Kapitel 15

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• C H R I S •

Evan bombardiert mich schon wieder seit Stunden auf WhatsApp. Seine Nachrichten ignoriere ich aber genauso wie seine Anrufe. Ich bin gerade nicht in der Stimmung, mit ihm zu reden.

„Liebling, du hast Besuch!", ruft Mom vor meiner Tür, bevor ich ihre Schritte höre. Augenverdrehend rolle ich mich von meinem Bett und richte mich auf.

Ich hoffe für meinen Kumpel, dass er es jetzt nicht ist. Denn sonst würde er Bekanntschaft mit einen meiner Sneaker im Gesicht machen.

Doch überraschter bin ich, als die Tür aufgeht und jemand in mein Zimmer kommt, mit dem ich gar nicht gerechnet habe. „Was willst du hier?", fahre ich Matthew an, dem die Situation sichtlich unangenehm ist. Sein Pech, ich habe ihn nicht zu mir eingeladen.

„Hörst du schlecht, ich habe dich gefragt, was du bei in meinem Haus machst!"

„Wir m-müssen einen V-vo-vortrag vorbereiten", stottert er vor sich hin und spielt nervös mit seinen Händen.

„Ist das dein Ernst?", zische ich und stehe auf. Er zuckt zurück, als ich auf ihn zugehen will. Sofort stoppe ich in meiner Handlung. „Du hast doch jetzt nicht wirklich Angst vor mir, oder?"

„N-nein, aber... nach unserer Unterhaltung heute Mittag könnte ich verstehen, wenn du mich schlagen wollen würdest."

Seufzend wende ich mich von ihm ab und setze mich an meinen Schreibtisch. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Matt langsam auf meine Fotowand zugeht und jedes einzelne Bild begutachtet.

„Die sind wirklich schön."

„Danke", erwidere ich grimmig, doch er scheint nur verblüfft über etwas zu sein.

„Die hast du gemacht?"

Ich zucke mit den Achseln.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du fotografieren und dann auch so gut mit einer Kamera umgehen kannst!"

„Ist halt mein Hobby. Sowas wie mein kleines Geheimnis."

Er streicht vorsichtig mit den Fingerspitzen über die Bilder. „Evan scheint es zu wissen."

„Natürlich, er ist mein bester Freund. Er weiß über alles in meinem Leben Bescheid. Doch vor allem, ist er einer meiner Lieblingsmotive", gestehe ich und kann ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als ich den Lockenkopf betrachte.

Doch schnell kehre ich in die Gegenwart zurück und sehe meinen Gast missmutig an. „Du bist also ernsthaft hergekommen, wegen der dämlichen Präsentation?"

Er zuckt mit den Achseln. „Ich dachte, wir könnten vielleicht uns einen Überblick verschaffen und..."

„Vielleicht solltest du es auch einfach mit dem Denken sein lassen", werfe ich knurrend ein und drehe mich auf meinem Stuhl Richtung Fenster, um ihm auszuweichen.

„Sei nicht so ein Mistkerl, der alles komplizierter macht, als es sowieso schon ist."

„Ich bin also der Mistkerl?", fahre ich ihn ungläubig an und schaue ihn nun doch wieder an. In seinen Augen liegt so etwas wie Traurigkeit, aber das interessiert mich gerade nicht. „Heute Mittag bin ich auf dich zugegangen, um alles zwischen uns zu klären. Aber du..."

„Ich habe gesagt, es gäbe keine Chance für uns. Und deshalb bist du jetzt eingeschnappt?"

„Alter, du hast nicht einmal einen vernünftigen Grund genannt, außer dass wir ja so verschieden wären!"

Will der Typ mich eigentlich vollkommen verarschen?

„Ich bin nicht derjenige, der sich nicht zu uns bekennen wollte. Ich bin nicht derjenige, der das zwischen uns einfach so kaputtmacht! Ich bin auch nicht derjenige, der nicht zu sich selbst stehen will!", werfe ich ihm an den Kopf und koche innerlich schon wieder.

Only Three Words [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt