21. Kapitel

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Wow, wie konnte man nur so schnell verunsichert werden. Es war unglaublich. Wieso wollte er wegen unserem Geheimnis mit mir sprechen? Ich dachte da wäre alles geklärt? Was war denn jetzt plötzlich mit ihm los.

Er hatte mich ganz schön erschreckt mit seinen Worten. Ich hätte niemals mit so etwas gerechnet. Zwei große braune Augen starrten mich an. Traurig. Aber warum traurig? Ich verstand ab diesem Zeitpunkt nichts mehr. Lucas stand vor mir und fuhr sich nervös mit seiner Hand durch die Haare. Das konnte einfach nichts Gutes bedeuten.

Sel komm‘ runter, so schlimm kann es nicht sein. Ihr liebt euch und seit glücklich. Eben nicht, denn er ist traurig und ich bin total verwirrt. „Ich versteh nicht. Was stimmt denn nicht?“

Er legte seine Hand an meine Wange und fing an sie zu streicheln. Ich wusste nicht was diese Geste schon wieder sollte, denn Antonio machte es nur, wenn er wirklich schlechte Nachrichten für mich hatte und ich denke nicht, dass ich im Moment für schlechte Nachrichten offen war. Eigentlich mochte ich generell keine schlechten Nachrichten, aber wer mag die auch schon.

„Mit dir ist alles in Ordnung. Es liegt nur an mir. Ich, ich…“, weiter sprach er nicht. Ich würde vor Neugier gleich platzen, denn in diesem Zustand konnte ich es so nicht mehr lange aushalten. Er nahm die Hand von meiner Wange und nahm stattdessen meine Hände in seine und fing an sie ein bisschen zu drücken. Ich sah ihm jetzt in die Augen und diesmal sah ich keine Trauer, sondern Angst. Was konnte etwas einem Angst machen, dass man zugleich auch trauern konnte?

„Sel, ehrlich gesagt, liegt es nicht an mir, sondern…“, ich konnte ihn nicht ausreden lassen, denn dieser Satz konnte einfach nicht gut enden.

„Sag mir lieber, was ich falsch gemacht habe. War ich zu schlecht letzte Nacht? Habe ich etwas falsch gemacht? Hättest du lieber etwas anders gehabt? Bitte Lucas!“ Entsetzt starrte mich Lucas an und diesmal vernahm ich von ihm keine Gefühle. Seine Augen schienen leer und auch seine Körperhaltung sagte mir nichts Verdächtiges.

Er ließ meine Hände wieder los, bevor er wieder sprach: „Nein, wie gesagt, dich trifft keine Schuld. Es geht um meine Arbeit.“ Ihr glaubt ja nicht wie sehr er mich mit diesem Satz erleichtert hatte.

Jetzt konnte ich mir mein kleines Lächeln auf den Lippen nicht verkneifen, denn mir war so eben ein dicker fetter Stein von meinen Schultern gefallen. „Wir, also ich, also unsere Beziehung ist gegen das Gesetz. Denn du bist noch minderjährig und ich, ich bin schon erwachsen. Ich verletze somit gerade meine eigenen Regeln. Regeln für die man ins Gefängnis wandern kann. Du musst verstehen, dass wir unsere Liebe nicht öffentlich machen können. Nicht, solange du nicht 18 bist.“

Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Hatte er gerade Gefängnis gesagt? Das hörte sich nicht gut an. Aber wir lieben uns doch. Wie konnte man wegen Liebe ins Gefängnis kommen? „Aber wenn ich sage, dass ich dich liebe, dann wird dich doch keiner bestrafen, oder?“

Er musste gar nicht auf meine Frage antworten, denn seine Augen verrieten mir nichts Gutes. Wie konnte man als Mensch nur so ein blödes Gesetz aufstellen? Wenn sich zwei Menschen lieben, dann haben sie jedes Recht zusammen leben zu dürfen. Ich meine, ich bin vielleicht noch nicht volljährig, aber trotzdem kann ich doch schon entscheiden mit wem ich mein Leben teilen will oder nicht!

Ich will ihn doch auch nicht morgen heiraten. Was ist denn nur los. Irgendwie schien mir das alles ein bisschen komisch zu sein. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es so eine Regel wirklich geben kann, aber ich nahm es fürs erste einfach so hin. „Also heißt es wir dürfen uns nur drinnen aufhalten. Dort wo uns niemand sieht?“

Er nickte und kam etwas näher an mich heran gerückt. „Etwas Gutes hatte es aber, wir können den ganzen Tag im Bett verbringen.“ Bei seinen Worten hob er leicht seine Augenbraue an und lächelte mich reizvoll an. Er leckte sich über die Lippen und ich wusste was als Nächstes kam. Doch bevor er seine Lippen auf meine legen konnte drückte ich meinen Finger auf seine Lippen und sagte:

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