Kapitel 12

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Cassandras P.o.v
Nachdem der Hexer Eleonore tot war war mir alles egal. Nur er konnte den anderen diese enorme Macht verleihen.

Stephen hielt meine Hand immer noch fest umklammert. Er schien Angst zu haben. Doch ich wusste das es dazu keinen Grund gab.

Mit schnellen Schritten lief ich Richtung Ausgang und zog Stephen stets hinter mir her. All meine Sinne schienen verrückt zu spielen. Ich fühlte mich fantastisch.

Das war wohl der Grund das ich all die vernichtenden Blicke ausblenden konnte.
Als wir in die kalte Morgenluft hinaus traten atmete ich erschrocken ein. Wie lange sind wir hier gewesen?

Um das heraus zu finden wollte ich so schnell wie möglich zu den anderen. Doch gerade als ich weitergehen wollte umschlossen mich zwei Hände die sanft auf meiner Hüfte landeten. ,,Stephen.." hauchte ich als er mich mit einer sanften Bewegung umdrehte, so dass ich in seine Augen blicken konnte. Er war mir so nah dass ich seinen kühlen Atem auf meiner Haut spürte.

,,Wir haben es geschafft!" Sagte er erleichtert und strich mir dabei eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich nickte und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. ,,Ich liebe dein Lächeln.." begann er. Gerade als er weiter reden wollte , legte ich eine Hand aus seine Brust und sah ihm tief in die Augen. ,,Und ich liebe dich!"

Seine Augen funkelten wieder mit dem Strahlen von vor hunderten Jahren. Die Trauer war verschwunden und das einzige was ich jetzt wollte war diesen Moment zu genießen.

Langsam schloss ich die Lücke die zwischen uns lag und presste meine Lippen auf seine. Das wohlige Kribbeln was ich immer spürte wenn ich in seiner Nähe war verstärkte sich.

Der Kuss war erst zaghaft, doch wurde immer stürmischer. Meine Hände vergrub ich in seinen Haaren und seine klammerten sich an meinen Körper. Unsere Zungen tanzten miteinander und ich fühlte mich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Und das obwohl ich wieder tot war. Aber er war noch so viel zu klären. Ich muss zu meinem Bruder!

Außer Atem löste ich mich von Stephen. ,,Wir sollten..." ,,Ja" antwortete er mir als würde er meine Frage schon kennen.

,,Aber vorher solltest du dich daran gewöhnen sonst können wir nicht durch die Stadt.."

,,Woran?" Fragte ich leicht verwirrt. ,,Das Blut.." erwiederte er ernst. ,,Das alles ist wieder neu für dich, auch wenn du dich wieder an alles erinnerst. Aber du darfst die Menschen nicht gefährden.. Du weißt was damals passiert ist.."

Das war die eine Zeit wo ich nicht traurig wäre mich nicht mehr daran zu erinnern...

----Flashback 17.04.1803-------
Der heutige Tag war der wohl schlimmste in meinem Leben. Ich habe die Kontrolle verloren und ich habe mich selbst verloren. In Selbstmitleid schwelgend saß ich auf meinem großen Himmelbett, das mit wunderschönen dunkelroten Samtvorhängen bedeckt war. Ich seufzte und blickte auf meine Hände. Sie waren in die selbe Farbe getaucht wie der Samt. Was hatte ich nur getan?
----Flashback Ende---------------

,,Nein!" Sagte ich mit zitternder Stimme und krallte mich in die Schulter von Stephen. ,,Nein?" Fragte er leicht irritiert. ,,Ich kann jetzt nicht über damals nachdenken das kann ich einfach nicht." Stephen nickte verständnisvoll und reichte mir seine Hand.
,,Weißt du noch wie das geht?" Fragte er behutsam. Ich nickte bloß und versuchte mich zu konzentrieren. Plötzlich rannten wir los in unglaublich schneller Geschwindigkeit. Hätte ich nicht die Luft angehalten wäre ich wohl umgekippt.
Orientierungslos rannte ich neben Stephen her und hoffte das er weiß wohin er lief.
Wir blieben vor dem Stadttor stehen. Kein Weg führte zurück zur Villa als durch die Stadt zu laufen.
Meine Kehle brannte und mein Kopf pochte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht massierte ich meinen Kopf. Ich wusste was ich brauchte und das gab es dort nur zu genüge. Doch ich musste stark bleiben.
Mit starrem Blick nach vorne lief ich los, natürlich in normalem Tempo.
Überall um mich herum waren die Gespräche der Menschen zu hören. Worüber man sich doch sorgen machte als Mensch.. Geld.. Schule.. Arbeit.. all das schien mir jetzt so unbedeutsam. Doch ich roch auch ihr Blut und das Herz das es gleichmäßig durch ihre Körper pumpte.
Ich spürte wie meine Eckzähne länger wurden und ich begann die Kontrolle zu verlieren. Ich brauche Blut jetzt!

Von Einer auf die andere Sekunde rann ich in eine kleine Seitengasse wo ein freundlicher Schuhputzer auf Kunden wartete. Doch ich sah nicht ihn, sondern nahm nur seinen Duft war. Als er mich erblickte riss er die Augen auf und drückte sich gegen die Mauer.

Ich wollte das nicht tun doch ich schaffte es nicht mich gegen diesen Drang zu wehren.

Gerade als ich ihn packte und meine Zähne in seinen Hals rammte wurde ich zurück gezogen. ,,Stopp Cassie du kommst mit sofort!"

Stephen drehte sich kurz um und flüsterte dem Mann etwas zu bevor er mich am Arm zurück zur Villa zog.

Stephen klopfte an der Tür und er machte auf.. mein Bruder.. ich hatte ihn wieder!

Das Kapitel ist nicht sonderlich spannend aber keine Sorge das nächste wird besser ✨💞

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