So Thursty (Pausiert erstmal)

24. Kapitel

Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schloss, schwankend, die Tür meiner Wohnung auf. Ich konnte nicht fassen was mir Nathaniel über Jack gesteckt hatte. Zuerst waren es diese schlimmen Erinnerungen die er mich gezwungen hatte zu vergessen und dann... Dachte er wirklich so von mir? Vielleicht hatte sich das ja inzwischen geändert, aber wieso? Nathaniel hatte recht gehabt. Jack spielte auch nur mit mir. Wie konnte ich nur so dumm sein und anfangen etwas für ihn zu fühlen? Das einzige was meinen Schmerz etwas gelindert hatte, war der Whiskey aus der Tankstelle gewesen. Ich hatte mich in den Park gesetzt, schön weit weg von den Menschen und mir die Augen ausgeheult. Ich fühlte mich einfach nur verraten und ausgenutzt.

Ich hielt inne, als ich ihn auf dem Sofa entdeckte. Er wirkte besorgt, versuchte es sich aber nicht anmerken zu lassen. "Wieso gehst du nicht an dein Handy?" "Kein akku", sagte ich genervt. Er stand auf. "Ich habe dich überall gesucht. Wo zur Hölle warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht".

Dieser heuchlerische Mistkerl. Am liebsten wäre ich ausgerastet, aber die Enttäuschung war einfach größer. Wie konnte ich mich bei ihm so irren? Ich
warf meine Schlüssel in die Ecke und wollte einfach nur an ihm vorbeilaufen. "Lass mich in Ruhe...", hickste ich.

"In Ruhe? Warte mal!", sagte er und packte mich beim Vorbeigehen am Arm. Er zog einmal die Luft tief ein und schaute mich wütend an. "Hast du dir ernsthaft das Hirn weg gesoffen?! Wärend ich dich überall gesucht habe?! Ich dachte schon Nathaniel hat dich in die Finger gekriegt!"

Ich löste mich aus seinem Griff. "Lass los du Schwein! Un was intressierts dich?!"

Verwirrt schaute er mich an. Seine Miene wurde etwas sanfter und er hob die Hände. "Ist etwas passiert? Oder sollten wir über etwas reden? Hast du die Kontrolle über deinen Blutdurst verloren? Ist das der Grund wieso du dir die Kante gegeben hast?"

Wütend schubste ich ihn nach hinten. "Habe ich nicht! Weil ich ein guter Mensch bin! Aber du bist einfach nur... Blöd!"

"Blöd?", fragte er mit gehobener Braue.

"Ja! Du bist ein verdammter Lügner! Ein Heuchler! Alle hier sind Heuchler! Ist eigentlich irgendjemand der, für den er sich ausgibt?!", fragte ich wütend und lief in mein Zimmer.

"Wovon redest du?!", fragte er und folgte mir. "Davon!", sagte ich und hielt ihm das Handy vors Gesicht. "Hier ist alles von dir drauf! Alles! Ich bin also nur ein Junkie der gezielt Vampire verführt für einen Kick? Wirklich Jack? Du hast also nur eingewilligt mir zu helfen, damit Nathaniel ein Interesse an mir entwickelt, damit du ihn dir schnappen kannst?! Das heißt du hast mein Leben einfach aus Egoismus zerstört?"

"Was?... Das habe ich nicht ernst gemeint! Er manipuliert dich! Wann hat er dir das gegeb..." "Und wieso hast du es zugelassen das ich Stundenlang von einem Vampir gefoltert werde?!" Inwischen war ich wieder den Tränen nah. "Ich erinnere mich an alles. Er wollte das ich dieses beschissene Glas mit meinem Blut fülle... Als ich nicht mehr konnte, am Ende meiner Nerven war, bist du plötzlich aufgetaucht. Du hast mich manipuliert, mich für dich ausgenutzt. Ich hoffe du hast herausgefunden was du wolltest. Dafür ist jemand unschuldiges draufgegangen und mich hast du auch auf dem gewissen". Er schaute mich verwirrt an. "Das... Warte wie meinst du das?" Er hätte mich früher rausholen können, doch er hatte gewartet. Es gab Aufnahmen, die ihn vor dem Cafe zeigten. "Du hast abgewartet, ich habe die Aufnahmen gesehen", sagte ich wütend und wischte mir die Tränen weg. "Du warst schon lange da und hast mich einfach da sitzen lassen. Was wolltest du wissen? Oder wolltest du mich einfach leiden sehen?" Er wirkte immer noch verwirrt. Kopfschüttelnd kam er auf mich zu. "Nein das war ich nicht. Er muss das irgendwie manipuliert haben. Kate ich war..." Ich schlug ihm mit meiner flachen Hand ins Gesicht. "Ich hoffe das war es wert, Jack. Du hast mich endgültig verloren. Ich will dich nicht mehr hier sehen".