40. Kapitel

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Ich hatte schon damit gerechnet, dass das Thema für Adam beendet wäre und auch er sich wieder auf das Gespräch unserer Freunde konzentrieren würde, aber so war es nicht. Er schien mir meine Lüge nicht abzukaufen und fragte deshalb weiter nach. »Was sein soll? Du bist irgendwie anders und« er legte eine kurze Pause ein und suchte nach dem richtigen Wort, das die Situation perfekt beschreiben würde. »und abweisend« vervollständigte Adam seinen Satz und ich traute mich nicht, mich umzudrehen und ihm in die Augen zu sehen. Er würde in meinen Augen sofort sehen, dass etwas nicht simmt und solange nachhaken bis ich nicht mehr schweigen konnte und die Tatsache, dass ich es nicht schaffte, ihm zu Vertrauen, aus mir herausplatzen würde. Und das würde ich gerne verhindern.

»Es fühlt sich so an, als würdest du dich unwohl fühlen, in meinen Armen hier zu sitzen« sprach Adam weiter und es tat mir leid, ihm das Gefühl zu geben. Es lag schließlich nicht daran, dass ich nicht gerne in seiner Nähe war - ganz im Gegenteil.

»Du bist ja auch total verschwitzt« Eine bessere Ausrede fiel mir in dem Moment nicht ein. Ich betete innerlich, dass er lachen würde und er diesmal nicht nachfragen würde, aber auch diesmal hatte es nicht geklappt.

»Hope, hör auf zu lügen« Ich verfluchte mich innerlich, so ungläubig zu wirken, wenn ich versuchte, etwas vorzuspielen. »Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst« murmelte er leise und hoffte wahrscheinlich, dass ich endlich mit der Wahrheit herausrückte, aber das tat ich nicht. Stattdessen sah ich schweigend zu unseren Freunden, die so aufgeregt in ihr Gespräch vertieft waren, dass sie von uns beiden nichts mitbekamen. War vielleicht auch besser so. So konnte sich niemand einmischen, denn ich war mir sicher, dass Brooke nicht ihren Mund halten könnte. Und ihre provokanten, gemeinen Kommentare gegenüber Adam wären in diesem Moment nicht fair. Adam versuchte nur herauszufinden, wieso ich mich so seltsam verhielt, damit er es besser machen konnte. Ich war diejenige, die gerade einen ihrer Kommentare verdient hätte, weil ich nicht mit meinem Freund sprach, was mich bedrückte. Dabei war das doch eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung: Das man sich gegenseitig alles erzählen konnte und nichts verheimlichen musste.

»Sprich doch bitte mit mir« flehte er mich an und seine Stimme klang verzweifelt.

Ich seufzte und beschloss, es ihm zu sagen. Allerdings wusste ich nicht wie und so kam kein gescheiter Satz aus meinem Mund heraus, sondern bloß ein »Es ist nur so... ähm« Währenddessen hatte ich mich zu ihm umgedreht, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Ich wollte ihm nicht noch länger den Rücken zuwenden, während wir eine Konversation führten.

»Es hat etwas mit dem Mädchen von eben zu tun, hab ich Recht?« Adam brauchte anscheinend keine Erklärung von mir, um zu erfahren, dass ich unglaublich eifersüchtig geworden war. Ich schaute beschämt auf den Boden und nickte langsam.

Es war mir irgendwie peinlich, dass ich ihm kein Vertrauen schenkte und wirklich dachte, dass er sich auf jedes Mädchen, das ihm ein Lächeln und Bewunderung schenkte, einließ. Je länger ich darüber nachdachte, umso absurder klang das alles, aber in diesen Minuten fühlte es sich so realistisch und logisch an.

»Es tut mir leid, dass ich dir nicht vertrauen konnte. Ich wollte es wirklich, aber...« Adam legte seine Finger an mein Kinn und brachte mich dazu, meinen Kopf nicht hängen zu lassen, sondern ihm direkt in die Augen zu sehen.

