Die nächsten Tage lebte ich nur als Gefangener in meinem Körper. Ich konnte nicht lachen, nicht essen, nicht schlafen. Alles wofür ich lebe, schien so unnütz. Louis' Worte hallten mir immer wieder durch den Kopf und der schmerzliche Fakt, dass ich nicht gut genug für ihn war. Das einzige, was mich etwas aufheitern konnte, war das Treffen mit Cole, was heute anstehen würde. Wir hatten weiterhin miteinander geschrieben und verstanden uns richtig gut, weshalb ich hoffte, dass mich das etwas von Louis und meinen Gefühlen ablenken würde. Es war ein schöner, sonniger Tag und das müsste doch was gutes bedeuten.
Cole holte mich von zu Hause ab, öffnete mir die Autotür und schloss sie dann auch wieder, wie ein Gentleman. Auch wenn ich darüber nachgedacht hatte, das Treffen abzusagen und einfach in meinem Bett zu liegen, um zu heulen, war ich mir nun sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Während der Fahrt unterhielten wir uns gut und ausgiebig über alle möglichen Themen. Es machte Spaß mit ihm und ein paar Mal konnte ich sogar ehrlich lachen.
Nach kurzer Fahrt hielten wir vor einem Park, da wir geplant hatten zu picknicken. Wir stiegen aus, Cole holte den Korb mit allen möglichen Leckerein aus dem Kofferraum und dann liefen wir langsam los. ,,Du Harry?" ,,Mhm", machte ich und schaute Cole dann an. ,,Wäre es okay, wenn ich deine Hand halte?" Fragte er, etwas unsicher und schüchtern. Ich zögerte, mein Herz gehörte eigentlich Louis und so richtig bereit dazu, war ich auch nicht. Ich fühlte mich einfach noch nicht wohl genug, Vertrauen war kaum da und es war auch erst unser erstes Treffen.
,,Weißt du Cole, ich hab vor ein paar Tagen meinen besten Freund 'verloren' ", ich machte mit meinen Händen Gestiken von Anführungszeichen in die Luft, ,,also fällt es mir relativ schwer, zu vertrauen. Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, aber ich schätze, dazu bin ich noch nicht bereit." Erklärte ich ihm und hoffte auf sein Verständnis. ,,Oh, das tut mir leid. Ich wollte dich nicht so bedrängen. Ich versteh das dann natürlich. Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?" Mit Sorge in den Augen schaute mich der hübsche Mann an. ,,Lieber nicht. Ich würde es gerne vergessen und den Tag mit dir genießen", sagte ich, woraufhin er lächelnd nickte. ,,Das lässt sich einrichten."
Damit wechselte er das Thema und es kam zu keiner peinlichen Stille, noch zu sonst irgendwelchen doofen Zwischenfällen. Das Thema Louis war abgehakt, zumindest für den Moment. Wir liefen noch ein Stück in den Park, bis wir an einer schönen Wiese angekommen waren, auf der auch ein paar andere Leute picknickten. Es gab außerdem einen Spielplatz, auf welchem ein paar kleine Kinder spielten, sich, nicht gerade ernsthaft, stritten oder glücklich lachten. Allgemein ein schönes Treiben was sich einem bot.
Ich breitete die Decke aus, neben welcher Cole den Korb abstellte. Wir selbst platzierten uns nebeneinander auf die flauschige Decke, bevor Cole dann etwas zu trinken und Essen aus dem Korb holte. Er gab mir einen Becher und füllte darin etwas Cola. Seinen Becher hielt ich auch fest, damit er nicht umkippte und er sich auch problemlos etwas einschenken konnte. Ich trank einen Schluck, bevor ich mir eine Erdbeere nahm und sie genüßlich aß. Die Sonne kribbelte angenehm auf meiner Haut und für diesen kurzen Moment, in dem ich die Augen schloss, war ich wunschlos glücklich.
Doch als ich die Augen öffnete, war dieser kleine Moment der Unbeschwertheit schon wieder vorbei. In der Ferne sah ich Zayn allein herumlaufen. Immerhin war Louis nicht bei ihm, sonst hätte ich nachher noch angefangen zu heulen. Um mich abzulenken, drehte ich mich zu Cole. Wir redeten, lachten ab und an. Zum Glück war Zayn einfach so vorbeigegangen, auch wenn ich noch immer seinen brennenden Blick auf mir spüren könnte. Keine Ahnung, was sein Problem war, schließlich hatte er mir den Besten Freund ausgespannt und nicht ich ihm. Und es war kein Geheimnis, dass er mit Liam ins Bett wollte, nur würde das zum Glück niemals geschehen. Es wurde getuschelt das sich Zayn deshalb mit billigen Weibern ablenkt, weil er niemals an Liam rankommt, aber ob man das so glauben kann, ist wieder was anderes. Wahrscheinlich hasste er mich deswegen, weil ich mich mit Liam gut verstand und er nicht. Aber wer wusste schon, was in seinem Kopf vorging.
Cole und ich verbrachten eine ganze Weile im Park, dabei nahmen wir gar nicht war, wie immer mehr dunkle Wolken auftauchten. Erst als der Platzregen eintrat und es wie aus Eimern schüttete, nahmen wir war, wie schnell schon die Zeit vergangen war. Wir waren längst komplett durchnässt, weshalb Cole verneinte, als ich ihn fragte, ob wir zum Auto wollen. Stattdessen stand er auf, verbeugte sich vor mir und hielt mir dann die Hand hin. ,,Dürfte ich um diesen Tanz bitten Mr.Styles?" Ich legte lachend den Kopf in den Nacken. ,,Sie dürfen Mr.Sprouse", damit ergriff ich seine Hand und ließ mich von ihm hochziehen.
Wir tanzten im Regen, manchmal alleine, manchmal hatte Cole mich an sich gezogen, aber nicht allzu oft, er nahm Rücksicht. Wir sprangen durch den Matsch und waren schon lange die einzigen Menschen auf der Wiese. Nur einzelne Leute, die eilig durch das Unwetter liefen, beobachteten uns mit einem Schmunzeln. Cole hatte mir den Tag um Unmengen versüßt und dafür war ich ihm schrecklich dankbar. Nur kam ich nicht durmherum, mir das alles mit Louis zu wünschen. Als er mich dann spätabends nach Hause brachte, völlig verdreckt und nass, drückte ich ihn kurz an mich und sagte, dass wir das unbedingt wiederholen müssten. Cole hatte begeistert zugestimmt und mich dann noch einmal kurz umarmt.
Als ich dann endlich nach einem entspannten Bad im Bett lag, huschten meine Gedanken wieder zu dem Wuschelkopf mit den wunderschönen blauen Augen. Ich wusste, dass er morgen ein wichtiges Fußballspiel hatte und ich würde ihn dabei trotzallem unterstützen, komme was wolle.
Even if were not together, I will always miss you, think about you, wonder what your doing but most of all I will always love you more than you'll ever know.
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Love Makes Bad - Larry Stylinson
FanfictionLouis war Harrys Anker. Er beschützte ihn vor allem und half ihm durch jede Kleinigkeit. Nie hätte sich Harry vorstellen können, Louis zu verlieren, doch innerhalb von sechs Wochen änderte sich einiges. Als Harry nach den Sommerferien aus Amerika...