Das unsere Welt düster und korrupt ist, hat ja jeder schon mitgekriegt, und jeder versucht, sich irgendwie durchzumogeln. So auch die Heldin der Story, die nach missglücktem Mordversuch an einem Stalker zu jahrelanger Haft verurteilt worden ist. Jed...
Ich antworte nicht, da Jeremy's Frage keine Antwort braucht. Natürlich habe ich zugehört, und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mein Herz überhaupt nicht gerührt wäre. Ich ärgere mich über meinen schrillen Ton. Über meine Panik, wieder zu Zweit zu sein. Ja, ich denke, ich hätte nach Micha gar keine Beziehung mehr führen können, da ich jedesmal Schiss kriege, wenn es ernst wird, wie jetzt auch. Ernst? Bitte, wir sind auf der Flucht, nichts ist gerade ernster, als das blanke Überleben! Also Schluß. Lebe den Moment! Genieße ihn und gib diesem Mann neben dir das Gefühl, sich nicht umsonst geoutet zu haben! Ich nehme Jeremy's Hand und er schaut mich an.
„Tut mir leid, Jeremy." sage ich sanft. „Und danke für all die schönen Dinge, die du mir heute gesagt hast."
„Ist okay." seufzt er und küsst meine Hand. „Alles ein bisschen heftig, hm?"
Ich nicke lächelnd. Er raunt:
„Glaube mir, nach dieser Nacht wirst du darum betteln, dass ich bleibe."
„Oh, da ist er ja wieder, der eingebildete Kerl, den ich kennen gelernt habe!" schmunzele ich. „Und hey, was ist daraus geworden, auf Knien betteln zu müssen, dass du mich überhaupt vögelst?" frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Hm, bei dir mache ich eine Ausnahme. Engel bekommen immer Ausnahmen."
Ich singe leise:
„Erst wenn die Wolken schlafen gehen, kann man uns am Himmel sehen. Wir haben Angst und sind allein. Gott weiß, ich will kein Engel sein!"
Jeremy drückt meine Hand.
„Rammstein, geil. Magst du die?"
Ich nicke.
„Unter anderem. Schade, dass wir meinen Player nicht andocken können."
„Ich könnte ja was singen, aber dann würdest du wahrscheinlich wieder deine Knarre zücken."
Ich schüttele ernst den Kopf.
„Nein, Jeremy. Ich werde dich nicht mehr bedrohen, ehrlich, ich war nur so...zerrissen. Bin ich immer noch ein wenig."
„Hm. Ich kann mir vorstellen, dass es dir schwer fällt, einem Kerl zu vertrauen, oder? Naja, und mir erst recht."
Ich nicke und antworte:
„Ja. Aber ich habe mir vorgenommen, den Augenblick zu genießen. Das böse Ende kommt wahrscheinlich früh genug..."
„Hey, vergiss diesen Gedanken ganz schnell wieder! Und...was hälst du davon: PJ and Elmer on the road forever, Elmer promised PJ not to leave her ever."
„Sag mal, was ist mit dir passiert? Seit du hier im Auto sitzt, scheinst du völlig verändert zu sein..." wundere ich mich lächelnd.
„Du bist mir passiert. Und gut, ein bisschen bin ich happy, dass ich gleich wunderbaren Sex haben werde...du weißt ja, wie wir Kerle sind, das hellt unsere Stimmung enorm auf und bringt uns dazu, so schmalzige Sachen zu sagen!" blinzelt er.
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