20. Kapitel

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Es hatte mir das Herz gebrochen, Adam und Cassy vor dem Club stehen sehen. Sie standen bloß nebeneinander, aber die Vorstellung zwischen den beiden könnte mehr als Freundschaft laufen, trieb mir die Tränen in die Augen. Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich sie zum Beispiel küssend sehen würde. Wahrscheinlich würde ich tausend verschiedene Emotionen fühlen: Wut, Traurigkeit, Eifersucht, Angst und ich würde realisieren, dass ich ihn komplett verloren hatte, denn, wenn er sich in jemand anderes verlieben wird und glücklich wird, würde er über mich hinwegkommen und mich vergessen, während ich ihn weiterhin vermissen würde. Wahrscheinlich würde schon eine kurze Umarmung mich in ein solches Gefühlschaos bringen. Vor meinen Augen sah ich schon die Szene, die bald Realität werden könnte.

Cassy und Adam umarmten sich zur Begrüßung, vielleicht küssten sie sich sogar und ich würde zuerst sprachlos wie angewurzelt dastehen und in deren Richtung starren. Ohne es verhindern zu können würden mir die Tränen kommen und ich würde mit schnellen Schritten mich in mein Zimmer begeben, um dort alles angestaute herauszulassen.

Und allein durch die Bilder der Vorstellung vor meinen Augen rollten mir ein paar Tränen über die Wangen.

Ich hatte Angst.
Angst ihn zu verlieren.
Ihn an Cassy für immer zu verlieren.

-

Die Zeit verging schleichend und ich war ziemlich erleichtert, als auch heute wieder die Vorlesungen zu Ende waren. Jedes Mal, wenn ich Cassy neben Adam laufen oder stehen sah, sie lächelnd etwas erzählte und er bloß mit leerem Blick durch die Gegend starrte, wurde mir kotzübel.

Ich fand Cassy und ihr Verhalten einfach nur furchtbar und widerlich. Sie war meine Freundin - dachte ich zumindest - und sich dann an den Ex-Freund ranzuschmeißen, war das Letzte. Ich hatte noch nie so einen Hass auf einen Menschen entwickelt wie auf sie. Nicht einmal Jonas von der High School konnte ich so sehr hassen wie Cassy. Und Jonas hatte mich jahrelang beleidigt und gemobbt. Aber er hatte sich entschuldigt und ich hatte es akzeptiert. Ich würde ihn zwar nie als guten Freund ansehen, aber ich hatte mich mit ihm unterhalten, weil er mit Adam befreundet ist.

»Wie geht's dir?« mein bester Freund hatte sich in der Cafeteria zu mir und Brooke gesetzt und schaute mich mit einem Blick voller Besorgnis an.

»Gut«

Lüge.

»Bist du dir sicher?« Damian schaute mich skeptisch an und wusste, dass es mir genauso schlecht wie vor Tagen ging.

»Ja, mir geht es gut«

Lüge.

»Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich komme klar mit allem«

Damian glaubte mir kein bisschen, das sah ich an seinem Blick, aber er sagte zum Glück kein Wort mehr dazu, sondern fing ein komplett anderes Thema an.

Auch wenn ich die ganze Zeit während dem Essen versuchte, überall nur nicht zu Adam, der natürlich mal wieder mit Cassy an einem der Tische sitzen musste, zu schauen, schaute ich bloß zu den beiden und blendete alles um mich herum aus.

Ich sah zu, wie Cassy freudig erzählte, während Adam bloß durch die Gegend starrte. Als Cassys Blick zu mir fiel, grinste sie mich schadenfroh an. Ich verfinsterte mein Blick automatisch. Wenn Blicke töten könnte, dann würde ich gerade dabei sein einen Mord zu begehen.

»Hast du mir überhaupt zugehört, Hope?« Ich schenkte meine Aufmerksamkeit wieder Damian und überlegte, was er gesagt haben konnte. Aber ich hatte keine Idee und schaute ihn fragend an. Seufzend begann er mir noch einmal das zu sagen, was er vor ein paar Sekunden gesagt hatte und diesmal hörte ich ihm auch zu. »Ich fahr nächstes Wochenende nach hause, um meine Familie zu besuchen und weil meine Schwester Geburtstag hat und wollte fragen, ob du mitfahren willst. Du könntest deine Mutter besuchen und würdest vor allem mal von hier wegkommen« Ich nickte. Es wäre wirklich gut, wenn ich das Wochenende über weder Cassy noch Adam sehen würde. Vielleicht würde es mir dann ein bisschen besser gehen...

»Ich muss dann los, treffe mich mit jemanden« meinte Damian. Neugierig wie ich nunmal war fragte ich genauer nach. »Mit wem denn?« Damian grinste und meinte »Mit einem Mädchen, die ich aus der Vorlesung kenne«

»Uuuhh... Dann viel Glück« meinte ich grinsend und verabschiedete mich einer kurzen Umarmung von ihm. Er verschwand aus der Cafeteria und ich wendete mich wieder an Brooke, die begann, wieder etwas zu erzählen.

»Hast du dir eigentlich schon überlegt, wie wir uns an Cassy rächen wollen. Also ich dachte da an-« ich wollte ihre Pläne gar nicht hören, weshalb ich ihr mitten ins Wort fiel.

»Wir werden uns gar nicht an sie rächen« sagte ich bestimmerisch und lehnte mich nach hinten.

»Wieso nicht?« fragte sie enttäuscht und verstand nicht, wie man so wie ich reagieren konnte. Wahrscheinlich dachte sie,  ich würde mit ihr mir einen Plan ausdenken, wie wir uns rächen könnten, aber bei so etwas mache ich nicht mit.

»Es ist es nicht wert. Was würde es schon ändern? Ich wäre danach trotzdem nicht mehr mit Adam zusammen« meinte ich und warf einen kurzen Blick an deren Tisch.

»Aber Cassy hätte es auf jeden Fall verdient« versuchte sie mich umzustimmen, aber das würde sie niemals schaffen.

»Ja, vielleicht hätte Cassy es verdient, aber ich werde mich deswegen nicht auf ihr Niveau begeben. Ich werde nicht ihr Leben ruinieren, wie sie es getan hat nur um einen Vorteil davon zu haben. Wenn du dich an ihr rächen willst, dann werde ich dich nicht aufhalten, aber ich werde dabei auf keinen Fall mitmachen«

Teil 3 von 3

(Sorry, dass das Kapitel erst heute kommt, aber ich hatte keine Zeit gehabt, das Kapitel zu schreiben.)

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