"HOLY SHIT, APHRODITE! WAS TUST DU HIER?!", schrie ich sie mit großen Augen an.
Auf Hunters und meinem Bett saß Aphrodite.
In Unterwäsche.
Halbnackt.
Ich bin traumatisiert.
Aphrodite sah mich erschrocken an und wollte die Decke um sich wickeln, doch ich zog sie ihr weg.
Böse, ich weiß.
"Was tust du hier?", die Wut stieg.
"Ich warte auf Hunter.", sagte sie arrogant. Anscheinend hatte sie wieder ihre Bitchseite angenommen.
"Aphrodite, verpiss dich. Bitte.", versuchte ich es langsam.
"Ich glaube, du hast da was falsch verstanden. Ich warte auf Hunter, also ist das sein Zimmer. Was tust du also hier?", siegessicher sah Aphrodite mich an.
Dann hatte sie wohl nicht mit mir gerechnet.
"Aphrobitch, das ist unser Zimmer. Wir teilen uns eins", provozierte ich sie und grinste.
"Und nicht nur das, wir teilen uns manchmal einen Orgasmus", meinte eine raue Stimme hinter mir und platzierte ihre Hände an meiner Taille.
Hunter.
Sofort wurde ich von solch einer Wärme umhüllt und mir ziemlich heiß. Mein Atem wurde flach und ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper. Er sollte seine Hände für immer da lassen, sollte mich immer mit seinem unglaublichen Duft nach frischer Minze benebeln.
Aphrodite hingegen sah uns entgeistert an. Ihr Kinnladen klappte nach unten und ihr Mund war geöffnet.
Sogar in diesem Moment sah sie gut aus, das musste man ihr lassen. Ich beneidete sie für ihre Haut und ihr Aussehen. Aphrodite brauchte sich nicht zu schminken, sie war eine Naturschönheit. Doch ihr Charakter zerstörte alles.
"Hunter-", fing sie an, aber wurde von ihm selbst unterbrochen.
"Nix da Hunter, verpiss dich. Du hast schon zu viel angerichtet, auch wenn ich mit daran Schuld bin", den letzten Satz murmelte er und drückte mich noch näher an sich.
Ich keuchte erschrocken auf und schloss meine Augen. War das eine indirekte Entschuldigung? Meinte er überhaupt mich? Er konnte ja nur mich meinen, oder? Vielleicht gibt es ja eine andere.. Oder nein, höchstwahrscheinlich meinte er gar nicht über das! Bestimmt irgendwas, was mit dem Krieg zu tun hatte. Aber was hat er denn mit dem Krieg zu tun?
"Bist du irgendwie schwerhörig, oder so? Ich sagte, du sollst dich verpissen", seine Stimme glich ein Knurren und meine Nackenhaare stellten sich auf. Sein heißer Atem prallte an meinem Nacken ab und hinterließ eine angenehme Gänsehaut.
"Du musst irgendwas genommen haben..", murmelte sie, ehe sie verschwand.
Hier stand ich nun. Benebelt von Hunter und seinen Berührungen. Ich wollte ihn ignorieren, ihn hassen, alles gleichzeitig, doch genauso seine Berührungen auf meiner Haut spüren, ihn reizen.
"Persephone.. ich..", ich unterbrach ihn, in dem ich mich an ihn schmiegte und meine Arme um seinen Hals schlang.
Ich gebe zu, das es ziemlich umständlich war, wenn er hinter mir stand, aber es war perfekt so. Mir fiel auch auf, das er mich schon lange nicht mehr Prinzessin genannt hatte. Er war die letzte Zeit so angespannt und kühl gewesen, so verdammt weit weg und doch so nah.
Mein Atem wurde automatisch flach und überall, wo mein Körper seinen berührte, verspürte ich die kleinen Blitze.
Hunter nahm meine Hände weg und drehte mich ganz zu ihm. Sofort drückte er mich an sich und blieb kurz vor meinen Lippen stehen. Sein Blick glitt immer wieder zu meinen Lippen, genau wie ich. Innerlich konnte ich seine schon auf meinen spüren, stellte mir es schon vor. Es waren nur wenige Zentimeter, doch eine innere Stimme hielt mich davon ab, ihn einfach zu küssen. Es wäre für mich persönlich so verdammt richtig ihn zu küssen, doch für die Götter in meinem Umfeld, der größte Fehler. Ich.. ich sollte nicht daran denken, was andere von mir halten. Ich sollte mich einfach zu ihm beugen und küssen. Ja, ja, das sollte ich.
