Die Bäume zogen rasch an meinem Fenster vorbei. Um uns herum gab es nur Wiesen und Felder. Eine Allee zog ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich und ich begann fast zu vergessen, wo ich eigentlich war. Ich saß bei meiner Lehrerin im Auto und fuhr mit ihr irgendwo hin, wo wir für uns sein konnten. Dort, wo uns niemand erkennen oder bemerken würde. Doch noch immer kannte ich unser Ziel nicht. Silke wollte mich damit überraschen. Meine Nervosität stieg immer mehr an. Das sie direkt neben mir saß, machte es nicht besser. Wir redeten kein Wort, doch ab und zu wanderten meine Augen zu ihr und ich betrachtete Silke von der Seite. Sie war so wunderschön. Ihre dunklen, schulterlangen Haare. Ihr schmales, zierliches Gesicht. Ich wurde umhüllt von ihrem Duft. Es war nicht nur ihr Parfüm, das mich verzauberte. Es war ihr eigener, ihr ganz persönlicher Duft, den ihr Körper ausstrahlte. Sie verzauberte mich in jeglicher Weise, sodass mir ganz schwummrig wurde. Als sie bemerkte, dass ich sie beobachte, formten sich ihre Lippen zu einem weichen Lächeln und ich sah rasch wieder aus dem Fenster. Beschämt stieg mir sofort die Röte ins Gesicht und eine gigantische Hitzewelle überfiel mich.
Nach einer Weile bogen wir in einen schmalen Waldweg und kamen vor einer großen Eiche zum stehen.
»Da wären wir.« Sie schaltete den Motor aus und sah zu mir. Diese Augen. Ich könnte mich darin verlieren. »Und nun?« Fragend sah ich sie an, wich ihrem Blick jedoch sofort wieder aus, da ich sonst sofort wieder rot werden würde. Sie brachte mich einfach um meinen Verstand. »Wollen wir ein Stück gehen? Ich möchte dir gern etwas zeigen.« Nickend stimmte ich ihr zu und meine Hand wanderte bereits zur Tür, als sie ihre Hand auf mein Bein legte. Erschrocken sah ich sie an. Diese Berührung löste ein gewaltiges Kribbeln in mir aus. »Ich bin froh, dass wir hier sind.«, flüsterte sie. Dann stiegen wir aus.Der Geruch von Moder und altem Holz stieg mir in die Nase, während ich mich erstaunt um sah. Wir standen mitten im Wald, ganz allein. Die Stille war einfach herrlich. Durch die Baumkronen schimmerte die Sonne und verlieh dem Grün einen faszinierenden Glanz. Es war ziemlich warm, doch die Bäume spendeten uns kühle Schatten, die sehr angenehm waren.
»Lass uns gehen.« Ich ging ihr hinterher und betrachtete einen Moment ihre Haare, ihren Rücken, hinunter zur ihrem Po und ihren schlanken Beinen. Dann sprintete ich zwei Schritte schneller, um sie wieder einzuholen. Als ich neben ihr lief, berührten sich immer wieder unsere Hände, was mich zittern lies. Diese Berührungen waren wie kleine Blitze, die meinen Körper durchfuhren. Nachdem wir ein paar Meter gelaufen sind, hielt Silke plötzlich an und als ich aufsah, wusste ich auch, weshalb. Wir standen vor einem riesigen See, der mich mit seinem klaren Wasser sofort in seinen Bann zog. Wahnsinn! Es war einfach nur traumhaft. Sie sah mich an und wartete auf eine Reaktion. »Es ist wunderschön hier.«, hauchte ich begeistert. Damit brachte ich sie zum lächeln. »Nicht wahr? Hier bin ich oft, wenn ich nachdenken muss, oder einfach mal die Ruhe genießen will.« Und nun brachte sie mich mit hierher? Das bedeutete mir unheimlich viel und ich ließ es sie wissen, indem ich ihre Hand nahm. Als ich sie berührte, zuckte sie leicht zusammen und ich fragte mich, ob sie wohl genauso fühlte, wenn wir uns berührten. Silke steuerte eine Bank an, während sie meine Hand noch immer festhielt. So zog sie mich mit ihr und ich setzte mich neben sie. Wir zündeten uns eine Zigarette an und sogen diese friedliche Atmosphäre tief in uns ein. Für nichts in der Welt wollte ich diesen Augenblick je wieder enden lassen.»Weißt du eigentlich, wie alt ich bin?« Mit dieser Frage riss sie mich aus meinen Gedanken. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Überrascht sah ich in ihre wundervollen Augen. »Ich habe mal so etwas gehört, aber sicher bin ich mir nicht.« »Wie alt schätzt du mich denn?« »Ist das denn wichtig?« Ihre Augen wanderten jetzt wieder zum Wasser. »Nun ja. Ich bin nicht mehr die Jüngste. Ich kann nicht verstehen, weshalb du mich so magst. Zwischen uns liegen viele, viele Jahre.« Nervös zog ich an meiner Zigarette. »Für mich spielt das Alter keine Rolle. Ich habe mich doch nicht in dein Alter verliebt. Und für mich bist du...wunderschön.« Nun schoss ihr Gesicht in meine Richtung. »Emily!« »Nein, es ist so. Es ist mir egal, wie alt du bist. Ich habe mich einfach in dich verliebt.« Ich wollte, dass sie weiß, dass mir ihr Alter egal war. Es war einfach nicht wichtig. Nicht in diesem Moment und auch nicht später. Ich liebte sie nicht, weil sie jung und schön war. Ich liebte sie einfach. So, wie sie war.
