1 - gefriendzoned

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Palles Sicht

Mein Atem stockte, mein Herz zog sich zusammen. Schlagartig röteten sich meine Augen und fingen an, meine Sicht unscharf zu machen. Seit Monaten wollte ich es tun, seit Monaten wollte ich es endlich los werden. Und nun hatte ich den Mut dazu gefunden, nach einer so langen Zeit mit diesem Kummer, und bekomme so eine Antwort.. meine Gefühle und Gedanken spielten komplett verrückt.

Schluchzend lief ich aus dem Treppenhaus und riss die große Glastür auf. Ich wusste genau wohin ich wollte, ich musste raus. Raus aus ihrer Wohnung, ihrem Treppenhaus. Und ich hatte direkt eine Idee, wo ich hin gehen würde.

Alles in allem war es ein sonniger, aber verdammt windiger September Tag. Das Wetter war ziemlich perfekt, das perfekte Wetter zum Joggen. Doch in diesem Moment hatte ich ganz andere Sachen im Kopf als Joggen. Ich hatte nur sie im Kopf.

Ich überquerte die große Hauptstraße und stieg in die S-Bahn ein. Ich wollte keine Nähe zu Menschen haben, und da kein einzelnder Sitzplatz frei war, blieb ich stehen. Meine Beine trugen mich zittrig zu einer dieser Haltestangen. Rettend griff ich danach und zog mich dicht an sie heran, um nicht umzukippen. Ich war am Ende.
Mein Blick glitt aus dem Fenster. Ich wurde gefriendzoned.. schon wieder. Wann würde endlich jemand kommen, der es ernst mit mir meint?
Ich schniefte leise und wischte meine kleinen Tränen von meinen Wangen. Niemand sollte mich so traurig sehen, vorallem nicht meine Zuschauer. Was müssten sie von mir denken, wenn sie mich so sehen würden...

Endlich war ich an der richtigen Haltestelle angekommen und verließ die S-Bahn stolpernd. Meine Sicht war noch immer unscharf, Tränen nässten meine geröteten Wangen. Doch ich wusste trotzdem wo ich war, ich spürte es, so oft war ich hier schon. Ich war am Rheinpark. Ich war gerne hier, obwohl ich nur her kam, wenn ich mir über etwas Gedanken machte. Und das passierte in den letzten Monaten oft. Zu oft.

Mit schnellen Schritten drängelte ich mich an all den Menschen vorbei und versuchte nicht all zu sehr aufzufallen.
Ein blondes Mädchen mit GLP Hoodie kam mir entgegen. Sofort weiteten sich ihre Augen und ein breites Lächeln schmückte ihre Lippen: "Paluten!" sagte sie freundlich und blieb vor mir stehen.
Scheiße!...
Geschlagen blieb auch ich stehen und blinzelte meine Tränen weg. Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf und versuchte ihr schonend beizubringen, dass es gerade ganz unpassend war: "Du.. sei mir nicht böse, aber.. i-ich muss weiter." ich legte meine hand auf ihre schulter und ging schnell weiter.
"Aber-" erklang ihre enttäuschte stimme hinter mir. Fragende Blicke bohrten sich in meinen Rücken, doch es ging nicht. Nicht jetzt.
Es tat mir im Herzen weh, einer meiner Zuschauer einfach so stehen zu lassen, doch ich konnte nicht.
Wie sollte ich mit Tränen in den Augen, ein wildfremdes Mädchen umarmen, und auf dem Foto lächeln, geschweige denn in diesem Zustand gut aussehen? Ich konnte einfach nicht. Ich wollte nur eine Person umarmen. Eine bestimmte Person.

Langsam näherte ich mich meinem Ort, andem ich so oft war und meinen Gedanken dort einfach freien Lauf lassen konnte. Die Menschen wurden immer weniger und der Autolärm immer leise, es war still und einsam. Die Umgebung schwieg, als wäre sie traurig. So wie ich.

Vorsichtig quetschte ich mich zwischen einigen Büschen hindurch und erblickte den Rhein, eines der Highlights von Köln. Ich atmete tief ein, wieder aus, und trat nah ans Ufer heran. Still setzte ich mich auf die kalte Erde und suchte einen kleinen Ast, mit dem ich im Wasser rühren konnte. Es half mir beim Nachdenken und entspannte mich. Stumm sah ich dem Wasser dabei zu, wie es klitzekleine Wellen schlug, bei jeder Bewegung, die ich mit dem Ast tat.

Meine Gedanken drifteten immer wieder zu ihr, ich schaffte es nicht, von ihren strahlenden, blonden Haaren weg zu kommen. Ihren glänzelnden, eisblauen Augen.. ich schluckte. So lange hab ich auf diesen Moment gewartet.. und dann das..

"Ach scheiße.." wisperte ich gut hörbar und atmete tief ein. Traurig winkelte ich meine Beine an und ließ den Stock ins Wasser gleiten. Ich atmete zitternd aus und versuchte nicht länger meine Tränen zu unterdrücken, wieso auch? Ich war sowieso alleine.

Ich legte meine Stirn auf meine angewinkelt Beine, umklammerte diese mit meinen zittrigen Armen und fing an zu weinen. Träne für Träne nässte meine Kniee und ließ meinen Körper zittern, meine Lippen bibbern. Mir war kalt.

Plötzlich spürte ich etwas warmes an meiner linken schulter, ich erschrak und ließ meinen Kopf in die Höhe schnellen.
"Palle?" Erklang eine beruhigende, leise
Stimme hinter mir.
Och nö... nicht noch ein Zuschauer, den ich enttäuschen muss... das würde mein kleines Herz nicht auch noch aushalten. ||

Heylou :3
ENDLICH ist es soweit, ich freue mich! Ich wollte schon so lange eine Kürbistumor Fanfiction schreiben und TADAAAAA! Hier ist sie! :J
Ich freue mich sehr über Feedback und ehrliche Meinungen und wünsche euch hiermit ganz viel Spaß mit meiner Kürbistumor Fanfiction, wuhuuu! :D

Heute Nachmittag/Abend wird auch noch der 2. Part kommen, da man alleine mit diesem hier als einstieg nicht all zu viel anfangen kann^^
Mal sehen, wen ich heute Abend wieder sehen werde... :D
Machts guuuut! :]

auf anderen Wegen - Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt