7. Kapitel

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Ich öffnete langsam meine Augen, als ich bemerkte, dass mein Kissen unter mir atmete.

Wartet mal atmen können Kissen nicht, oder? Ich riss meine Augen so schnell wie möglich auf.

Oh, Lucas, ich hatte ihn komplett vergessen. Ich habe so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr, was mich wirklich wunderte, denn sonst wenn ich wusste, dass jemand im gleichen Raum wie ich ist, dann schlaf ich nie gut.

Aber hier, bei Lucas, in seinem Bett, ich musste sagen, dass ich wirklich super geschlafen hatte. Ich wollte gerade meinen Kopf drehen um ihn zu beobachten, da sah ich, dass seine Augen offen waren.

Er hatte mal wieder sein verdammt gut aussehendes Grinsen auf seinen Lippen, da musste ich sofort lächeln. „Morgen, hast du gut geschlafen, ich meine, bin ich bequem?" Mein Lächeln wurde breiter und ich legte als Antwort einfach meinen Kopf wieder auf seine Brust.

Auf seine nackte Brust. NACKT? Wo war bloß sein T-Shirt? Ich schnellte auf und starrte ihn an. Ich glaube so groß hatte ich meine Augen noch nie zuvor aufgerissen. Wenn man es gesehen hätte, dann hätte man es bestimmt mit der Angst bekommen, das sie mir gleich alle beide aus dem Kopf fallen würden.

Dumm Selina, ganz dumm. Was soll er denn jetzt denken? Und du hast mal wieder die ganze Situation zerstört, wie sonst immer auch. Ich fasste mir an die Stirn und überlegt, was ich jetzt sagen sollte, doch er zog mich einfach wieder zu sich runter und legte sich auf die Seite, so dass er mich im Blick hatte.

Ich musterte ihn, denn er sah anders aus, als das letzte Mal am Pool. Hatte er etwa noch mehr abgenommen, aber er war doch schon so dünn. Und jetzt ist er ziemlich dünn, ich weiß nicht, ob das jetzt so gesund ist.

„Alles in Ordnung?" Oh Gott, was sollte ich jetzt bloß sagen.? „Klar." Puh, nochmal gut gegangen. Er fing wieder an zu grinsen, was mich misstrauisch machte. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Decke.

Es war schön jemanden so nahe zu sein. Es war so als ob sich etwas in mir von dieser Geborgenheit vollsog. Ich genoss es auch einfach nur, schließlich würde das hier nur einmal passieren. Ich seufzte bei dem Gedanken, denn es war schön zu wissen, dass ich neben jemanden aufwachte, der mich mochte.

Nur war dieser Jemand, der große Bruder meiner besten Freundin. Dumm gelaufen. Eher gesagt: SCHEIßE!

„Sofia, an was denkst du? Warum stöhnst du jetzt? Bitte lass mich deine Gedanken wissen, denn sonst muss ich mir Sorgen machen." Oh nein, wie süß, er machte sich Sorgen. Sicherlich nur Sorgen, die sich große Brüder um einen machten.

War er das denn? Ein großer Bruder? Oder vielleicht doch nicht? Was fühlte ich?

Wieder seufzte ich und Lucas piekste mich deswegen in die Seite. „Ja, also ich habe nur darüber nachgedacht, dass nächste Woche wieder Schule ist." Das war eindeutig die schlechteste Lüge, die ich je von mir gegeben habe. Bitte, lass es ihn nicht bemerkt haben.

„Sofia, bitte." Scheiße. Ich sag es jetzt einfach, was soll denn schon groß passieren? Wieder piekste er mich in die Seite.

„Schon gut. Ich...Du musst mir aber vorher versprechen, dass du nicht lachst oder sonst ein dummen Kommentar von dir gibst, ja?" Er nickte nur hastig und schaute mich neugierig an.

„Also, ich weiß nicht wie und was du davon hältst, aber ich mag es neben dir aufzuwachen. Ich habe noch nie neben jemand so gut geschlafen, wie neben dir. Weißt du, Giulia beschwert sich immer, wenn sie ihre Luftmatratze nicht bekommt, denn weißt du, sie denkt, dass ich mit den Zähnen knirsche. Was ich damit sagen will, ich habe wirklich gut, neben dir oder eher gesagt auf dir geschlafen. Und ich habe daran gedacht, dass es nur dieses eine Mal war und es nie wieder passieren wird."

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