Silke antwortete darauf nicht und so beließen wir es dabei.Es war bereits Abend und wir beobachteten die Sonne, wie sie langsam im Wasser versank. Der Himmel war in ein zartes Rosa getaucht und verpasste dem Ganzen noch mehr Romantik. »Wir sollten langsam gehen, es wird gleich dunkel. Und bis zum Auto ist es noch ein Stück.« Sie wollte gerade aufstehen, da hielt ich sie rasch fest. Unsere Blicke trafen sich und ich war sofort wie verzaubert. Langsam ließ ich meine Hand an ihrem Arm hinab gleiten und strich ihr mit meiner anderen Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Alles passierte wie von selbst, ich war in Trance. Unsere Gesichter kamen einander näher, ehe wir auch schon in einen leidenschaftlichen Kuss versanken. Ihre Lippen waren weich und forderten immer mehr von meinen. Unsere Zungen trafen sich und spielten ganz vorsichtig miteinander. Ich lehnte mich langsam gegen sie, sodass sie nun fast mit dem Rücken auf der Bank lag und vergrub meine Hände in ihren Haaren. Wir küssten uns immer leidenschaftlicher, immer fordernder und vergaßen alles, was um uns herum geschah. Als ich mit meiner Hand über ihren Oberkörper fuhr, entwich ihr ein ganz leises Stöhnen. Es war kaum zu hören, doch ich nahm es wahr.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und ich setzte mich grinsend neben sie. Silke zog ihre Bluse runter, die ich soeben noch ein Stück nach oben geschoben habe und grinste ebenfalls. Wir sahen beide aufs Wasser und ich zündete mir eine Zigarette an. Sie nickte mir zu und verstand, was ich ihr damit sagen wollte. Wir würden noch eine rauchen und uns dann auf den Heimweg machen.
Glücklich sah ich auf den See, der die Sonne mittlerweile vollkommen verschluckt hat und zog zufrieden an meiner Zigarette. Ich war der glücklichste Mensch auf dieser Erde. So lange habe ich mich danach gesehnt. Tag für Tag war ich ihr nah und doch so fern. Nun saß ich hier, mit ihr. Es war das schönste und wundervollste, was ich jemals erlebt und gefühlt habe. Es war...überwältigend.Dieses Kapitel widme ich ihr. Heute habe ich sie seit vielen Jahren wieder gesehen. Ich dachte, ich wäre darüber hinweg, doch meine Gefühle haben mich heute fast erschlagen. Mit voller Wucht waren die Liebe, die Sehnsucht und das Verlangen wieder so präsent, wie am ersten Tag.
Ich liebe dich. Noch immer.
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Gefährlicher Kuss (girlxgirl) #Wattys2017
Storie d'amoreEmily sah direkt in ihre Augen. Ein Stromstoß ließ ihren Körper durchzucken. Sie hatte das Gefühl, innerlich zu explodieren, als sie ihre Lehrerin sah. Nur ein Blick, eine Berührung hätten gereicht, um sie vollends dahin schmelzen zu lassen. Die Tat...