Sein heißer Atem strich sanft meine Haut und prallte an meinen Lippen ab. Mir war viel zu heiß und ich wollte mir einfach die Kleider vom Leib reißen.
Er hatte mich eh schon halbnackt gesehen, doch ich schämte mich überhaupt nicht. Hunter hatte mir eine meiner schönsten Erinnerungen geschenkt.
"Wirst du das hier bereuen?", hauchte er. Hunter klang orientierungslos und sensibel.
"Ich weiß es nicht", murmelte ich ehrlich. Wie sollte ich es wissen, wenn ich es noch nie probiert habe?
Er schenkte mir ein amüsiertes Grinsen und schüttelte leicht seinen Kopf.
"Dann kann ich für nichts garantieren", flüsterte er noch, bevor Hunter die letzten Zentimeter überbrückte.
Ich schloss meine Augen, wollte es gerade genießen, seine weichen Lippen auf meinen zu spüren, doch da kam nichts.
Nein, wirklich, nichts.
Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah Hunters Kopf, welcher neben meiner Wange war. Seine Haare kitzelten meine Wange und ich war verwirrter als zuvor.
"Hun-", ich keuchte erschrocken auf, als ich seine Lippen auf meiner Schulter spürte.
"Was tust du da?"
Noch einmal. Ich krallte mich an seiner Schulter fest und bohrte meine Finger in sein Fleisch.
Hunter achtete nicht auf mich, machte weiter. Seine Lippen machten mich wahnsinnig auf meiner Haut, weshalb ich meine Augen schloss und meinen Kopf in den Nacken legte.
"Vertraust du mir?", nuschelte er nun an meinem Hals.
Ich brauchte nicht einmal nachzudenken. Diese Antwort war schon lange klar gewesen.
"Ja. Ja, ich vertraue dir", flüsterte ich und im nächsten Moment hob er mich hoch.
~
Schon wieder. Es war schon wieder geschehen. Und es wird nicht das letzte Mal sein. Niemals. Ich selber konnte dem Drang nicht widerstehen, mich ihm hinzugeben. Wer würde Hunter widerstehen können?
Ich lag neben ihm und versuchte nicht seine Brust, welche noch immer schmerzte, zu berühren. Hunter atmete regelmäßig und lächelte ganz leicht. Wie von selbst hob sich meine Hand und ich berührte seine Wange, strich ein paar Mal darüber. Schwer hielt ich die Tränen zurück und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Er tat das nicht um mich bloß zu stellen, wie ich anfangs vermutete. Er tat das, weil er vergessen wollte. Weil er etwas spüren wollte. Irgendetwas, nur nicht den Hass.
Denn Hass gegen sich selbst.
Verdammt, Hunter wollte spüren, wie es sich anfühlt Gefühle zu haben.
Was er empfindet ist unwichtig, egal ob nur rein sexuell oder ob sich da etwas ernstes entwickelt. Ich wollte ihm diese Gefühle geben, auch wenn ich mir immer eingeredet habe, dass dies schlecht ist. Das das, was wir taten, gegen Zeus unausgesprochene Regel war.
Doch das war mir egal.
Nur er soll glücklich sein, denn dann bin ich ebenfalls glücklich.
Er sollte was anderes als Schmerz empfinden.
"Was ist los?", flüsterte Hunter verschlafen und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er war so stark, doch innerlich zerbrach er. War so verletzlich, doch niemand sah es. Hunter hatte was besseres als all das hier verdient. Hätte ein besseres Leben verdient. Ein Held sein können. Ein richtiger Held.
"Es tut mir Leid. Es tut mir so verdammt Leid, dass du so leiden musst.Das du gezwungen wirst, nichts zu fühlen. Das du immer mehr kaputt gehst. Und ich schwöre, bei meinem unendlich langem Leben und meinem allmächtigen Vater, Zeus, dass ich alles ändern werde. Das du dein Leben genießen kannst."
Hunters Augen glänzten kurz, so als hätte er Tränen in den Augen, doch er blinzelte sie weg. Er zog mich an sich und ich achtete darauf, ihm nicht weh zu tun. Kurz schweiften meine Gedanken zu vorhin, als er mich genauso zu sich gezogen hatte und mich dann verführt hatte. Wie beim Strand.
"Ich kann es nicht genießen. Niemals, Persephone."
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The Paradise of the greek Gods
Teen Fiction"Was ist dein größter Wunsch, Hunter?" "Zu sterben. Einfach nur zu sterben." Doch was ist, wenn man nicht sterben kann? Wenn man sich den Tod so sehr herbei sehnt, doch es unmöglich ist zu sterben? Dann ist man innerlich schon längst tot. -- Eine...