11. Kapitel

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-Selina Sofias Sicht-

Ich wachte auf, natürlich im Krankenhaus. Mir war noch etwas komisch vor Augen, aber das musste wohl von der Spritze gekommen sein, die mir die Schwestern in den Arm gerammt hatten. Und schon war die schmerzliche Erinnerung da.

Lucas. Warum um alles in der Welt bringt er jetzt auf einmal meine Welt sso sehr ins Wanken?

Dieser Junge machte mich total fertig. Warum hatte er mir nicht vorher gesagt, dass er schon vergeben ist. Vielleicht hatte er sich ja deswegen so verändert. Vielleicht hat ihn dieses Mädchen so sehr verändert, dass ich mich sogar in ihn verlieben konnte. Wie sehr ich mir in diesem Moment doch wünschte, dass ich dieses Mädchen bin.

Er scheint sich ein tolles Mädchen ausgesucht zu haben, den so etwas könnte ich sicherlich nicht. Ich war immer noch ziemlich traurig. Er hatte mich einfach zu sehr enttäuscht um jetzt einfach wieder happy sein zu können. Warum war er nur so verdammt gutaussehend und dann auch noch so nett zu ir gewesen? Hätte er nicht der unausstehliche Kotzbrocken bleiben können?

Es tat weh im Herzen, denn mit ihm ist das kleine Stück gegangen was ihm gehörte. Und glaubt mir, so klein konnte es nicht wirklich sein, denn es tat höllisch weh. Ich drehte mich auf die Seite und ich musste feststellen, dass meine Schmerzen endlich nachgelassen hatten. Das war ziemlich erfreulich, denn glaubt mir, jedes Mal, wenn ich mich bewegt habe, dachte ich meine Rippen würde immer wieder aufs Neue brechen. Irgendwie wünschte ich mir trotzdem, dass die Schmerzen wieder zurück kommen, denn vielleicht würde ich wieder so eine tolle Spritze bekommen die mich ausknockt, dann würde ich zumindest nicht mehr so viel nachdenken...

Nun hatte ich keine körperlichen Schmerzen mehr, dafür hatte ich seelische. Lucas hatte mir einfach zu sehr wehgetan. Warum hat er mir das nur angetan? Hatte ich es wirklich verdient so behandelt zu werden? War ich ihm so egal? Warum hat er all diese unglaublich süßen Sachen zu mir gesagt, wenn ich ihm doch eh am Arsch vorbei gehe?!

Ich war mit meinen Nerven am Ende. Nach einer Weile kam der mich betreuende Arzt herein und fragte mich die üblichen Fragen.

„Wie geht es ihnen heute?" Super, ich fühle mich als ob mir gerade jemand mit einer mindestens 20cm großen Klinge durch mein Herz bohrt, danke der Nachfrage, aber sonst wirklich super.

„Es geht. Mir ging es schon mal besser." Der Arzt nickte zufrieden und kontrollierte meine Atmung, da meine Rippe, die gesplittert hat, einen kleinen Riss in meinem linken Lungenflügel verursacht hatte. Es schien soweit alles in Ordnung zu sein.

„Also, wir werden ihnen jetzt gleich die Antikörper einpflanzen. Müssen wir irgendetwas berücksichtigen?" Warum fragt er mich das? Ist er nicht der Arzt und hat meine ganzen Unterlagen? Sollte man sowas nicht wissen. Da der Arzt keine Antwort bekam fragte er nochmal. Doch wieder konnte ich nicht antworten, stattdessen fragte ich ihn:

„Was meinen sie denn mit berücksichtigen?" Der Arzt lachte kurz auf und sprach dann: „Sind sie schwanger? Oder haben sie uns irgendwelche Sachen verschwiegen, von denen wir wissen sollten, bevor wir mit der Behandlung anfangen?"

„Um Gottes Willen nein. Ich bin doch nicht schwanger! Das würde überhaupt nicht funktionieren, ich meine alleine."

PEINLICH!

Ich wäre am liebsten wieder im Erdboden versunken. Loch im Boden, tue dich jetzt auf!

Warum konnte ich nicht ein verdammtes Mal meinen Mund halten, dann hätte ich mir schon ziemlich viele peinliche Situationen erspart, aber nein, ich muss immer wieder ohne vorher groß nachzudenken darauf los plappern. Ich scheine ganz schön hart auf den Kopf geflogen zu sein.

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