42. Kapitel

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Info: Das Ende der Geschichte naht und ihr werdet es auch heute schon in den nächsten Stunden lesen ;)
Und würde mich freuen, wenn ihr wieder mehr kommentieren würdet ( wie in anderen Kapiteln) :)

Als ich aufwachte, fehlte die Wärme und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, den Adam lag nicht mehr neben mir und hielt mich auch nicht mehr in seinen starken Armen. Ich setzte mich auf und presste mir die Bettdecke an meine nackte Haut, um meinen entblößten Körper zu verdecken.

Ich sah, wie Adam an der Kante des Bettes stand und in seine Jeans schlüpfte. Das Hemd, das er sich frisch angezogen hatte, knöpfte er schnell zu und dann drehte er sich mit seinen Oberkörper zu mir. Seine Haare waren wie immer perfekt gestylt und seine Augen strahlten meine an. »Du bist ja schon wach« stellte er überrascht fest und ich warf einen Blick auf die Uhr, die kurz vor acht anzeigte. Viel zu früh, um an einem Samstag aufzustehen.

»Was ist los, Adam?« fragte ich mit verschlafener Stimme und konnte mir nicht erklären, warum Adam so früh aufstand. Er war doch sonst nie derjenige, der an einem Samstag so früh aufstand...

»Ich muss noch was erledigen« meinte er, packte sein Handy in die Hosentasche und beugte sich zu mir herunter. »Wird nicht lange dauern; zum Mittagessen bin ich wieder da« er küsste mich kurz, bevor er sich aufrichtete und aus dem Zimmer lief. Mich ließ er irritiert zurück.

Ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, wo er hinging und was er zu erledigen hatte.

Vielleicht besucht er ja ein Mädchen und tut das, was er gestern Nacht mit mir gemacht hat Schlich sich der böse Gedanken in meinem Kopf.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen. Ich wollte und musste ihm vertrauen;  er liebt mich und würde mich nicht mit einem anderen Mädchen betrügen.

Mein Gesicht vergrub ich in meine Hände, bevor ich mir kurzerhand einen Ruck gab, aufstand und in meine Klamotten von gestern schlüpfte.

Ich wollte nicht noch länger in diesem Zimmer sein und grübeln, was Adam erledigen wollte. Ich musste ihm vertrauen, auch wenn das manchmal nicht so einfach war.

-

Adam hatte Recht gehabt: Als ich in der Cafeteria saß und nachdenklich in meinem Essen herumstocherte, tauchte Adam wieder im College auf und setzte sich mit einem zufriedenem Lächeln im Gesicht neben mich. Er legte einen Arm um meine Schulter, zog mich somit zu sich und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. Ich zwang mich zu einem schwachen Lächeln, aber es brachte rein gar nichts, Adam etwas vorzuspielen.

»Was ist los, süße?« fragte er mich und strich eine Haarsträhne sanft nach hinten. Ich blickte ihm nicht in die Augen und wusste nicht, wie ich mich entscheiden sollte: Sollte ich ihn fragen, wo er war oder es dabei belassen und warten, bis er es von sich selbst sagte.

Ich entschied mich für ersteres, weil mir heute und auch die restlichen Nächte der Schlaf von meinen Gedanken geraubt werden würden, wenn ich es nicht wissen würde.

»Was musstest du vorhin erledigen?« fragte ich ihn also direkt und sah ihm zum ersten Mal wieder in die Augen.

»Ist unwichtig« winkte er ab und beugte sich zu mir, um mir einen Kuss auf die Wange zu hauchen, aber ich hielt ihn auf, in dem ich ihm meine Hand entgegen hielt.

»Hör auf damit, Adam« meinte ich und sah ihn nicht an, sondern starrte stattdessen die Tischplatte an.

»Hope, was willst du von mir?« fragte er sichtlich genervt von mir. Dabei sollte eigentlich ich von ihm genervt sein, weil er nicht mit der Wahrheit rausrücken wollte.

»Ich will wissen, warum du heute Morgen so schnell verschwunden warst« antwortete ich ihm in einem ebenfalls genervten Ton.

»Ich hab dir doch gesagt, dass es nichts Wichtiges ist« antwortete er. Ich verdrehte die Augen und schloss diese dann, um mich zu beruhigen und um nicht ihn laut anzuschreien, dass es für mich verdammt nochmal nicht unwichtig ist.

Stattdessen blickte ich ihn mit einem auffordernden Blick an und hoffte, er würde diesmal erzählen, wo er den ganzen Morgen war. Allerdings platzte meine Hoffnung.
»Was? Ich muss mich vor dir nicht immer rechtfertigen« antwortete er darauf und verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust.

»Ich bin deine Freundin! Da habe ich sehr wohl das Recht, zu erfahren, wo du dich an einem Samstag Morgen herumtreibst« rechtfertigte ich mich und konnte nicht glauben, dass wir schon wieder einen Streit zuließen und unsere Beziehung erneut in Gefahr brachten.

Allerdings wollte ich auch nicht nachgeben und ihm Recht geben.

»Glaubst du etwa schon wieder, ich würde dich betrügen und mit anderen schlafen?« fragte er mich nach einer kurzen Pause und sah mich entsetzt an, als ich ihm nicht antwortete, sondern beschämt den Blick senkte.

Es war mir peinlich, ihm solch schreckliches zu unterstellen, aber tief im Inneren schlummerten diese Gedanken und ich konnte es nicht verhindern. Egal, wie sehr ich es den ganzen Morgen versuchte, ich hatte es nicht geschafft. Immer zu stellte ich mir vor, wie er sich mit einem anderen Mädchen traf, während ich auf ihn wartete.

»Weißt du, ich habe die ganze Zeit Verständnis gezeigt und weiterhin versucht, um dein Vertrauen zu kämpfen, aber langsam fehlt mir die Kraft dazu und ich bin es langsam leid, jedes Mal von dir unterstellt zu bekommen, ich wäre dir gegenüber nicht treu. Ich habe dir die ganze Zeit versucht, zu zeigen, dass ich dich liebe,nur dich und sonst niemand, aber anscheinend ist dir das einfach nicht genug« Er erhob sich von seinem Platz und in meinen Augen bildeten sich Tränen, weil ich merkte, wie falsch ich mich verhielt und weil ich die ganze Zeit nicht merkte, was ich Adam mit meinen Worten und Behauptungen antat. Er war verletzt und ich brach ihm immer mehr das Herz, indem ich ihm unterstellte, er würde mich nicht genug lieben und mir nicht treu bleiben.

Was war ich nur für eine schreckliche Freundin?

Allerdings war es auch für mich nicht leicht, Vertrauen aufzubauen, wenn er es schon einmal missbraucht hat...
Wieso verstand er nicht, dass ich einfach Angst hatte, erneut verletzt zu werden?

»Adam...« versuchte ich, etwas zu sagen, aber er schnitt mir sofort das Wort ab.

»Krieg deine Eifersuchts-und Vertrauensprobleme endlich in den Griff und denk vorher nach, bevor du solche Sachen mir unterstellst« meinte er kalt und drehte mir den Rücken zu, bevor er mit hallenden Schritten die Cafeteria verließ.

Eine Antwort auf meine vorherige Frage bekam ich immer noch nicht.
Was verbirgst du nur vor mir, Adam?

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt