16. Kapitel

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Ich schaute ihn an. Es fehlte nicht mehr viel, nur noch eine kleine Geste, dann hatte ich ihn. Grinsend biss ich mir extra auf die Lippe, woraufhin er sofort seine Lippen auf meine presste und mich gegen die Wand drückte. Meine arme Schlangen sich um seinen Hals und ich drückte ihn fest an mich. So nah waren wir uns wirklich nie gekommen. Er roch so intensiv. Vorher hatte ich seinen Geruch gar nicht wahrgenommen. Es war eine Krautig-holzige Duftkombination verfeinert mit Lavendel, Ambra, Moschus, Eichenmoos und einem Schuss Kumarin. Es war ein einzigartiger moment, ich konnte sie alle einzeln rausriechen. Lag das an seinem Blut? Wenn ich die Augen schloss, kam es mir so vor als ob ich in einem dunklen Wald stand. Eine ziemlich geheimnisvolle Duftnote, für einen geheimnisvollen Mann. Und
verdammt konnte er gut küssen! Das war die beste knutscherei die ich je hatte und in der art bis jetzt die einzige. Wenn man sechshundert Jahre auf den Buckel hatte, musste man es ja irgendwann drauf haben, oder? Mit wie viel Frauen er wohl geknutscht hatte... Bestimmt schon mit tausend. Frech drehte ich meinen Kopf weg. "Also der Herr, ich bin müde! Du solltest doch lieber gehe-..." Grinsend zog er meinen Kopf zurück und biss mir plötzlich in den Hals. Keuchend krallte mich an ihn und hielt mich fest. Mein Herz klopfte so schnell, das ich schon das Gefühl hatte Herzrythmusstörungen zu bekommen.
Würde er mich jetzt nicht festhalten, läge ich schon längst am Boden. Er hob den Kopf und schaute mich herausfordern an. Er hatte keinen einzigen Tropfen Blut im Gesicht. "Traust du dich immer noch nicht?"

"Pff!", sagte ich benommen und schaute ihn erschöpft an. Da er so schön positionierte war, versuchte ich es einfach. Ich vergrub meine Zähne in seinen Hals und bekam Gänsehaut bei dem winzig kleinen geräusch, als meine Zähne sich in sein Fleisch bohrten. Doch leider schmeckte ich kaum was, weil das nicht seine Aterie war. Er hatte keinen Puls, deswegen wusste ich nicht genau wo ich zubeissen sollte. "Höher", lachte er leise und hob mein Kinn. Ich leckte mir über die Lippen und biss erneut zu und jetzt hielt selbst er die klappe. Das Blut lief in meinen Mund und die Erschöpfung war sofort weg. Es füllte eine innere leere in mir und mit jedem Schluck wuchs mein verlangen mehr und mehr. Es fühlte sich an, als ob man ein Feuer was schon lange ausgebrannt war, neu entflammte! Mein Griff verstärkte sich. Ich wollte mehr davon! "Nicht zu viel, Süsse...", sagte er etwas angestrengt und stütze sich an der Wand. Ich hörte nicht richtig zu, meine Aufmerksamkeit galt ganz seinem Blut! Im nächsten Moment zog er meinen Kopf zurück und schaute mich an.

"Waz?", fragte ich verwirrt und leckte mir über die Lippen. Wieso starrte er mich so an?

Er grinste langsam. "Du hast gekleckert..."

Ich zuckte nervös mit den Schultern. "Einsteiger", sagte ich leise und schaute auf seine Brust. Ja ich hatte wirklich gekleckert, aber durfte ich jetzt endlich weiter trinken?!

Er beugte sich runter und drückte mir einen sanften Kuss auf den Mund. "Das reicht. Wir sollten jetzt aufhören..."

Schnell schlang ich meine Arme um seinen Hals. "Nein". Er durfte nicht gehen, auf keinen Fall. Ich wollte das nicht.

Zuerst wirkte er überrascht, aber dann grinste er wieder. "Du kannst aber mit so viel macht nicht umgehen", flüsterte er und berührte bei jedem Wort meine Lippen. Pure Provokation. "Das werden wir ja sehen...", flüsterte ich herausfordernd zurück. Ich war nicht so schwach, wie er es dachte.

"Du spielst mit dem Feuer", sagte er sichtlich angetan. Ich schmunzelte. "Tu ich das?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. "Noch habe ich mich nicht verbrann-..." Er liess mich nicht mal aussprechen. Sofort waren seine Lippen wieder auf meinen und es entstand ein kleiner Machtkampf, den er leider gewann. Schwer atmend löste ich mich von ihm und zog den Pulli aus den ich an hatte. Er schaute mich lange an. Sehr lange. "Was?", fragte ich und beugte mich vor um ihn zu küssen, doch er wich zurück. "Warte..." Er schüttelte den Kopf. "Nein, das ist nicht richtig. Du wirst es morgen bereuen, wenn wir jetzt weitergehen". Verwirrt schaute ihn ihn an. "Was? Nein, was redest du da?"

So Thursty (Pausiert erstmal) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt