4. Kapitel

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Er lief schnellen Schrittes durch die Straßen eines der reicheren Viertel. Sein Ziel lag fast am anderen Ende der Stadt. Eigentlich hatte er sich gestern erst geschworen dort nie wieder hin zu gehen, doch er brauchte das Geld dringendst was sie ihm anboten. Im Gegenzug für seine Dienste. Er war ganz zufällig in diese Sache mit hineingeraten und nun kam er nicht mehr heraus. Er war Mitglied des Königlichen Geheimdienstes.  Das waren eigentlich auch nur Soldaten. Nur mit dem Unterschied das die Soldaten des Geheimdienstes nicht so offen herum marschierten. Sie machen alles versteckter. Sie verfolgte zum Beispiel Hexen oder Zauberer und brachten sie zum König. Da dies eine sehr gefährliche Aufgabe war bekamen die Leute des Geheimdienstes mehr Geld als die normalen Soldaten. So zumindestens war es ihm erklärt worden. Endlich hatte er das dunkle Gebäude erreicht. Vorsichtig klopfte er an die eisenbeschlagene Holztür. Sofort wurde diese aufgerissen. "Wer bist du und was willst du?" Die Begrüßung war jedoch bei beiden Soldatengruppen gleich. Er wollte gerade antworte da sagte hinter dem Soldaten eine Stimme. "Ah, sie sind es. Trete sie ein." Der Kommandant machte zu dem Soldaten an der Tür eine Geste das dieser Beiseite trat. Er folgte dem Kommandanten in einen kleinen Raum. Bücherregale standen an den Wänden. Durch ein Fenster konnte man die Stadt und die Stadtmauer sehen. Der Kommandant setzte sich auf einen gepolsterte Stuhl der an einem aufwendig verzierten Tisch stand. Er schob die Blätter die auf dem Tisch lagen Beiseite. "Setzten sie sich!" Er zeigte auf einen leeren Stuhl auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Als er sich gesetzt hatte begann der Kommandant ihn genauestens zu mustern. "Wie schön das sie den Weg zu uns gefunden haben. ich möchte mich etwas mit ihnen unterhalten. Werden sie mir auf meine Fragen antworten?" der Kommandant sah ihm genau in die Augen. "So weit das möglich ist, ja." Er fand den Blick des Kommandanten langsam unangenehm und versuchte ihm auszuweichen, doch er folgte ihm. "Worüber wollen sie mit mir sprechen?" fragte Moron um die Blicke des Kommandanten von sich abzulenken.
Tatsächlich starrte ihn der Kommandant nicht mehr so intensiv an. "Ach, über alles mögliche. Wann sind sie denn fertig mit ihrer Lehre?"
"Das wird noch einen Weile dauern. In ungefähr einem Jahr."
"Ah, verstehe. Wie geht es denn ihrer Schwester. Ich habe gehört sie wohnt noch in eurem Haus."
Was wollte er von Fia, fragte Moron sich, doch antwortete ganz normal. "Ihr geht es gut, doch ich war lange nicht mehr bei ihr."
"Weißt du wer dein Vater war?"
"Nein."
"Nicht? Dann werde ich dir etwas über ihn erzählen. Er war mal ein bedeutender Mann und Freund des Königs. Du siehst ihm ähnlich." Der Kommandant zwinkerte ihm zu. "Vielleicht wirst du auch mal so reich und angesehen wie er."
"Und was ist dann passiert? Irgendetwas muss passiert sein, sonst wär unser Vater nicht verschwunden!"
"Ja, es ist etwas passiert." Der Kommandant sah ihm wieder genau in die Augen. "Die Zeiten haben sich geändert." Er ließ die Worte so im Raum stehen.
"Was hat sich geändert? Was ist passiert?"
Der Kommandant lächelte ein wissendes und fieses Lächeln. "Es hat sich viel geändert und es ist viel passiert. Wie ich sehe bist du sehr " er machte eine kleine Pause und sah ihm wieder eindringlich in die Augen. Er zwang sich dem Blick standzuhalten. "wissbegierig. Am besten dein Vater sagt dir stelbst was passiert ist." Der Kommandant zog mit seinen langen Fingernägel aus einer Schublade ein zusammengefaltetes Stück Papier und reichte es Moron. Der faltete es Vorsichtig auseinander. Es war ein Brief! "Ist der..."
"Von deinem Vater." beendete der Kommandant seinen Satz. "Wieso haben sie den wenn er an mich ist?"
"Er ist mir zufällig in die Hände gefallen. Er ist auch nicht mehr ganz. Der untere Teil ist weg. Ließ ihn dir durch!"
Morons Hände zitterten leicht. Ein Brief von seinem Vater! Er konnte es kaum glauben.

Mein lieber Junge,
Ich bedaure sehr dich nicht aufwachsen sehen zu können. Wie es bis jetzt aussieht werde ich wohl nie wieder  zurückkommen und du und deine Schwester werden ohne einen Vater aufwachsen müssen. Ich möchte mich in diesem Brief bei dir verabschieden und  mich bei dir entschuldigen. Es ist meine Schuld das es so gekommen ist. Es ist allein meine Schuld.  Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Pass gut auf  deine Mutter und  das Haus auf.
Es gibt noch etwas wovor ich dich waren muss. Deine Schwester                                 du darfst auf keinen Fall  

„Was darf ich auf keinen Fall und was ist mit meiner Schwester?" Moron stellte diese Frage eher sich selbst als dem Kommandanten, trotzdem antwortete dieser darauf. „Das weiß ich leider nicht, man kann nur vermuten was dort stehen sollte." „Sie haben meinen Vater gekannt?" „Ja das habe ich."  „Was meinen sie steht dort?" Der Kommandant lächelte als hätte er auf diese Frage gewartet. „Ich glaube es ist etwas mit deiner Schwester. Vielleicht ist es gefährlich. Vielleicht ist sie gefährlich und du sollst dich von ihr fern halten. Ist dir den irgendetwas merkwürdiges an deiner Schwester aufgefallen?. " Der Kommandant beobachtete ihn während er nachdachte. Moron fiel sofort etwas ein, doch er wusste das es besser war wenn er nichts sagte. „Nein, ist mir nicht." „Was ist es?" fragte ihn der Kommandant, der ihn sofort angesehen hatte das er etwas verheimlichte. „Ich habe doch gesagt...." „Keine Sorge ." fiel er ihm ins Wort. „Ich werde es keinem verraten. Und außerdem möchtest du dich das Rätsel deines Vaters lösen." Moron seufste. Er wusste das er gerade einen gewaltigen Fehler machte. Doch er wusste nicht wie gewaltig. „Sie pustet Kerzen an, fasst glühende Kohlen mit bloßen Händen an und fasst ins Feuer - ohne sich zu verbrennen ."Der Kommandant  lächelte wie jemand dessen fieser Plan gelingt. „Ah, verstehe." sagte er und begann zu grinsen. „Pass auf. Ich kenne solche Leute sie sind gefährlich. Das Feuer regiert sie und das Feuer ist böse. Es nimmt Leben. Es ist nur dazu da um Dinge zu vernichten." „Aber bisher war meine Schwester nicht böse." „Bisher. Aber warte nur bis ihre Fähigkeiten zum Ausbruch kommen. Sie wird alles vernichten. Ob sie es will oder nicht." Die letzten Worte sagte er besonders langsam. „Aber weist du was, Ich kann deiner Schwester helfen. Ich kann sie aus der Macht des Feuers befreien. Wir gehen morgen früh zu ihr hin, ja?" Moron nickte bloß. „Gut dann geh jetzt und ruh dich aus. Den Brief kannst du behalten."
Langsam, in Gedanken versunken ging Moron über die  dunklen Straßen zurück. 

Der Kommandant zog einen anderen Zettel aus der Schublade. Er faltete ihn auseinander. Ein fieses Lachen schallte durch den Raum. „Und was sagst du dazu du Herr des Feuers? Jetzt habe ich deinen Sohn!" er lachte wieder. „Er sollte sich also von uns fern halten, ja? Tja, leider hat das nicht geklappt. Er kommt sogar freiwillig zu uns. Und deine Tochter hab ich auch bald. Der König wird sich freuen sie zu sehen!" 

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Hey, an alle die jeden Dienstag den weg zu dieser Geschichte finden.
Hier ist wie immer ein weiteres Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Viele Grüße
Princessin_Kushana

Fia - Das FeuermädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt