4.Kapitel

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Der Hall der zufallenden Tür hing mir kurz und klar im Gehör fest, und ich schüttelte mich ganz kurz. Meine Ohren, so war ich mir sicher, waren noch immer rot, denn sie brannten noch gehörig von meinem kurzen Gespräch mit Marik. Von allen Leuten, die ich als Costar hätte bekommen können, musste es natürlich genau er sein- ich holte einmal tief Luft, bevor ich mich wieder aufrecht hinstellte und mich umsah. Ich konnte mich doch nicht so aus dem Tritt bringen lassen, nur wegen ein paar unfreundlichen Worten- aber so war ich ja schon immer gewesen, unsicher, wenn ich mit Unbekannten reden musste; mein Atem stockte noch einmal kurz, als ich das Gespräch in meinem Kopf nachspielte, jetzt vielen mir abertausend Konter ein, die ich Mik hätte entgegen schleudern können, doch, zu spät. Und vermutlich hätte ich mich nicht getraut, irgendetwas davon auch nur wirklich zu sagen. 
" Dennis? Oh- darf ich das überhaupt sagen? Naja, Herr Melzer will auf jeden Fall jetzt mit ihnen reden", kam eine Stimme hinter mir zögerlich, und ich drehte mich um, zu einer zierlichen Frau, die ich auf ungefähr 30 schätze, und die mich freundlich anlächelte; ich lächelte zurück und räusperte mich, als sie auf eine Tür zeigte, auf die ich zuging. Nicht so zielstrebig und entschlossen, wie ich es gerne hätte, und weswegen ich auch nochmal eine kurze Pause einlegte, bevor ich die Türe öffnete. Sei einfach Du, Dennis. Oder, nein, sei besser, sei mutig und selbstbewusst und entschlossen-

"Herr Weiß, wunderbar.", sagte Herr Melzer, und ich richtete mich auf, lächelte so, wie ich mich am besten fühlte und ging weiter, bis ich neben Mik stand, der mir nur einen abwertenden Seitenblick zuwarf. Soll er doch, ich tat einfach so, als hätte ich nichts bemerkt. Ich durfte mich jetzt nicht von ihm verunsichern lassen. Nicht jetzt.
" Wie ich gerade schon Herrn Roeder hier erzählt habe, will ich mit diesem Film etwas komplett neues aussagen, etwas, wie es die Filmgemeinschaft von Deutschland noch nie zuvor gesehen hat, und dazu hätte ich gerne sie beide in den Hauptrollen.", redete Melzer weiter, und innerlich wollte ich nur, dass er zum Punkt kam, aber ich sagte nichts, ich wollte mir nicht jetzt schon die Chance auf die Rolle vermiesen. Also lächelte ich einfach weiter, wartete auf die nächsten Worte von Melzer.
Als Melzer sich allerdings auch nach einigen Minuten noch nicht gerührt hatte, und sowohl ich als auch Marik geschwiegen hatte, räusperte sich der Ältere Mann schließlich und setzte wieder ein sehr professionelles Gesicht auf.
"Also, was sagen sie, Sie Beiden? Kann ich mit ihnen für diesen Film rechnen.", fragte er, und da hatte auch Mik seine Professionalität, lächelte Melzer an, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht.
" Natürlich würden wir beide uns freuen, an ihrem Film mitzuwirken. Ich für meinen Teil. Sie nicht auch?", fragte er, wand sich an mich. Seine Miene zeigt mir, dass ich besser nichts falsches sagen durfte, weshalb ich nur nickte, und Melzer erfreut in die Hände klatschte.

" Dann erwarte ich sie morgen früh beide für alles weitere. Marik, sie sind als Timo vorgesehen, Dennis, Sie hätten wir gerne als Robin", sagte Melzer, und damit waren wir quasi entlassen, gingen noch gemeinsam zur Türe hinaus, doch ab dort war ich dann wieder nur der Unerfahrene für Mik, er sah mich kurz an, bevor er ein undefinierbares Schnauben von sich gab.
Ich lächelte ihn nur unsicher an, räusperte mich, wollte gerade ansetzten, etwas zu sagen, doch da redete er schon.
" Auf gute Zusammenarbeit", sagte er, und damit hatte er es wieder geschafft, mich vollkommen aus dem Tritt zu bringen. Wie machte er das nur immer?
"J- ja... Gleich... gleichfalls."

Heute ist Weihnachten, meine lieben Kids. Freut ihr euch?

- Hazellyn.

Und... Action!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt