Kapitel 17

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Fassungslos starrte ich auf Paul der blutüberströmt auf dem Boden liegt. ,,Du dreckiges Schwein was hast du getan?!" Fauchte ich Jason an. Blut klebte an seinen Mundwinkeln. Ich trat ein paar Schritte auf ihn zu.

Jason grinste und zog eine Augenbraue nach oben. ,,Schätzchen ich kann dich nicht töten aber ich kann alles vernichten was dir wichtig ist. Erst er, sagte er und deutete auf Paul, dann Evie, Tyler , deine Eltern und.." er machte eine langezogene Pause ehe er bedrohlich sagte : ,,Stephen!"

Ein Knurren entwich meiner Kehle und ich funkelte Jason an. ,,Lass. Sie. In. Ruhe." Sprach ich mit bedrohlicher Stimme und betonte jedes einzelne Wort so dass es zurück hallte in diesem verlassenen Gang.

Mehr als ein herablassendes Lachen bekam ich nicht zurück. Nun war er es der ein Schritt auf mich zu trat. Mein Blick schielte über seine Schulter zu Paul der kaum noch zu atmen schien. Ich musste etwas unternehmen.

Meine Gedanken wurden unterbrochen als ich eine eisige Hand auf meiner Wange spürte. Ich blickte auf und sah in seine mittlerweile wieder Gold gewordenen Augen.

,,Du wirst leiden so wie ich es damals tat.." hauchte er mir zu und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut.

Im nächsten Moment war ich alleine.. doch nicht ganz. Ich konzentrierte mich auf Paul und stürzte mich zu ihm.

Sein Körper bebte und seine Augen glänzten beinahe leblos. Ein leichtes blau zierte seine Lippen und seine Haut war eiskalt. Blut rannte ihm über den ganzen Oberkörper.

Kurz blieb mein Blick an dem roten Rinnsal hängen bis ich mich wieder gefasst hatte. Ich nahm seine Hand und drückte sie leicht.

Erleichtert Atmete ich aus als Paul ein Lebenszeichen von sich gab.

Mit meiner freien Hand strich ich ihm den kalten Schweiß von der Stirn. Er zuckte kurz zusammen und sah mir dann wieder in die Augen. In seinen Augen lag so viel Schmerz. Warum fühle ich mich für ihn verantwortlich? Als würde ich ihn schon lange kennen?

Doch ein Frage brannte noch schlimmer auf meiner Zunge. Würde er es überleben? Man muss wissen, Vampirblut heilt Menschen, aber nur, wenn man die Verletzung selbst zugefügt hatte. Doch dies war ich nicht.

Paul's Augen lagen auf mir. Mit Angst und Unsicherheit musterten sie mich. ,,Cassandra.." hauchte er.

,,Ich will nicht sterben!" Fügte er noch hinzu, so leise das nur ich es hätte jemals verstehen können.

,,Shh.." versuchte ich ihn zu beruhigen.
Eine Idee machte sich in mir breit. Ich könnte ihn retten.

,,Paul?" Fragte ich vorsichtig. Er war zu schwach um zu antworten doch er gab ein leichtes Nicken von sich.

,,Du wolltest meine Welt sehen richtig? Ich könnte es dir geben... diese Welt.." 

Als ich diese Wörter aussprach riss er leicht die Augen auf. Überraschung oder auch Schock war in seinen Augen zu sehen.

,,Wie?" Wisperte er.

Noch einmal holte ich tief Luft um das auszusprechen was ihn jetzt noch retten könnte.

,,Werde zum Vampir." Es war zwar keine Frage doch es hörte sich als diese an. Paul schien zu überlegen, man könnte förmlich seine Gedanken hören. Doch dann drehte er seinen Kopf zu mir. Er hatte seinen Entschluss gefasst.

,,Ich hab dir erzählt..." er röchelte und schnappte nach Luft. ,,Paul!" Rief ich entsetzt und schüttelte leicht seine Schulter.

Mit letzter Kraft presste er noch ein. ,,Tu es.." hervor und drohte dann in die Bewusstlosigkeit abzudriften.

Ich durfte keine Zeit verlieren. Dieses Leben hätte ich niemanden freiwillig geschenkt doch es war meine Schuld das er im Sterben lag. Einzig und allein meine.

Ich sah auf Paula Hals, der immernoch voller Blut war. Ein Rotschleier legte sich über meine Augen und meine Fänge wuchsen. Jetzt oder nie, dachte ich mir und näherte mich seinem Hals. Als meine Lippen von seinem bitteren Blut benetzt wurden drohte ich die Kontrolle zu verlieren. Meine Fänge bohrten sich in sein Fleisch und ich spürte immer mehr Blut meine Kehle hinunter laufen. Paul keuchte auf und sein Körper zitterte.

Nach einer Zeit schaffte ich es aufzuhören und bis anschließend in mein eigenes Handgelenk. Dieses drückte ich auf Pauls Mund und befahl ihm zu trinken. Er nickte schwach und öffnete seinen Mund.

Irgendwann ließ ich von ihm ab und strich ihm ein letztes Mal durchs Haar. Ich werde ihn immer wie einen Bruder behandeln, denn ich war nun für ihn verantwortlich. Es gab nurnoch eins was ich tun musste.

,,Es tut mir leid." Flüsterte ich dicht neben sein Ohr, bis ich erneut zubiss und das letzte Fünkchen Leben aus seinen Augen verschwand. Sein Herz hörte auf zu schlagen und er fiel in einen sehr kurz andauernden Tod.

Und so kam es das ich erneut ein Monster wie ich es war erschuf, warum nur musste das alles passieren....

,,Cassandra? Cassiie??" Entfernte rufe hallten durch den Raum. Ich sprang auf und mein Herz setzte für einen kurzen Moment der Erleichterung aus. ,,Hier bin ich." Rief ich zurück und wartete auf ihn. Auf Stephen meine einzig wahre Liebe.

Als er kurze Zeit später vor mir stand schloss er mich sofort in die Arme und drückte seine weichen Lippen auf meine. Mit sanften Bewegungen spielten unsere Zungen miteinander. Für einen kurzen Moment war ich einfach nur glücklich nicht mehr alleine zu sein.

Ich wollte diesen Moment nicht zerstören doch die schrecklichen Dinge die passiert sind kann man nicht vergessen. Ich löste mich von ihm und keuchte auf.

,,Stephen wir haben ein Problem.." flüsterte ich und trat einen Schritt zur Seite.

Stephens Blick weitete sich und er starrte auf Paul der immer noch am Boden lag.

,,Was hast du getan ? Fragte er und sah mich schockiert an."

,,Ich hab dir einiges zu erzählen doch beginnen wir mit Ihm.."

Vampire Shadows #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt