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Die ganze Woche wartete ich auf eine Nachricht von Louis, aber es kam keine. Er war öfter online, hatte meine Nachricht gelesen, doch ignorierte mich vollkommen. Auch in der Schule würdigte er mich keines Blickes. Ich merkte, wie ich immer mehr daran zerbrach und auch meine Eltern hatten gestern nach Louis gefragt. Heulend war ich vor ihnen auf dem Boden zusammen gebrochen, lag auf den kalten Fliesen und fühlte mich, als würde ich keine Luft mehr bekommen. Als wäre Louis meine Luft zum Atmen gewesen, die langsam immer mehr schwindet. Ich hatte meinen Eltern gesagt, dass Louis wohl nichts mehr mit mir zutun haben wollte. Meine Mutter hatte das alles nicht ganz verstanden, wollte mit ihrer besten Freundin Jay, Louis Mutter, über unsere Freundschaft reden, doch ich verbat es ihr. Das war eine Sache, die ich mit Louis alleine klären wollte. Auch wenn ich noch nicht ganz wusste wie.

Nun war Samstag, eine Woche in der Hölle ohne Louis hatte ich schon überstanden. Nur fragte sich, wie lang ich das noch aushalten würde. Konnte ein Mensch wirklich ertragen, wenn sein Seelenverwandter nichts mehr mit ihm zutun haben will? Ich glaube nicht, so fühlt es sich zumindest an. Ich lag auf dem Bett, starrte an die Decke, weinte leise vor mich hin, als sich plötzlich die Tür öffnete. Ich machte mir nicht die Mühe aufzuschauen. Links und Rechts neben mir senkte sich die Matratze und gleich darauf wurde ich von beiden Seiten in den Arm genommen.

,,Oh Harry, was machst du nur?" Hörte ich Liam flüstern, der im nächsten Moment die Tränen von meinen Wangen wischte. Niall küsste meine nasse Wange, denn auch wenn er nicht so gut mit Worten umgehen konnte wie Liam, wusste er, was mich etwas aufmuntern konnte. ,,Wir wollten heute etwas mit dir unternehmen, dich etwas ablenken. Hast du auf irgendwas Lust? Kino? Spazieren gehen? Schwimmen?" Fragte Liam sanft, streichelte mir durch meine Locken. ,,Ich will nur Louis", schluchzte ich, während sich mein Herz zusammenzog. Liam als auch Niall seufzten. ,,Komm schon Harry. Du kannst nicht ewig hier liegen und um Louis weinen. Wir werden jetzt was mit dir unternehmen, ob du willst oder nicht." Sagte nun Niall.

,,Na gut, können wir Spazieren gehen? Ich brauch wahrscheinlich einfach nicht mehr, als ein wenig frische Luft." ,,Natürlich." Liam half mir auf, reichte mir, als wir unten im Flur standen, meine Schuhe und Jacke. Ich zog grad meine Jacke über, als mein Blick in den Spiegel fiel. Meine Haare hatten ihren Glanz verloren, ich hatte tiefe Augenringe und rote Augen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee rauszugehen, doch hatte ich schon gar keine Wahl mehr, da Niall mich an der Hand nahm und mit rauszerrte. Ich folgte den beiden einfach, was sollte schon schief gehen?

Wir liefen durch den Park, Niall jagte Enten durch die Gegend, worüber ich sogar Lachen konnte. ,,Wollen wir noch auf den Fußballplatz?" Fragte Niall, etwas außer Atem von dem ganzen rumrennen. ,,Ich glaub das ist keine so gute Idee. Louis hat heute Training." Meinte ich, meine Stimmung raste wieder zum Nullpunkt. ,,Das ist doch schon seit einer halben Stunde vorbei." Meinte Liam beruhigend, weshalb ich letztlich zustimmte. Ich wollte ihnen auch nicht alles verderben.

Da Nialls Zuhause auf dem Weg lag, holte er einen Fußball von sich, womit wir dann gleich spielen wollten. Natürlich kamen wir nicht dazu, denn als wir den Fußballplatz betraten, sah ich ein paar Gestalten auf der Tribüne sitzen. Darunter erkannte ich auch meinen besten Freund, ich wollte immer noch nicht akzeptieren, dass wir keine Freunde mehr seien. Auf seinem Schoß saß irgendein komisches Braunhaariges Mädchen. Neben ihm Zayn und noch ein paar andere Jungs, die ich vom Sehen her aus der Schule kannte.

,,Harry? Hörst du mich?" ,,Was?" Hauchte ich, völlig aus dem Konzept. Mein Blick haftete immer noch an Louis und diesem Mädchen. Liam schaute mich besorgt an. ,,Tut mir leid, ich dachte er wäre schon weg. Sonst hing er hier nie nach dem Training rum." Entschuldigte sich Liam bei mir. ,,Er war nach dem Training immer bei mir, deshalb. Aber egal, können wir einfach gehen? Ich kann das nicht mehr ertragen." Meine Stimme bebte und ein erstes Schluchzen verließ meinen Mund. Zum Glück waren wir weit von der Tribüne entfernt, sodass man das von dort aus nicht hören konnte. Ich war mir jedoch sicher, dass Louis mich gesehen hatte.

,,Natürlich." Niall legte einen Arm um mich und wir wollten vom Platz gehen, als eine Stimme uns daran hinderte. ,,Ey! Payne." Liam erstarrte, sowie auch Niall und ich. Was wollte Zayn denn jetzt von ihm? Ich drehte mich nicht um, denn mein Gesicht war schon wieder schrecklich verheult und Niall hielt mich schützend im Arm. Nur Liam drehte sich um, der Zayn mit einem ,,Was?" anfuhr. ,,Ganz ruhiger Brauner." Sein tiefes Lacheln ertönte, was mich zum zittern brachte. Es machte mir ein wenig Angst. ,,Ich wollte dir nur sagen, dass du einen wirklich geilen Arsch hast." ,,Wixxer, was willst du wirklich? Und du hast übrigens schon eine Freundin und tausend andere Betthäschen." Brachte Liam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. So aggressiv kannte ich ihn gar nicht, aber das war mir nur Recht, immerhin hatte Zayn es verdient.

Ich hörte Zayn nur lachen, er brachte keinen richtigen Satz mehr zu Stande, weshalb Liam sich wütend zu uns umdrehte. ,,Lasst uns endlich hier verschwinden." Und wir taten nichts lieber als das.

Today I saw you on the street with someone new. I said it doesn't matter to me. But behind the smile I'm wearing are the tears, because loving you hurts.

Love Makes Bad - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt