[COMPLETED]
- 2017
„Sie trug einen roten Schal."
Er hatte eine zweite Chance bekommen,
doch nutzte sie nicht aus.
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Taehyung liegt auf seinem Bett, starrt hoch zur Decke und realisiert erst jetzt, was in den letzten Tagen passiert ist; er hat Aejung wieder. Bei diesem Gedanke muss er plötzlich kurz auflachen und kann nicht aufhören zu lächeln.
„Ich habe dich wieder", haucht er.
Nach drei Jahren habe er sie wieder. Erinnerungen steigen, Gefühle zeigen sich und so wird der graue Junge etwas bunter. Er strahlt.
Aejung hingegen denkt an etwas anderes.
Sie war vorhin kurz zuhause, doch sie hatte nichts zu tun, weshalb sie einige Sträuße weißer Rosen gekauft hat. Mit den Sträußen in ihren Händen geht sie mit langsamen Schritten zum Friedhof. Der Friedhof liegt etwas außerhalb der Stadt, weshalb sie mit dem Bus fahren musste.
Man hört Vögel zwitschern, auch Knospen sind schon an einzelnen Pflanzen zu erkennen und die Atmosphäre ist überraschend entspannend. Es ist nicht niederdrückend oder traurig. Zwar ist es sehr still und nicht so viele Menschen sind zu sehen, da es noch früh ist, aber dennoch ist es sehr angenehm.
Sie sieht sich ein paar Gräber an und manche sind mit bunten Blumen überfüllt, während einige leer sind und so allein aussehen.
„Wird es auch so aussehen, wenn ich sterbe?", fragt sie sich, „Werden meine Geliebten an mich denken? Werde ich überhaupt jemanden haben? — Werde ich vergessen und Vergessenheit sein?"
Der Gedanke ist Angst einflößend.
Nach langem spazieren, findet sie endlich die Gräber, nach denen sie eigentlich gesucht hat. Bei dem ersten kniet sie sich hin und legt vorsichtig ein Strauß aufs Grab.
Mit einem Lächeln spricht sie: „Tut mir leid, dass ich lange nicht aufgetaucht bin."
Auf dem Grab liegt auch ein Bilderrahmen mit einem Foto. Sie sieht es sich mit Tränen in den Augen an und nach einem Wimpernschlag fallen sie auch.
„Du warst immer für mich da. Es tut mir leid, dass ich dich nicht besuchen war", entschuldigt sie sich weinend, „Ich danke dir so sehr, dass du dich um mich gekümmert hast und dass du mich mit Liebe aufgezogen hast, Großmutter."
Sie steht auf und winkt noch kurz, bevor sie zum nächsten geht und ein Strauß auf dem Grab legt.
„Ich hoffe, dass du glücklich dort oben bist, Mutter", sagt sie und muss breit Lächeln, „Großmutter hat immer gemeint, dass wenn ich erwachsen bin, dir sehr stark ähneln werde. Sehe ich so aus wie du? In Busan hat Tante Geunhye gemeint, dass ich vieles von dir habe. Nur meine Ohren sind, wie die von Vater." — „Ich vermisse dich, Mutter."
„Und zu guter letzt", seufzt sie und geht ein paar Schritte zu ihrem letzten Ziel. Sie platziert die Blumen vorsichtig und bevor sie etwas sagt, kann sie ihre Tränen nicht kontrollieren.
„Warum hast du mich so sehr gehasst, Vater?"
Ihr Blick fällt und so fallen ihre klaren Tränen auf den nassen Grasboden. Sie schnieft paar Male und sieht wieder hoch zum Grab.
„Ich habe versucht, alles richtig zu machen", meint sie, „Warum hast du das gemacht? Warum hast du mich im Stich gelassen? Vater, ich liebe dich doch.. Warum hast du mich nicht geliebt?"
Die Tränen brennen auf ihre Haut, die Worte in ihrem Kopf hören dabei nicht auf zu sprechen und die Trauer wird immer größer, wie auch die Schuld.
„Habe ich etwas falsch gemacht?"
Ihre Knie fallen zu Boden, aus Scham hält sie sich ihr Gesicht zu und Tränen strömen weiter runter. Der Schmerz ist so stechend in ihrem Herz und der Druck im Kopf ist die Last, die sie versucht hat wegzuschieben.
„Es tut mir so leid, falls ich nicht die Tochter war, die du wolltest", redet sie so leise, dass es schon kaum hörbar ist, „Es tut mir leid, dass ich so furchtbar war und der Grund dafür war."
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Die Story endet bald und mit bald meine ich nicht wirklich nah bald, sondern weiter weg bald, aber dennoch bald, ykno?
von Anfang an sollte es eine Short Story sein, aber mal sehen c:
((Die Väter sind in meinen Stories immer so scheiß, obwohl irl mein Dad unglaublich süß ist, omfg))