Go out with me? | James+Lily

52- Verlobungsring auf Tauchstation

James' POV
Als Sirius und ich am nächsten Morgen von unserem kleinen Ausflug zum Wald, in dem er sich wieder zum Menschen verwandelt hat, zurück ins Schloss kehren, glotzt uns Schniefelus vom anderen Ende der Eingangshalle wie ein Verstörter an.
Sirius humpelt zwar noch ein bisschen, doch er fühlt sich wie neu geboren im Vergleich zu gestern. Er grinst Schniefelus feindselig an und wir treffen auf Remus und Peter, die an der Marmortreppe auf uns warten.

Remus klopft Sirius auf die Schulter und entschuldigt sich bei ihm.

"Es war gar nicht so schlimm!", versucht Sirius den Helden zu spielen und stößt ein bellendes Lachen aus. "Alles halb so wild."

"Sicher?", frage ich. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Du hast gestern geflennt, als ich dich nach deiner Flucht aus der Heulenden Hütte aufgelesen habe."

Sirius wird rot und beginnt die Stufen hochzuhinken. Unter seiner Hose trägt er noch einen dicken Verband.

"Na gut, es hat scheiße weh getan, zufrieden?", mault er, als Remus etwas wehleidig zu ihm blickt. "Aber du trägst keine Schuld, Moony. Du hast Krone ja auch mal fast das Geweih zersägt mit deinen Monstern von Zähnen."

"Warum humpelst du?", ruft jemand hinter uns; es ist Mary.

Das braune Haar unordentlich hochgesteckt und mit dunklen Ringen unter den Augen tritt sie uns mit Lily, Alice und Marlene im Schlepptau entgegen. Mary sieht grauenvoll aus.

"Warum siehst du aus als hätte man dich durch den Fleischwolf gejagt?", gab Sirius zurück und zog Mary in eine Umarmung.

"Meine Schwestern hätten heute Geburtstag", murmelte sie. Das Schicksal von Marys Schwestern war ein gutes Beispiel für die furchtbaren Zustände, die zur Zeit in der Welt herrschten. Unschuldige Muggelmädchen auf dem Schulweg von Dementoren angefallen und wegen des Kusses gestorben.

"Oh", machte Sirius und sprach dann leise mit ihr, so dass ihn niemand verstehen konnte. Er mag zwar manchmal ein furchtbarer Draufgänger sein, aber ein lieber Typ ist er trotzdem.

Lily kam zu mir und nahm meine Hand.
"Wollen wir heute Mittag in die Bibliothek? Ich muss-" Doch sie wurde unterbrochen.

Das Quidditchteam der Slytherins, das schon die ganze Zeit hinter uns hergetrottet ist, drängte sich zwischen uns, obwohl wir die einzigen Leute im Gang waren.

"Bitte keine Fluchtwege versperren!", schrie Mulciber kichernd und Dolohov quetschte sich genau zwischen mir und Lily durch. Irgendwie verhakten sie sich ineinander und es gab eine Art Gerangel.

"Ih, ich wurde besudelt!", rief Dolohov theatralisch. Er quietschte, lachte und ließ Lily dann los, denn ich holte mit einer Hand bereits aus.

"Dreißig Punkte Abzug für Slytherin", sagte ich ruhig.

"Warum das denn, Herr Schulsprecher?", fragte Ashton Flint, der Kapitän, frech grinsend.

"Wegen Beleidigung einer Mitschülerin und der Schul-"

"Verschwindet!"

Snape stand mit zornentflammten Gesicht ungefähr drei Meter von uns entfernt. Er war gerade aus der Jungentoilette getreten; an seinem Fuß klebte Klopapier.

"Lasst sie in Ruhe, Leute", zischte er seinen Kumpels zu. "Die sind es nicht wert. Blutsverräter, Schlammblüter und Wer-"

Klatsch!

Sirius' Hand landete auf Schnieflus' Wange. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er sich dem Jungen genähert hat.