12.Kapitel

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Wir saßen alle in der Cafeteria, ich unterhielt mich, wie meistens in letzter Zeit, mit einer der Technikerinnen, von der ich mittlerweile wusste, dass sie Sofie hieß, und mit der ich mich schon seit längerer Zeit gut verstanden hatte, und die mir gerade etwas über ihren letzten Freund erzählte, der mit ihr Schluss gemacht hatte, da er eine andere, hübschere gefunden hatte. Für mich unverständlich, sie war ebenfalls sehr hübsch anzusehen, wenn auch nicht ganz mein Typ. Zum Thema, mein Typ- ich schaute auf, sah mich im Raum um, aber Mik war nirgendwo zu sehen, direkt heute nach dem Dreh der Szene, gleich zu Beginn der Mittagspause war er abgehauen, und so langsam aber sicher begann ich mir dann doch Sorgen um ihn zu machen, vor allem, da er heute schon den ganzen Tag so... undurchschaubar und gereizt war. Das machte mir am meisten Sorgen, da er ja gestern Abend auch noch vollkommen normal gewesen war. Neben mir begann Sofie leise zu lachen.
" Was?", fragte ich sie, und sie grinste mich nur an, frech, und als wüsste sie irgendwas, was mir verborgen geblieben war; mein verwirrter Blick war dann wohl der Ausschlag, dass sie vollends die Kontrolle verlor und in schallendes Lachen ausbrach. "Was ist denn?", fragte ich nochmal, "Hab ich was im Gesicht?"
" Das nicht", brachte sie unter ihrem Lachanfall hervor, "Aber es ist ja wirklich goldig anzusehen, wie du dich immer nach Mik umschaust, da könnte man ja fast schon meinen, ihr habt nicht nur im Film was miteinander am laufen, sondern auch in unserer Welt.", sagte sie, wurde dann aber urplötzlich ruhig, als ich sie nur erschrocken ansah, mir das Blut in den Kopf schoss; "Moment mal- ihr habt aber keine super geheime Beziehung zueinander, oder?", hakte sie nach, und endlich hatte ich den Schock über ihre Aussage so weit überwunden, dass ich ein gequältes Lächeln nach außen brachte.
" Quatsch. Mik ist eh nicht mein Typ", sagte ich, und sie nickte, bevor sie über meine Aussage nachdachte und dann begann, zu grinsen, die Arme verschränkte. Dass sie nichts sagte, beruhigte mich ein wenig, und ich lächelte nur, als sie begann, weiter zu erzählen; mein Blick wanderte wieder durch den Raum, und meine Miene erhellte sich, als ich Mik sah, der sich umsah. Ich winkte ihm zu, und ganz kurz sah er mich an- mir blieb der Atem in der Kehle stecken.
So kalt hatte ich seinen Blick schon seit fast einem Monat nicht mehr auf mir gespürt, und ohne Vorwarnung lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, ich spannte mich an, als er sich wieder umdrehte, und aus dem Raum ging. 
" War das nicht gerade Marik?", fragte Sofie, sah mich fragend an, "Junge, der sah aber wütend aus. Hattet ihr Stress? Der war doch heute den ganzen Tag schon so wütend.", sagte sie, und ich zuckte hilflos mit den Schultern; Der Schock saß mir immer noch in den Knochen, und ich schüttelte unmerklich den Kopf. Bestimmt hatte ich es mir nur eingebildet, das Mik mich so böse angesehen hatte.

Doch es war scheinbar wirklich keine Einbildung, denn auch den gesamten restlichen Tag, und den darauffolgenden, wurde ich mit böser Zunge und abwertenden Blicken gestraft; wir mussten mehrere Szenen verschieben, weil ich zuviel Angst hatte, irgendetwas halbwegs romantisches zu spielen, wenn ich nur mit Bosheit begrüßt wurde; oder, eben durch diese Boshaftigkeit, die jegliche romantische Annäherung nahezu unmöglich machte.
Es wurde sogar so schlimm- für mich zumindest- das ich begann, nachzudenken, was ich falsch gemacht hatte, das er mich wieder so abwertend behandelte, denn anders konnte ich mir sein Verhalten tatsächlich nicht erklären. Und je länger ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich letztendlich, und irgendwann hatte ich dann auch genug, nach drei Tagen, in denen ich für Sachen gestraft wurde, für die ich nichts konnte, an denen ich im Besten Falle nicht einmal beteiligt war. Und so- nach einem Gespräch mit Sofie- machte ich mich dann doch mal auf den Weg zu Miks Trailer, um mit ihm zu reden.
Mir egal, ob wir jetzt Freunde waren, oder irgendwas anderes, ich wollte einfach Klarheit haben, war entschlossen, diese auch zu bekommen.
Doch die Entschlossenheit verließ mich, als ich vor dem Trailer stand und kurz war ich doch versucht, Mik einfach Mik sein zu lassen, doch dann ging die Türe von alleine auf, und ich wurde wieder mit dem Kalten Blick aus blauen Augen bedacht, wie Eis.
" Was willst du hier?"
" Wir müssen reden."

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