-One Shot-

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Hey!
Dieses One Shot wird von Remus Lupin und Nymphadora Tonks im Zeitraum von Harrys sechsten Schuljahr handeln.
Zuerst wollte ich über Charlie Weasley und Tonks schreiben, aber da ich nicht weiß, wie die beiden in Verbindung stehen (Tonks sollte ja eigentlich mit Bill verheiratet werden und nicht mit Charlie) und man über Charlie auch kaum etwas weiß, habe ich mich so entschieden. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.💗

Remus' POV:
Das Lokal war ziemlich voll und ich fragte mich, wie ich hier einen freien Tisch finden sollte. Das Drei Besen war vielleicht nicht die beste Wahl gewesen, um einen Kaffee zu trinken. Und wenn ich ehrlich bin, es war an sich schon keine gute Idee gewesen, auf ihre Bitte einzugehen. Sie würde es wieder versuchen. Und immer und immer wieder.
Und ich versuche immer das Selbe zu sagen, sie wird traurig und - ich sehe es schon vor mir - schließlich werde ich ihr nachgeben.
Ich erblickte einen Tisch in der Nähe der Bar und schlängelte mich zwischen voll besetzten Tischen hindurch. Ich hängte meine Jacke über die Stuhllehne und setzte mich. Ich betrachtete meine Hände nachdenklich.

Die Tür des Gasthauses wurde geöffnet und eine junge Frau mit bonbonrosa Haaren kam herein. Sie war zierlich und sah herzlich aus. Ich erwischte mich dabei, wie ich sie mit Marlene McKinnon verglich, meine Freundin zur Schulzeit und auch danach, die seit einigen Jahren verstorben ist. So langsam glaube ich, ich bin immer noch nicht über sie hinweg. Doch das ist albern. Es ist fast sieben Jahre her.

Mittlerweile stand die Frau neben mir und strahlte mich an. Nymphadora Tonks war Aurorin, Mitglied des Orden des Phönix und unsterblich in mich verliebt. Und ich war Remus Lupin, Werwolf, arm und ebenfalls verliebt. Doch ich wusste, dass diese eventuell entstehende Beziehung keinen Sinn machen würde, so furchtbar es sich auch anhört.

"Hallo, Remus!", sagte Dora und hockte sich mir gegenüber.

Ich würde am liebsten abhauen. Nicht weil ich keine Lust habe sie zu treffen, sondern weil ich ihr nicht erneut sagen will, dass das hier zwischen uns nicht klappt. Es fühlt sich schrecklich an, so zu denken.
Ich begrüßte sie ebenfalls, bestellte zwei Kaffee und bezahlte auch schon gleich.

"Wie geht's?", wollte sie wissen. Sie lächelte immer noch. Oh Gott, fühlte ich mich mies.

"Den Umständen entsprechend", antwortete ich. "Und dir?"

"Alles okay bei mir." Sie nahm ihren Kaffee entgegen, den uns die Bedienung geschwind brachte und trank einen Schluck. Dora war noch nie eine Person gewesen, die lange um den heißen Brei herum redete und lieber gleich mit der Tür ins Haus fiel. "Hast du es dir überlegt? Das mit uns?"

Ich schluckte. Meinen Kaffee rührte ich nicht an. "Ja, habe ich."

"Und?" Dora starrte mich gespannt an. "Sag jetzt nicht Nein!" Sie lächelte nicht mehr.

"Dora, hör zu, ich-"

"Du fängst immer so an, wenn du Nein sagst!", unterbrach sie mich sofort.

"Es geht nicht anders!", antwortete ich entschieden. "Dora, du weißt was ich bin. Ich kann dich verletzen. Du weißt, dass ich keine Arbeit habe und wenig Geld besitze. Ich kann dir nichts bieten. Du weißt, dass ich so viele Jahre älter als du bin. Du verdienst einfach etwas besseres!" Diese Worte wiederholte ich jedesmal, wenn sie mich fragte. Ich probierte den heißen Kaffee. Er schmeckte heute ausgesprochen grässlich.

In Doras Augen begannen Tränen aufzusteigen. Ich seufzte tief.

"Bill und Fleur heiraten auch! Bill wurde von einem Werwolf gebissen und ihr macht es nichts aus, genauso wenig wie mir!", schleuderte sie mir entgegen.

"Bill ist kein Werwolf. Greyback hat ihn gebissen, da war er gar nicht verwandelt." Mein Blick galt allein der Tischplatte.

"Dumbledore ist tot, Remus. Er war unsere einzigste Hoffnung. Bald kann alles vorbei sein. Und wir haben die Chance nicht genutzt."
Ihre Stimme war nicht mehr so freudig wie eben. "Minerva sagt auch, dass du dich total dämlich anstellst."

Ich schaute auf.

"Weiß sie überhaupt warum?!", zischte ich jetzt.

"Ja und wie du vielleicht gehört hast, sagte sie, dass das alles Schwachsinn ist und du damit aufhören sollst, vor deinen Gefühlen davon zu rennen!", antwortete Dora und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. "Das tust du nämlich."

Ja, das tat ich. Eigentlich habe ich das nicht so ganz wahrgenommen. Ich hatte Angst, dass ich sie genauso verliere wie Marlene damals. Aber ich liebte die Frau, die mir jetzt gegenüber saß. Und sie hatte Recht: ich muss aufhören mit diesem Schwachsinn, vor einer Beziehung davon zu laufen und meine Gefühle mit meinem Werwolf-Ich und meiner Geldknappheit zu ersticken versuchen.

Meine Hand wanderte über die Tischplatte und legte sich auf die meines Gegenübers. Dora starrte mich verblüfft an.

"Siehst du es nach anderthalb Jahren endlich ein?" Ihre Augen blickten in meine.

"Ja", sagte ich ganz leise.

Dora lächelte auf einmal wieder genauso breit wie zu dem Zeitpunkt, als sie das Drei Besen betreten hatte. Zeitgleich standen wir auf und verließen Hand in Hand das Gasthaus, obwohl unsere Tassen noch halb voll waren.
Draußen war es eisig. Doch Doras Hand war warm, genauso wie ihr Gesicht, das vor Freude glühte, als ich es in meine Hände nahm und wir uns küssten.

Go out with me? | James+LilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt