Kapitel 13: das Plötzliche

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Manchmal geschehen Dinge, mit denen keiner rechnet. Dinge, die keiner versteht und die genauso auch anders hätten kommen können.
Es war Zufall, dass ausgerechnet heute meine Eltern schon zu einem Spaziergang aufgebrochen waren, dass ich in den Kühlschrank sah und lieber Joghurt wollte statt Müsli und beschloss, einkaufen zu gehen.
Und Moritz hätte auch in jeden anderen Laden gehen können, wo er an irgendeinem beliebigen anderen Regal ausgerastet wäre und irgendein beliebiger anderer Mensch Opfer seines Zorns und seiner Enttäuschung geworden wäre.
Aber es war nun mal dieser Tag und es war nicht irgendwer, sondern ich, die in eben diesem Laden Joghurt kaufte, in dem Moment, als Moritz alles zu viel wurde.
Eigentlich war er ein herzensguter Mensch, nur hatte es sein Leben nicht herzensgut mit ihm gemeint.
Als er an dem Regal mit den Messern vorbei kam, da schmetterte alles plötzlich wieder auf ihn ein, die Vorwürfe, die Ängste, die Schmerzen, die Probleme. Und die einzige, die in der Nähe war und das ganze auffangen konnte, war ich. Nicht einmal Danial konnte daran etwas ändern. Er konnte es nicht verhindern. Keiner konnte es verhindern. Denn keiner hatte damit gerechnet.

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