»Hey, schon okay, baby« meinte und seine Fingerspitzen streichelten sanft mein Kinn. Ein paar Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht und klebten aufgrund der Anstrengung vorhin an seiner Stirn. Seine Augen fixierten mich intensiv und mal wieder fragte ich mich, womit ich ein so verständnisvollen Jungen verdient hatte.

Dem Drang, seine Haarsträhnen nach hinten zu schieben, konnte ich nicht widerstehen und so landeten meine Hände an seinen Haarsträhnen und strichen diese weg von der Stirn nach hinten.

»Womit hab ich dich nur verdient?« flüsterte ich leise und verharrte in meiner Bewegung, während wir uns gegenseitig in die Augen sahen und niemand diesen magischen Moment zwischen uns zerstören wollte.

»So besonders bin ich gar nicht« meinte er bloß und unterbrach für keine einzige Sekunde unseren intensiven Blickkontakt. »Doch, das bist du, Adam« widersprach ich ihm und lächelte. Automatisch lächelte Adam zurück und legte seine Hände jeweils auf meine Wange, um mein Gesicht gleich danach seinem zu nähern und mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Es war nur ein kleiner Kuss, aber er löste so viele Emotionen aus und fühlte sich einfach wie der perfekte erste Kuss an. Ich schloss die Augen, während Adam seine Stirn gegen meine lehnte.

»Wir bekommen das wieder hin« flüsterte Adam leise und ich nickte. Ich war überzeugt, dass es klappen wird, dass mein Vertrauen zu Adam bald wieder aufgebaut war und sich alles wieder in unserer Beziehung normalisiert hatte. Ich wollte einfach nur ein glückliches Leben mit Adam führen, ohne ständig Probleme zu haben und dauernd diese Sorgen und Zweifeln in meinen Gedanken zu hören. Und daran würde ich arbeiten, damit mein Wunsch in Erfüllung gehen konnte.

»Ich liebe dich, Hope, und ich werde nie jemanden so lieben wie dich«

Für einen Moment starrten wir uns einfach nur an und ich nahm keine Geräusche wahr. Für mich zählten gerade nur wir zwei.

Meine Sorgen und Zweifel, ich könnte nach allem Adam nicht mehr vertrauen und er würde mit jedem Mädchen, dass ihm Interesse an ihm zeigte, flirten, waren also total unbegründet und so lehnte ich mich lächelnd an ihn und sah zu, wie unsere Freunde lautstark über ein Thema diskutierten. Damian und Brooke schienen absolut nicht gleicher Meinung zu sein und konnten nicht aufhören, ihre Meinung durchsetzen zu wollen.

Hätte Brooke nicht einen Freund, den sie über alles liebt, hätte ich die beiden schon längst verkuppelt, denn ich war mir schon fast sicher, dass die beiden ein tolles Paar geben würden. Sie waren zwar nicht immer einer Meinung und würde oft Diskussionen miteinander führen, aber wie sagt man so schön: Gegensätze ziehen sich an.

Adam legte einen Arm um meine Schulter und zog mich näher an sich heran, was ein Lächeln meinerseits verursachte. Und der Kuss, den er mir auf den Haaransatz hauchte, verstärkte dieses noch mehr.


Ein neues Kapitel :) Ich bin froh, dass ich momentan schaffe, oft zu updaten, damit ich diese Geschichte bald beenden kann und mich auf weitere neue Bücher konzentrieren kann. Zwar habe ich schon meine andere Geschichte 'Just one look' vorgeschrieben (schon ziemlich viele), aber die Storyline hatte sich im Laufe der Kapitel stark verändert und so war es eigentlich nicht geplant. Deswegen überlege ich, ob ich es einfach so lassen soll oder doch ein bisschen umändern soll...

Eine Fortsetzung für Adam&Hope wird es auf jeden Fall nicht geben; so hab ich mich jetzt entschieden. Viele wünschen sich ein richtiges Ende bei Hope und ehrlich gesagt, wollte ich die Geschichte von Adam und Hope nicht noch weiterführen. Es werden jetzt nur noch wenige Kapitel kommen bis die Geschichte das Ende bekommt, das ihr euch wünscht. Ihr könnt damit rechnen, dass es nur noch ungefähr fünf Kapitel werden.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt