Als ich, nach Luft ringend, unsere Tür öffnete, kam mir ein freudig quietschender Darius entgegen. Ich hob ihn hoch und drehte mich mit ihm ein paar Mal durch die Luft. Der Kleine kicherte vergnügt und strahlte mich aus braunen Augen an. Nachdem ich ihn wieder abgesetzt hatte, und er schwindelig umher schwankte, lief ich in die Küche und reichte meiner Mutter die Wollknäuel. "Den Eimer hab ich vergessen, doch hab ich dafür eine Zucchini von Brynthea bekommen und einen echten Flammapfel" erklärte ich ihr grinsend und jonglierte demonstrierend mit dem seltenen Obst umher. Mutter rollte schmunzelnd mit den Augen und schnitt die Zucchini in die brodelnde Suppe hinein, wo sich schon ein paar Kartoffeln, Möhren und Kräuter tummelten. "Darius, ruf deinen Vater. Es schlägt gleich Mittag" befahl sie. Darius, der gerade an einem Stock herum geschnitzt hatte, stand auf und kletterte die Treppe hoch. Nach dem köstlichen Essen, war die Sonne schon fast unter gegangen. Darius und ich teilten uns ein Zimmer. Es war nichts besonderes, aber ich hatte es so gut es ging mit Pflanzen und Zeichnungen ausgeschmückt. Wir sagten Mutter und Vater noch "Gute Nacht", bevor wir uns in die Heubetten legten. Darius kam anschließend noch einmal zu mir gekrochen, und hielt mir eine Kette hin. "Da, hab ich für dich gemacht. Sie soll dir Glück bringen" erklärte er und drehte nervös die Daumen, so als ob er auf eine Reaktion meinerseits wartete. Ich erkannte sofort, dass es sich hierbei um den kleinen Stock handelte, den er zuvor geschnitzt hatte. Nun erkannte ich auch die darauf gemalte Blume. "Das ist eine Drachenblume, die es nur im Tal der Alten gibt... Falls es sowas überhaupt gibt" flüsterte er, als ob er Sorge hätte, dass uns jemand hören könnte. "Danke, kleiner Bruder! Sie ist wunderschön" hauchte ich und legte sie mir schnell um den Hals.
Später schliefen die beiden friedlich. In der Nacht aber, geschahen merkwürdige, grausame Dinge in dem kleinen Dorf Silverwood...
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The Legend of Manar
FantasyDie wundersamen Ländereien Manar's schienen dem Untergang entgegen zu blicken. Nach dem Tot des Königs, hatte sein jüngerer Bruder Ragnar die Macht an sich gerissen. Er wollte alles und jeden in eine grausame Herrschaft stürzen, und vorallem die Fab...