ich erwarte, mit Matthew ins Bett zu steigen. Das würde ich nicht tun, jetzt zumindest noch nicht.
Die Neugierde packt mich, weshalb ich aus dem Fahrzeug steige und über den Steinweg zur Haustür laufe. Die Lichter im oberen Geschoss sind erloschen, er scheint sich also unten aufzuhalten. Mein Finger drückt auf die Klingel.
Es dauert nicht lange, da wird die Tür aufgerissen und Matthew steht vor mir. Schüchtern lächelt er mich an. „Hey du." Seine Wangen sind gerötet und wenn ich mich nicht täusche, blitzt etwas in seinen Augen auf. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als ich mich zu ihm herüberbeuge und einen Kuss auf seine Wange hauche.
„Komm rein", bittet er mich und tritt zur Seite, sodass ich Platz habe. Als ich das Haus betrete, steigt mir ein Geruch in die Nase. Überrascht wende ich mich ihm zu. „Hast du gekocht?"
Schulterzuckend nimmt er mir meine Lederjacke ab, um sie an die Garderobe zu hängen, während ich mir die Schuhe ausziehe.
„Es sind nur ein paar Nudeln. Ich bin nicht sonderlich gut in der Küche", gesteht er und geht voran in die Küche. Erfreut folge ich ihm und gehe um die Arbeitsplatte herum zum Herd. Matt macht sich daran, das Wasser abzugießen, während ich in den Topf schaue, in dem eine gut duftende Bolognesesauce kocht. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen.
„Dafür, dass du nicht gut sein sollst, riecht es wirklich gut, Matthew."
„Dankeschön, ich hoffe, es wird auch schmecken. Würdest du die Teller aus dem Schrank holen?", bittet er mich und deutet auf die Vitrine hinter mir. Ich nehme Teller und Gläser heraus und richte unsere Plätze an der Theke heran. Dabei lasse ich ihn nicht aus den Augen und beobachte wie er die Herdplatte ausschaltet und die Sauce nochmal umrührt. Als er sich mit den Nudeln umdrehen möchte, komme ich ihm zur Hilfe und nehme ihm den großen Topf aus der Hand, um ihn auf einen der Untersetzer abzustellen. Die Sauce platziert Matt daneben.
„Dir ist bewusst, dass du, falls das schmecken sollte, mir dann immer etwas kochen musst, oder?", frage ich ihn scherzhaft, als wir uns nebeneinander auf die Barhöcker setzen und er mir eine Portion Nudeln auf den Teller legt.
„Dann würdest du dich nur noch von Nudeln ernähren. Denn mehr kann ich nun wirklich nicht", erwidert er kichernd. Ein Geräusch, das mein Herz berührt.
Nach der gestrigen Unterhaltung mit meinen Eltern, habe ich heute in der Schule bewusst Abstand zu Matthew gehalten. Um eine gewisse Distanz zu bewahren und habe es gleichzeitig auch als Selbstschutz getan. Denn wenn die Erwachsenen Recht haben, scheint sich der Junge neben mir bereits in mein Herz geschlichen zu haben. Trotzdem sitze ich jetzt in seiner Küche, weil ein Teil in mir bei ihm sein wollte.
Er hält sein Glas Wasser in die Höhe. „Ich hätte dir auch Wein angeboten, allerdings musst du nachher noch Auto fahren, deshalb..."
„Auf einen schönen Abend", wünsche ich und stoße mit ihm an.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass er mich dabei beobachtet, wie ich das Essen probiere. Genüsslich verdrehe ich die Augen und bringe ihn damit zum Lachen.
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Only Three Words [boyxboy] | ✔
Romance*beendet* "Warum kannst du es nicht einfach aussprechen?" Er kommt selbstsicher auf mich zu. Ich bemerke, wie mein Puls ansteigt. "Nur drei Wörter." Matthew - ein unscheinbarer Junge. In der Schule hat er kaum Freunde. Er kann sie an einer Hand abz...