Ich konnte nicht aufhören, Louis Handgelenk anzustarren. Wie gefesselt blickte ich auf das Armband. Das machte mir wieder etwas Hoffnung, die ich wahrscheinlich gar nicht haben sollte. Dennoch machte es mir Mut, ihn nach Spielende anzusprechen. Louis Hand glitt einmal über das Armband, bevor er quer über das Feld rannte, allen Spielern ausweichte und sich mit einem gekonnten Trick den Ball stahl. Den schoss er rüber zu Zayn, der ihn nah an das gegnerische Tor brachte. Dort schoss er ihn wieder zurück zu Louis, der das Stück bis dahin gerannt war. Mit einem heftigen Stoß landete der Ball im Tor und es fiel der Ausgleich zwischen den beiden Mannschaften.
Sofort stürmten alle aus Louis' Team auf ihn zu und umarmten ihn stürmisch, sodass sie zum Schluss als große Kugel im Dreck landeten. Wir jubelten und pfiffen, während sich nun das andere Team ärgerte. Und es ging nicht gut für sie aus, denn zum Schluss siegten Louis und seine Mannschaft 3:1. Es wurde laut gefeiert auf dem Feld, ein Pokal überreicht und Louis damit in die Luft geworfen. Dann traten einige Mädchen auf das Feld, gingen zu ihren Freunden aus der Fußballmannschaft. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass auch ein Mädchen zu Louis geht, doch plötzlich stand da ein Braunhaariges Mädchen vor ihm und presste ihre Lippen auf seine.
Mir blieb die Luft weg. Ohne es zu wollen, bildeten sich Tränen in meinen Augen. Mein Herz schlug schnell, wie das eines Kolibris. Ich dachte schon, ich würde jederzeit einen Herzinfarkt erleiden, aber das wäre immer noch besser, als zuzusehen wie dieses Mädchen Louis küsst. Ich war wie benebelt, während ich auf das Szenario starrte, hörte gar nicht richtig, wie Liam und Niall auf mich einredeten. Stattdessen stand ich auf, verließ die Tribüne und ging auf das Spielfeld. Bei Louis angekommen, tippte ich ihm auf die Schulter, sodass er sich von seiner Freundin lösen musste.
Erst sah er mich verwirrt an, hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass ich zu diesem Spiel kommen würde. Dann seufzte er genervt. ,,Was willst du Harry?" Trotz das er mir meinen Namen quasi vor die Füße spuckte, gab ich nicht auf. Ich schluckte den fetten Kloß in meinem Hals mitsamt den Tränen herunter. ,,Ich würde gerne mit dir reden." Murmelte ich und sah ihn dabei hoffnungsvoll an. Er zögerte, das sah ich ihm deutlich an. Letztendlich nickte er und meinte:,,Fünf Minuten."
Louis folgte mir etwas abseits, hinter die Tribünen, wo niemand war. ,,Hör zu Harry, bevor du etwas sagst. Hör auf, mich zu stalken, mich zu verfolgen und hör auf, ständig mit mir reden zu wollen. Es ist vorbei mit unserer Freundschaft, verstehe das einfach." Aus großen Augen starrte ich Louis an, als diese Worte über seine Lippen kamen, ohne das er auch nur mit der Wimper zuckte. ,,Erstmal, ich stalke dich nicht. Tut mir leid, dass wir auf die selbe Schule gehen und dies ein öffentliches Fußballspiel war. Da läuft man sich mal über den Weg. Und ich werde nicht aufhören, mit dir reden zu wollen, bis du mir eine rationale Erklärung für dein Verhalten gegeben ist. Schließlich hast du auch das Armband um, dass ich dir damals geschenkt habe." Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um etwas sicherer zu wirken, aber in meinem Inneren tobte ein Sturm voller Unsicherheit.
,,Warum? Warum willst du eine Erklärung? Ich hab nunmal bessere Freunde in Zayn und so gefunden." ,,Warum ich eine Erklärung will? Weil wir verdammt nochmal beste Freunde sind Lou. Seit wir denken können, oder erinnerst du dich nicht mehr? Wie du mir abends vorgelesen hast, als ich nicht schlafen konnte? Wie ich dich fest im Arm gehalten habe, als du vor lauter Stress völlig am Abgrund standest? Wie wir uns gegenseitig getröstet und Halt gegeben haben? Erinnerst du dich wirklich nicht mehr daran? Oder erinnerst du dich und war das alles einfach bedeutungslos für dich?"
Bei all den Erinnerungen die dabei in mir hochkamen, konnte ich nicht verhindern, dass ich doch anfing zu weinen. ,,Ich will dich einfacht nicht verlieren. So leicht geb ich nicht auf." Hauchte ich, meine Stimme zitterte. ,,Tomlinson!" Rief da eine dritte Stimme und als ich mich dahin umblickte, sah ich Zayn, der Louis zu sich winkte. Der Wuschelkopf drehte sich noch einmal zu mir um, sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und zu Zayn joggte.
Ich fiel mit den Knien ins Gras, krümmte mich, da so viel Schmerz durch mein Herz zog, der sich im ganzen Körper ausbreitete. Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich so grausam weh tut, jemanden zu verlieren, der einem die Welt bedeutet. Der seelische Schmerz wandelte sich immer mehr in körperlichen um. Ich fühlte zierliche Arme die sich um mich schlangen und wusste sofort, dass es sich um Niall handelte. Liam erschien vor meinem Gesicht, legte eine Hand auf mein Knie. ,,Harry? Hörst du mich?" Ich krallte mich an Liams Armen fest. ,,Keine Luft", presste ich hervor. ,,Ganz ruhig. Atme tief ein und wieder aus. Wir bringen dich hier weg." Sagte Liam ruhig, legte einen Arm hinter meinen Rücken und einen unter meine Knie. Damit hob er mich hoch. Niall nahm eine meiner Hände und streichelte mit seinem Daumen beruhigend über meinen Handrücken. Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich den Beiden war.
I think what hurts the most is when you give your all to someone. Through thick and thin you're there for them. You stick with them, no matter what. Then one day, they just give up. They won't even fight for you. The one thing you would never have done, they did with no hesitation.
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Love Makes Bad - Larry Stylinson
FanfictionLouis war Harrys Anker. Er beschützte ihn vor allem und half ihm durch jede Kleinigkeit. Nie hätte sich Harry vorstellen können, Louis zu verlieren, doch innerhalb von sechs Wochen änderte sich einiges. Als Harry nach den Sommerferien aus Amerika...