Kapitel 16

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• C H R I S •

„Sag mal, was hältst du eigentlich von einer Party? Wir haben schon lange nicht mehr zusammen gefeiert", schlage ich Evan vor, als wir am Dienstag in die Schule fahren.

Verwirrt mustert er mich von der Seite. „Versuchst du so das Thema zu wechseln?"

Die letzten zehn Minuten hat er mir erzählt, wie schlecht es Matthew nach seinem Besuch bei mir ging. Und ausgerechnet danach musste er auf Evan treffen.

Ich versuche, seine Worte nicht an mich heranzulassen. Aber in meinem Inneren sieht es aus wie in der letzten Woche. Ich vermisse Matthew. Durch ihn habe ich wieder etwas empfunden.

Als ich nicke, seufzt er auf, knickt aber ein. „Na gut, du hast mich. Feiern klingt gut. Das bräuchten wir, denke ich. Solange die Party nicht so wie letztes Mal total aus dem Ruder läuft."

Die letzte Party, die wir geschmissen haben, war bei Evan und da musste am Ende sogar die Polizei kommen, weil sich ein paar Dummköpfe die Köpfe eingeschlagen haben. Tina hat es, als wir es ihr am nächsten Morgen erzählt haben, ziemlich witzig gefunden. Nur Evan und Michael sind genervt gewesen und haben sich geschworen, nie wieder zuzulassen, dass eine Party so ausgeht.

Wir stoppen an einer Ampel. „Also zuerst muss geklärt werden: Bei dir oder mir?" Ich zwinkere ihm anzüglich zu, als uns beiden die Doppeldeutigkeit bewusst wird.

Lachend schüttelt er den Kopf. „Garantiert nicht in meinem Haus."

„Warum denn nicht? Tina ist doch voll locker bei sowas. Wer weiß, vielleicht würde sie sogar mitfeiern."

„Eben, das ist ja der Punkt! Am Ende muss ich sie noch abhalten, auf dem Tisch einen Striptease zu machen."

Das würde sie halt wirklich tun! Und dafür liebe ich diese Frau einfach.

„Okay, also bei mir. Ähm", ich kratze mir am Hinterkopf, „Denkst du, Matt würde kommen?"

„Zu der Party?" Verblüfft schüttelt er den Kopf. „Wohl eher nicht. Er steht nicht so auf Partys."

„Und wenn du ihn einladen würdest? Da würde er doch sicherlich nicht absagen."

„Chris, ich weiß nicht, ob das eine gute..."

„Doch doch! Das ist die Idee!" Die Ampel schaltet grün.

Begeistert fahre ich um die Kurve.

„Solltet ihr euch nicht lieber unterhalten, wenn ihr allein seid?"

„Das könnten wir doch dann machen. Ich würde ihn wirklich gerne sehen", gestehe ich. „Und das wäre doch die Gelegenheit, dass wir vielleicht nochmal reden können." Mein Gefühlschaos ist wieder einmal voll im Gange. Zwar sollte ich mich von ihm fernhalten, andererseits kann ich Matt nicht loslassen. „Ich werde ihn fragen, aber nicht drängen, wenn er nicht will. Und noch dazu lade ich auch Piper ein." Sein Blick verfinstert sich, als ich die Augen verdrehe. „Sie ist auch meine Freundin, Chris." Ich kann sie halt nicht ausstehen. „Und wir beide behalten die Leute ständig im Auge. Ich habe keine Lust, so ein Chaos wie letztes Mal zu beseitigen. Du wirst derjenige sein, der jeden rauswirft, wenn man sich scheiße benimmt. Und vor allem, keine dumme Show mit Mila, falls Matty kommt."

Ich biege auf den Schulparkplatz. „Das ist doch vorbei. Evan, mich interessiert niemand anderes als Matthew."

Seufzend entfernt er den Gurt, bevor wir geparkt haben. Ich fahre geradeaus, bis ich eine Lücke finde.

„Hör mal, was ich dir jetzt verraten werde, bleibt gefälligst unter uns. Du wirst ihm nicht sagen, dass ich es dir erzählt habe." Wieder nicke ich und höre ihm aufmerksam zu. „Ich glaube, nein, ich weiß, dass Matty Gefühle für dich hat. Er leidet genauso wie du. Aber ich bin davon überzeugt, dass er am liebsten mit dir zusammen wäre."

Only Three Words [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt