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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich allein, kein Louis war da und ich dachte schon fast, dass das alles nur ein Traum gewesen war, würde Louis Geruch nicht immernoch leicht in der Luft liegen. Ich stand auf, suchte mir irgendwas zum anziehen und ging dann nach unten, wo meine Mutter in der Küche saß. Sie las Zeitung, vor ihr standen zwei Tassen Kaffee. ,,Guten Morgen Schätzchen, Louis ist vor gut zwanzig Minuten weg, er wollte dich nicht wecken. Aber keine Sorge, er ist nur joggen und kommt dann zurück." Grinste meine Mum wissend, auf meinen fragenden Blick hin. ,,Okay, danke", erwiderte ich schläfrig, machte mir dann einen Kakao.

,,Und hier, das kam heute per Post." Meine Mutter reichte mir einen Brief, als ich mich an den Tisch gesetzt hatte. Ich öffnete ihn, las mir den Inhalt durch und bekam dabei einen ganz trockenen Hals, Angstzustände, während ich an das Szenario denken musste. ,,Harry? Was ist denn los?" Besorgt schaute mich meine Mutter an, da meine Gesichtsfarbe wohl ganz schön abgenommen haben musste. ,,Der ist vom Gericht. Eine Vorladung um eine Aussage zu tätigen, die Scott wahrscheinlich ins Gefängnis bringt."

,,Aber das ist doch gut?" Sie stand auf, setzte sich neben mich und schloss mich in ihre Arme. ,,Ich hab nur so Angst, er ist krank, was ist wenn er irgendwann wieder rauskommt und Louis und mich erneut heimsucht?" ,,Oh mein Schatz, das wird er sicher nicht. In solchen Fällen folgt meist oft anschließende Verwahrung in psychischen Anstalten, wo man ihm helfen kann und wird. Er wird dir nie wieder zu nahe kommen." Sanft streichelte meine Mutter durch meine Haare und wie immer konnten ihre Worte mich deutlich beruhigen.

,,Guten Morgen", ertönte eine raue, dennoch etwas höhere Männerstimme, die meinem besten Freund zuzuordnen war. ,,Was ist denn hier los?" Fragte er geschockt, als er mich so angekuschelt an meine Mutter vorfand, einige getrocknete Tränen auf den Wangen. ,,Der Gerichtstermin für Scott steht fest und Harry soll dann eine Aussage tätigen, er hat einfach Angst", sprach meine Mutter für mich, da ich kein Wort herausbrachte. ,,Oh Hazza komm her", sagte Louis mitfühlend und öffnete seine Arme für mich. Ich stand auf, löste so die Umarmung von meiner Mutter und lag dann schon in Louis Armen, die mir beruhigende Wärme spendeten.

,,Dir kann nichts passieren, ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein. Zuhause bei mir liegt sicher auch schon ein Brief, dass ich eine Aussage machen soll. Wir gehen da zusammen durch." Murmelte Louis in meine Locken und drückte mich noch fester. ,,Dir kann nichts passieren, ich bin bei dir", hauchte mein bester Freund weiter, ließ mich so sehr geliebt fühlen. Die ganze Situation setzte mir trotzdem ziemlich zu. Nicht nur das mit Scott und Cole, der darin ja auch verstrickt war und noch frei herum lief, sondern auch meine Gefühle für Louis, die gerade in meinem Inneren wieder prickelten und aufblühten, machten mich fertig.

,,Können wir reden?" Flüsterte Louis dann fragend in mein Ohr, weshalb ich etwas Angst bekam, aber trotzdem nickte. ,,Wir sind oben Mum." ,,Ist gut, habt Spaß", lachte meine Mum und zwinkerte mir zu, was mich leicht rot werden und sie verfluchen ließ. Louis lachte nur amüsiert, nahm mich dann an der Hand und zog mich hinter sich her in mein Zimmer.

,,Harry, ähh, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll", nun war Louis der, der rot wurde und sich zweifelnd im Zimmer umsah. ,,Ich frag einfach so, kannst du dich an gestern Nacht erinnern?" Verwirrt blickte ich ihn an und musste dann leicht lachen, schließlich war ich nicht der, der total betrunken war. ,,Sollte ich das nicht eher dich fragen?" ,,Ja und äh, ich kann mich erinnern und ich weiß auch nicht, wieso ich das gesagt hab, was ich gesagt hab." ,,Was? Das du mich liebst?" ,,Ja, da hab ich so Schiss gekriegt, dann hab ich mich halt schlafen gestellt, aber als du geweint hast, hat es mir das Herz gebrochen, es tut mir so leid."

,,Ist schon okay, du warst betrunken und du hast eine Freundin." ,,Hatte." ,,Wie?" Mein Herz schlug schneller, bei dem Gedanken, dass Louis mit Eleanor Schluss gemacht hatte. ,,Gestern nach dem Fußballspiel, ich hab gemerkt, dass ich nur dir von dem Sieg erzählen wollte und als du schon weg warst, hatte ich ein ganz schweres Gefühl in meiner Brust. Dann hatte ich an Eleanor gedacht und mir wurde klar, dass ich mein erstes Mal mit einer Person haben will, die ich wirklich liebe. Das hat mich alles so verwirrt und fertig gemacht, da hab ich mich einfach voll laufen lassen. Dann hab ich Eleanor angerufen und mit ihr Schluss gemacht, nicht gerade die feine englische Art, aber ich hab das nicht mehr ausgehalten. Ich hab ihr gesagt, dass ich Zeit für mich brauche, Zeit um nachzudenken, mir über alles klar zu werden."

Louis tropften einige Tränen aus den Augen, die ich schnell wegwischte. ,,Und was soll mir das nun sagen Lou? Stimmt das, was du gestern Nacht gesagt hast?" Forschte ich sanft nach. ,,Ich weiß es nicht, ich glaube schon, aber sicher bin ich mir nicht. Ich will dich nicht wieder verletzen. Ich brauch einfach ein wenig Zeit und ich denke du auch." Ich nahm Louis einfach in den Arm und hoffte, dass das für ihn Antwort genug war. ,,Bleiben wir denn trotzdem beste Freunde?" Fragte ich vorsichtig nach. ,,Für immer und ewig."

,,Tut dir denn die Trennung von Eleanor jetzt weh?" ,,Nicht wirklich, ich dachte, es wäre schlimmer, aber ich glaube, es wäre so oder so nicht gut gegangen. Alleine weil sie homophob ist, hätten wir doch niemals heiraten können, denn ich würde keinen anderen Trauzeugen wollen als dich und das hätte sie sicher nicht akzeptiert." Ich grinste schief, auch wenn das mehr gefälscht war, als echt. Ich wollte nicht Louis Trauzeuge sein, ich wollte irgendwann sein Ehemann sein und am Altar seine Hand halten, aber wahrscheinlich war ich noch zu jung, um mir darüber Gedanken zu machen.

,,Ich denke, ich sollte dann jetzt gehen, damit wir beide etwas Zeit zum nachdenken haben. Ich muss mir darüber klar werden, was ich fühle und du solltest darüber nachdenken, ob du, nach allem was passiert ist und ich dir angetan habe, du überhaupt noch mit mir zusammen sein wollen würdest." ,,Da muss ich nicht drüber nachdenken. Ich liebe dich und es gibt nunmal Höhen und Tiefen." Gab ich trist zurück. ,,Tut mir leid Hazza, wir sehen uns spätestens bei unserer Geburtstagsfeier. Oder schon eher, je nachdem, wie ich mit mir selbst klar komme." ,,Lass dir ruhig Zeit, ich kann mir vorstellen, dass das schwer ist, schließlich dachtest du immer, hetero zu sein", erwiderte ich und umarmte Louis nochmal, bevor er ging und mich im Ungewissen zurückließ.

People who are meant to be together find their way back. They may take a few detours, but they're never lost.

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So, das was ihr euch erhofft habt, Louis kann sich erinnern, bleibt nur die Frage, ob das nun positiv oder negativ ausgeht?

Erstmal danke für 3.000 Votes, das bedeutet so viel für mich, vorallem die viele positive Rückmeldung zu dieser Story xx

Außerdem hab ich heute meinen Führerschein bestanden und nun endlich einen vollkommen freien Kopf, um viel zu schreiben, da ich ja jetzt auch schon Sommerferien habe!
All the love xx

Love Makes Bad - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt