30. Kapitel

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Als ich auch heute Abend wieder alleine in meinem alten Zimmer auf meinem Bett saß, musste ich an die letzten Tage denken. Zwar hatte ich zuerst versucht, mich mit einer meiner Lieblingsserien abzulenken, aber nach einer Folge passte ich kaum noch auf, weswegen ich ausschaltete. Meine Gedanken kreisten um Adam und die letzten Tage. Es war einiges geschehen und ich sollte mir langsam über meine Gefühle klar werden. Wenn ich morgen zurück zum College fahren würde, würde Adam garantiert mit mir reden wollen, um es mir zu erklären. Und ich wollte ihm auf jeden Fall die Möglichkeit geben, es zu tun. In den letzten Tagen hatte ich gelernt, dass man sich gegenseitig zuhören sollte, um Missverständnisse zu verhindern. Hätte Adam mir nämlich zugehört, als ich ihm erklären wollte, dass ich nie mit einem anderen Jungen geschlafen hatte, wäre das alles gar nicht passiert. Adam wäre nicht mit Cassy zusammengekommen und sie hätten wahrscheinlich auch nicht miteinander geschlafen. So viel Schmerz und Liebeskummer hätte uns erspart bleibe können, aber so war es leider nicht. Adam musste den Gerüchten glauben und ich hatte zu schnell aufgegeben. 

Eigentlich wollte ich gar nicht so viel über Vergangenes nachdenken, weil es mir noch immer die Tränen in die Augen trieb, wenn ich daran dachte, dass sie miteinander geschlafen hatten, aber ich konnte es nicht verhindern. Ich konnte die Gedanken nicht abschalten. Egal was ich versuchte; nichts lenkte mich ab. 

Mein Handy vibrierte und ich rechnete schon mit einer weiteren Nachricht von Adam, in der er sich entschuldigt und sich selbst als Idiot bezeichnet, aber sie war nicht von ihm, sondern von Damian. Er hatte mir geschrieben, wann wir morgen früh los mussten und um wie viel Uhr er bei mir wäre, um mich abzuholen. Ich antwortete mit einem einfachen "Okay" und legte es zurück auf den kleinen Nachttisch neben meinem Bett. 

Damian und ich waren heute am Strand gewesen und der Tag war echt schön. Es hatte sich toll angefühlt, dort zu sein, wo wir früber waren. Aber es gab auch ein paar Momente, in denen mir die Tränen hoch kamen. Es gab viele Erinnerungen an Adam hier. 

Ein weiteres Mal vibrierte mein Handy und es war Brooke. Sie wollte wissen, wie es mir ginge, was ich so getan hatte und wann ich morgen wieder zurück sein würde. Wir schrieben eine Weile und es stellte sich heraus, dass sie sich ziemlich langweilte, weil ich nicht da war. Außerdem erwähnte sie noch nebenbei, dass Adam bei ihr aufgetaucht war und nach mir gefragt war. Sie hätte ihm aber erklärt, dass ich dieses Wochenende nicht an der Uni war, um meine Gedanken frei zu bekommen und den beiden nicht ständig über den weg zu laufen. Weder Adam noch Cassy. Und es tat wirklich gut, die beiden nicht zu sehen, auch wenn sie nicht mehr zusammen waren, sondern sich wahrscheinlich hassten. Er hasste sie jedenfalls, aber, dass sie ihm hasste, bezweifelte ich. Sie liebt ihn und hatte wirkliche Gefühle für ihn. Für sie war die letzte Woche wahrscheinlich die schönste ihres Lebens. Sie durfte Adam küssen, seine Hand halten und hatte sogar mit ihm geschlafen. Allein durch den Gedanken wurde mir schon wieder kotzübel. Ich konnte nicht wirklich glauben, dass Adam es tat. Aber er wurde wieder zu seinem alten Ich. 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon ziemlich spät war und da ich morgen früh aufstehen musste, beschloss ich,  mich hinzulegen, um wenigstens ein bisschen Schlaf zu haben. Davor ging ich aber noch einmal ins Wohnzimmer zu meiner Mutter und gab ihr Bescheid, wann Damian mich holt. Sie nickte, wünschte mir noch gute Nacht und ich verschwand wieder in meinem Zimmer. 

Dass Adam seit heute Nachmittag nicht mehr ein einziges Mal anrief oder eine Nachricht schrieb, versetzte mir einen kurzen Stich ins Herz, aber ich wäre sowieso nicht ans Handy gegangen oder hätte geantwortet. Ich konnte Adam verstehen, dass er langsam keine Lust hatte, mich versuchen zu erreichen, und lieber wartet bis ich wieder zurück war, um mich persönlich zu sprechen. Aber Angst, er würde nicht mehr um mich kämpfen, hatte ich schon. Ich wusste, dass ich ihn noch immer liebte und ich ihm irgendwann verzeihen würde, weil ich ihn in meinem Leben brauchte. 

Die Frage ist nur, wann würde ich ihm verzeihen? 

-

Die ganze restliche Nacht verbrachte ich damit, zu überlegen, ob ich jetzt schon bereit war, ihm zu verzeihen und wieder eine Beziehung anzufangen. Aber zum Entschluss bin ich dann gekommen, dass ich noch ein wenig warten würde. Er sollte um mich kämpfen und mir Zeit geben, denn ich würde es erst einmal langsam angehen lassen wollen. 

Ich war jetzt schon ziemlich nervös auf das Gespräch mit ihm, obwohl ich nicht einmal wusste, ob dieses stattfinden würde.

"Hope, kommst du? Damian ist da" rief meine Mutter und ich stand auf, um meine Sachen zu schnappen und aus meinem Zimmer zu gehen. 

Jetzt hieß es erstmal: Abschied von Mum und meinem Zuhause zu nehmen, weil es zurück zum College geht...


A/N: Ich werde jetzt erstmal weniger updaten, als letzte Woche, weil die Schule wieder angefangen hat und ich jetzt schon viel Schulstress hab und selten Zeit zum Schreiben finde. Es tut mir echt leid, dass ihr nun länger warten müsst und ich werde auch versuchen, weiterhin mind. 1mal in der Woche zu updaten, aber ich kann euch nicht sagen, ob ich es immer jede Woche schaffe. Und ich weiß, dass das Kapitel eher kurz ist, aber ich hab halt viel zu wenig Zeit um ein längeres zu schreiben. Tut mir wirklich leid. Die Geschichte wird sowieso bald zu Ende sein, weil ich das alles auch nicht unnötig in die Länge ziehen will. Danach werde ich mich voll und ganz auf meine andere Geschichte 'Just one look' konzentrieren, bei der ich schon einmal das erste Kapitel veröffentlicht habe, damit ihr ein kleinen Einblick in dessen Geschichte habt. Falls ihr wollt, könnt ihr gerne schon einmal vorbeischauen :)

Sorry falls irgendwo Rechtschreibfehler sind, aber ich hatte wenig Zeit zum Korrekturlesen, weswegen der ein oder andere Fehler noch vorhanden sein könnte... 

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt