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Das nächste Mal sah ich Louis, als ich wieder in die Schule durfte. Ich hatte Glück, dass mein Herz in Ordnung blieb und so entließ mich der Arzt wirklich nach den zwei Tagen. Liam und Niall passten rundum auf mich auf, was wirklich niedlich war, aber auch ein wenig nervig, weil sie einen nichtmal allein auf Klo gehen lassen wollten, aber diese Privatsphäre ließ ich mir nun wirklich nicht nehmen. Cole hatte mich auch einmal im Krankenhaus besucht, aber das war nicht der Rede wert. Wir haben Filme auf seinem Laptop geschaut und ich hatte ihm erzählt, dass ich und mein bester Freund wieder besser miteinander auskommen würden. Er wusste ja nicht, dass es sich dabei um Louis handelt. Was ich durch Louis über Cole erfahren hatte, verriet ich ihm vorerst nicht. Ich wollte selbst gucken, ob er wirklich so ein Typ war.

Niall, Liam und ich saßen gerade in der Cafeteria der Schule, als Zayn, Louis und ein paar andere ihrer Freunde reinkamen. Als sich mir dieser Anblick bot, fiel mir vor Schreck mein heißgeliebtes Stück Pizza aus der Hand, direkt auf den ungeputzen Boden. Und das nicht, weil Louis wunderschön aussah, sondern weil er wortwörtlich zerstört war. Sein Auge hatte ein deutliches Veilchen, seine Lippe war aufgeplatzt und seinen Arm hatte er in einen Verband gewickelt. Die restlichen Schrammen konnte man ebenfalls gut sehen.

Bei diesem Anblick kamen mir die Tränen, denn Louis war verletzt und das bekam mir überhaupt nicht gut. Als er mit seinen Augen meine traf, lächelte er mir kurz tapfer zu, doch das wars auch schon. Ich wollte zu ihm gehen, ihn umarmen und wissen, wer ihm das angetan hat, doch irgendwas in mir hielt mich zurück. Und schlussendlich war es Eleanor, die einmal laut schrie, damit die ganze Aufmerksamkeit, der in der Cafeteria ansässigen Schülerschaft, hatte und dann auf ihren Freund zurannte. Ich seufzte tief.

,,Weißt du, was mit ihm passiert ist?" Fragte Liam ebenfalls geschockt, denn ich hatte Niall und ihn über alles was zwischen mir und Louis vorgefallen war, aufgeklärt. Und auch über das seltsame Telefongespräch am Ende. ,,Nein, aber ich glaub, wir verstehen uns wieder besser, ich frag ihn gleich mal."

Als sich die Cafeteria fast endgültig geleert und es auch schon zur nächsten Stunde geklingelt hatte, ging ich auf Louis zu, der nur noch mit Zayn an einem Tisch saß. ,,Lou, hey. Was ist passiert?" Schockiert blickte er mich an, als wäre ich der mit dem Veilchen. Dann schüttelte er schnell den Kopf und blickte auf die Tischplatte. Verwirrt schaute ich zu Zayn. ,,Ihr könnt das hier nicht klären." Ich war immer noch vollkommen perpelex, nickte aber. ,,Okay, kennst du noch unseren alten Lieblingsplatz im Wald? An dem See?" Louis nickte, schaute mich aber immernoch nicht an. ,,Gut, dann treffen wir uns dort um drei heut Nachmittag." Dann ging ich schnell davon, um keine weitere Aufmerksamkeit zu erregen.

Ich wusste nicht, wieso die Sache zwischen Louis und mir plötzlich so geheimnisvoll war, trotzdem wartete ich pünktlich an unserem Platz. Fünf weitere Minuten später hörte ich einige Äste knacken und gleich darauf stand Louis vor mir. Ich konnte nicht anders, als ihn in meine Arme zu schließen. Dabei passte ich allerdings auf, keine seiner Verletzungen zu berühren. ,,Wer hat dir das angetan?" Fragte ich dann, ohne eine weitere Minute zu verschwenden. Louis ging gar nicht darauf ein, sondern entgegnete:,,Du musst dich von Cole fernhalten Harry."

,,Ich versteh nicht?" ,,Er hat was hiermit zu tun", antworte Louis und zeigte auf seine ganzen Wunden. Außerdem hob er sein Shirt etwas an und entblößte damit unzählige blaue Flecken auf seinem Bauch. ,,Was? Wie? Er war das? Ich schwöre dir, ich reiß ihm den..-." ,,Nein Harry, er war es nicht. Also nicht direkt, eher indirekt. Deswegen hatte Zayn schon früher mal versucht, dich von ihm fernzuhalten." ,,Oh Gott. Louis, in was hast du dich verstrickt?" ,,Ich kann dir das nicht sagen Harry, sonst passiert dir noch was." ,,Warum sollte mir was passieren? Du machst mir Angst." Ich zitterte am ganzen Körper, weshalb Louis mich besänftigend in seine Arme schloss.

,,Teils hab ich dich freiwillig von mir gestoßen, teils wurde ich gezwungen." ,,Wer hat dich denn gezwungen? Ich will dir helfen und wer auch immer dir das angetan hat, dem will ich mal ordentlich meine Meinung geigen." Ich raste vor Wut, wer würde einen Menschen zu sowas zwingen und ihm am Ende auch noch solche Schäden zufügen? ,,Ich bewundere dich so sehr Harry. Du bist so stark und du hast nie aufgegeben um mich zu kämpfen. Und selbst jetzt bist du immer noch an meiner Seite, egal wie sehr ich dich auch verletzt habe. Ich verstehe nicht, wieso du das tust, wieso du immer noch für mich da bist, aber ich bin dir unendlich dankbar."

,,Das wird aber nicht mehr lange so sein, wenn du nicht endlich mit der Wahrheit rausrückst. Wieso bist du in dem einen Moment so hasserfüllt und würdest mich am liebsten umbringen und im nächsten bist du wieder mein bester Freund, der mich beschützen will?" ,,Das..ich..weißt du..ich kann dir es nicht sagen. Es würde uns beide gefährden." ,,Verdammt Louis, wir sind hier nicht in irgendeinem billigen Film kapiert? Das ist die Realität und wenn es mich auch betrifft, hab ich ein Recht darauf, es zu erfahren."

,,Na fein, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich hab eine heiden Angst, damit du es weißt. Denkst du ehrlich, nur weil du für sechs Wochen nach Amerika musstest, hätte ich dich abgeschrieben? Natürlich war ich am Anfang sauer, aber das hat sich immer mehr gelegt, weil auch Zayn mich beruhigt hat und mir klar gemacht hat, dass du ja gar nichts dafür kannst, sondern dich deine Eltern gezwungen haben. Aufjeden Fall, klar ich verstehe mich super mit den Jungs und ich denke, wärst du mit ihnen nicht klar gekommen, hätte ich den Kontakt zu dir schon etwas minimiert, aber sicher nicht gänzlich abgebrochen. Naja, erinnerst du dich an das letzte Jahr in den Sommerferien? Da haben wir doch neue Mitglieder für unser Fußballteam gesucht."

Ich nickte, um Louis zu signalisieren, dass er weiter sprechen sollte. ,,Gut, da war ein Junge, Scott, er war gut, aber nicht so gut, um ins Team zu kommen. Ich sagte damals, er solle es im nächsten Sommer wieder versuchen. Und er hat es wieder versucht und wieder hat es nicht gereicht. Er wusste von unserer innigen Freundschaft und war eifersüchtig darauf. Er drohte mir, wenn ich dich nicht durch ihn als neuen besten Freund ersetzen würde und ihn nicht ins Team holen würde, würde er uns beiden etwas antun. Und er hatte mir dann auch gleich bewiesen, wie stark er war. Ich wollte dich doch nur beschützen. Er hat mich erpresst."

Be careful who you tell your feelings to, because some people are waiting for the opportunity to use them against you.

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Jetzt ist die ganze Wahrheit wohl fast raus. Die restliche, bzw weitere Erklärungen kommen im nächsten Kapitel, damit ihr euch nicht wundert.
All the love xx

Love Makes Bad - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt