18. Kapitel

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18. Kapitel

-Antonios Sicht-

Was? Was redete sie denn da? Bitte sag mir, dass ich gerade keinen Jungen aus ihrem Badezimmer hab kommen sehen. Und dann noch einen für sie viel zu Alten.

„Sel, lüg mich jetzt ja nicht an, dazu bin ich jetzt gerade wirklich nicht in der Stimmung, aber ich muss einfach wissen, ob das gerade schon öfter passiert ist. War er schon mal hier bei dir, als ich dich alleine gelassen hatte? Oh Gott, ihr habt doch nicht…, oder etwa doch? Seit wann versteht ihr euch denn so gut, bitte? Ich bin immer noch auf dem Stand: Gott, wann begreift dieser Junge, dass er nicht der Zuchthengst ist, für den er sich hält? Seit wann bitte bist du auf dem Stand: OMG, er ist doch ein Zuchthengst und ich will seine Gottverdammte Stute sein?“

Ihre Augen weiteten sich während meines Vortrages immer weiter, doch irgendwann normalisierte sich ihr Blick, bevor sie sagte: „Es ist nicht so wie du denkst!“

Und glaubt mir, das war nicht gerade die Antwort die ich hören wollte, die die kein Vater hören wollte, nachdem er einen Jungen im Zimmer seiner Tochter erwischt hatte. Sollte das jetzt heißen, dass sie nicht das gemacht haben was ich dachte, was sie getan haben, oder das sie es gemacht haben, aber sie mir nicht sagen will, dass sie es gemacht haben? Oh man, jetzt bin ich selbst verwirrt.

„Was, was soll das heißen? Ich meine, ich will alles wissen! Seit wann bitte haben wir Geheimnisse voreinander?“ Sie zog die Knie an ihren Körper und machte sich klein. „Ich, ich…Bitte Toni. Ich mache alles was du willst, aber bitte lass es mich nicht erklären. Er war da. Ich weiß, dass es nicht in Ordnung war und ich verspreche dir hoch und heilig, dass es nie wieder passieren wird, okay? Er wird nie wieder hier sein, wenn du nicht im Haus bist! Bitte, aber lass mich jetzt einfach in Ruhe. Mein Leben ist so schon schwer genug.“

War das ihr ernst? Jetzt nimmt sie den Leben-joker? Sie wusste ganz genau, dass ich dann nicht länger auf sie sauer sein konnte.

„Na schön, ich nehme das jetzt so in, aber du versprichst mir, dass du mir alles morgen in Ruhe erklärst und du jetzt schläfst. Antonia und ich sind neben an und wir hören alles, okay?“ Sie nickte nur und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Was ist nur los? Mein Leben ist nicht immer perfekt gelaufen, aber doch eigentlich ziemlich gerade, aber im Moment läuft alles schief, was nur schief laufen kann und mich so vollkommen aus der Bahn wirft.

Ich ging in den Flur und rief nach Antonia. Sie kam sofort zu mir und nahm mich in den Arm. Woher wusste sie nur, dass ich das jetzt brauchte.

„Woher?“ „Ich war auch mal jung und hatte auch einen Vater. Ich weiß, wie du dich jetzt fühlen musst, aber sie macht das nicht absichtlich. Sie probiert sich aus und du musst ihr ihren Freiraum lassen, damit sie sich nicht ganz von dir abkapselt.“ Wow, sie schien echt Ahnung davon zu haben.

Also nahm ich ihre Worte einfach so hin. „Wie wär‘s, wenn wir dich ein bisschen ablenken?“ Sie zog mich an meiner Krawatte in mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Sie machte die Tür zu und kam dann langsam zu mir, aber sie zog sich auf dem Weg noch ihr Oberteil aus. Dann fing sie an meine Krawatte zu lösen und mein Hemd aufzuknöpfen.

Ich ließ sie machen, denn mir konnte eine Ablenkung vielleicht gar nicht so schlecht tun. Sie fing an mit ihren Fingern meine Muskeln nachzufahren und dann kleine Küsse auf meinem Oberkörper zu verteilen. Um ehrlich zu sein lenkte es mich nicht ab, sondern ließ mich daran denken, dass das gleiche meine Tochter vielleicht auch schon mit Lucas gemacht hat.

Ich schüttelte mich vor Ekel und fing an Antonia zu küssen, doch immer wieder schafften es Bilder von Lucas und Selina, die eng umschlungen auf ihrem Bett lagen, in meinen Kopf und das versaute mir einfach alles. Ich stoppte Antonia und mich und sagte dann:

Unwritten LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt