20. Kapitel - Jubiläum

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Ich wachte auf in einer Umarmung. Ich musste lächeln, als ich an gestern Abend zurückdachte.

Wie seine Hände über meine zarte Haut fuhren und wie seine Lippen und meine im Einklang mit einander harmonierten. Es war perfekt. Es war so wie ich es mir immer gewünscht hatte.

Ich schlug die Augen auf und legte meine Hand auf Lucas‘, die auf meiner Hüfte weilte. Daraufhin küsste er meinen Hals und sagte dann mit seiner unglaublich sexy klingenden Morgenstimme: „Guten Morgen. Kaffee oder Tee?“ Ich drehte mich zu ihm und legte meine Hände um den Hals: „Kaffee, aber erstmal…“

Ich küsste ihn und schmiegte meinen Körper an seinen. Er drückte mich in die Matratze und legte sich auf mich drauf, bevor er anfing meinen Nacken und Hals zu liebkosen. Ich schloss meine Augen wieder und genoss seine Berührungen. Immer wieder zwischendurch gab er mir einen Kuss auf den Mund und ich fühlte mich so lebendig wie schon lange nicht mehr.

„Ich liebe dich!“ Es waren Worte, die er zwischen seinen Küssen immer wieder nuschelte. „Ich liebe dich auch. Und letzte Nacht war…“ „Unglaublich.“ Er hatte meinen Satz zu Ende gebracht. Er war einfach so zuckersüß. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn, so wie ich es gestern Abend getan habe. Ich rollte mich auf ihn und küsste ihn immer weiter bis…

„Das glaub ich jetzt nicht.“ Sofort versuchte ich mich von Lucas runter zu rollen und mit unserer Decke die freien Stellen meines Körpers zu bedecken, denn Giulia stand auf einmal im Raum mit einem Karton unterm Arm und einer Tüte in der anderen Hand.

„Giulia lass es mich dir erklären. Es ist nicht so wie du denkst. Okay…vielleicht ist es doch so wie du denkst, aber bitte lass es mich dir erklären.“ Giulia kniff ihre Augen zusammen und versuchte den Karton und die Tüte auf dem Boden abzustellen. Dann hielt sie sich eine Hand vor die Augen und ging aus dem Zimmer.

Ich zog Lucas die Decke weg, der immer noch reglos im Bett lag, so wie ich ihn zurückgelassen hatte, und schlang mir die  Decke um meinen Körper, oder eher gesagt das Laken. „Giulia warte.“ Ich rannte so schnell ich konnte mit diesem dämlichen Laken hinter ihr her, doch zu meiner Verwunderung wartete sie auf mich.

„Giulia bitte sag doch was. Ich weiß, dass es komisch für dich sein muss und wegen unserer Abmachung tut es mir total leid, aber ich…“ „Du hast dich in ihn verliebt. Ich weiß. Es ist in Ordnung und ich bin und werde deshalb auch nicht böse sein, schließlich wollte ich ja, dass es so kommt. Aber bitte sagt mir doch Bescheid, wenn ihr nicht gestört werden wollt, denn meinen Bruder und dich nackt aufeinander zu sehen ist, nein danke. Darauf kann ich sehr gut verzichten.“

Ich war geschockt von ihrer Reaktion. Warum war sie nicht sauer? Und woher wusste Lia, dass ich und Lucas verliebt sind? Und hatte sie gerade gesagt, dass sie es so wollte? Wie bitte? Da musste ich mich doch verhört haben. Lucas kam in Boxershorts aus dem Schlafzimmer und fuhr sich mit den Händen durch die Haare.

„Giulia, wie wär es, wenn du zum Frühstück bleibst und wir dir alles erklären. Weißt du, wir…“ „Ja, Herr Gott nochmal, ihr liebt euch und das ist auch ganz toll. Ihr braucht euch für nichts zu entschuldigen, denn ich glaube, dass ich erstmal mit der Sprache herausrücken muss.“

Was meinte sie denn damit schon wieder? So langsam verstand ich jetzt gar nichts mehr. Warum musste sie uns denn jetzt was erzählen, wenn sie mich und Lucas gerade im Bett zusammen erwischt hatte? Warum war ihr das denn so egal? Ich wurde immer wütender auf sie, denn wegen ihr habe ich versucht Lucas von mir wegzudrängen, was im Endeffekt nicht geklappt hat, aber ich habe Nächte nicht schlafen können, weil ich mir den Kopf darüber zerbrach wie es sein mag, wenn Giulia es rausfand. Und ich hatte es mir ganzsicher nicht so vorgestellt.

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