Der Monitor hatte nur kurz gepiept, aber trotzdem waren deshalb keine Sekunde später Liam und Niall in den Raum gestürmt. Und sahen mich erst besorgt an, doch änderte sich ihr Gesichtsausdruck, als sie mich halb auf Louis liegen sahen. ,,Wir gehen mal lieber. Vergiss nicht Harry, deine Eltern kommen in einer Stunde." Grinste Liam, während Niall mit den Augenbrauen wackelte, bevor sie dann das Zimmer verliessen. ,,So etwas hab ich vermisst", gab ich leise zu, schmiegte mich näher an Louis.
,,Ehrlich gesagt Harry, ich werde aus mir selber nicht mehr schlau. Ich dachte, es ist besser wenn ich dich einfach abstoße, aber jetzt, wo du auch sagtest das du wahrscheinlich damit klar gekommen wärst, weiß ich nicht mehr, wie ich so dumm sein konnte. Ich hab dich so verletzt und so viele dumme Dinge gesagt. Ich wollte einfach nicht, dass du enttäuscht von mir bist, wenn du herausfindest, was ich alles gemacht habe." Louis schluchzte leise, weshalb ich zu ihm aufschaute. ,,Boo, hör auf zu weinen. Lass mich diese wenigen Minuten genießen, wo alles so ist, wie früher. Wir klären das später, okay? Dafür bin ich jetzt zu müde."
,,Okay Haz, schlaf", hauchte Louis und streichelte sanft meinen Rücken auf und ab. Und für einen Moment war alles okay, ich fühlte mich nach Monaten wieder wohl und geborgen. Ich fühlte mich sicher und wollte nicht, dass das Gefühl verloren ging. Doch mir war bewusst, dass Louis mir nur die halbe Wahrheit erzählte und solange das nicht vollständig geklärt war, konnte ich es auch nicht in vollen Zügen genießen.
Das nächste Mal, als ich die Augen öffnete, waren meine Eltern da und schauten Louis und mich lächelnd an. Dieser schlief selbst, weshalb ich leise aus dem Krankenbett kletterte und mit meinen Eltern das Zimmer verließ. Zusammen setzten wir uns in die Krankenhaus-Cafeteria und natürlich fing meine Mutter sofort an, mich auszuquetschen. ,,Was war das gerade mit Louis? Habt ihr euch vertragen?" ,,Er war am Ende und brauchte seinen besten Freund. Aber nein, wir haben uns noch nicht vertragen. Er hat sich zwar entschuldigt und mir zum Teil die Wahrheit erzählt, aber noch nicht alles und das müssen wir erst noch klären. Wer weiß, ob er jetzt im Moment nicht einfach nur Mitleid hat", lächelte ich schwach.
,,Das glaub ich nicht. Früher habt ihr euch alles geteilt, man konnte euch nicht trennen. Was meinst du, weshalb ihr so oft beieinander übernachtet habt? Wenn Jay oder ich versucht haben, euch mal zu trennen als ihr noch kleiner wart, habt ihr schnell angefangen zu weinen. Nur zu zweit wart und seid ihr richtig glücklich. Ich bin überzeugt davon, dass sich das nicht geändert hat." ,,Das stimmt, ihr seid ein Herz und eine Seele", schaltete sich nun mein Vater ein und lächelte mir aufmunternd zu. ,,Ich liebe ihn. Also so wirklich, wie ihr einander liebt." Sagte ich dann schließlich, doch meine Eltern behielten ihr Lächeln auf den Lippen.
,,Das ist doch schön, weiß er es?" Fragte meine Mum, griff nach meiner Hand. Ich nickte betrübt und lächelte sie schwach an. ,,Aber er hat eine Freundin und ist glücklich. Meine Gefühle krieg ich schon in den Griff, wenn das bedeutet, dass ich meinen besten Freund zurückbekomme. Wenn er glücklich ist, bin ich es auch." ,,Du bist so stark mein Junge. Geh mal lieber wieder hoch zu Louis, der vermisst dich sicher schon." Sagte mein Vater und wuschelte mir durch die Haare. ,,Danke", sagte ich und lief dann eilig zurück in mein Zimmer. Dort lag Louis immernoch im Bett und lächelte, als er mich sah.
,,Hey, wo warst du?" Fragte er mit müder Stimme und streckte seine Arme nach mir aus. ,,Meine Eltern waren da, wir waren in der Cafeteria, ich wollte dich nicht wecken." Erklärte ich ihm und kletterte zurück ins Bett, genau in seine Arme. Ich konnte einfach nicht beschreiben, wie gut ich mich fühlte. All mein Kämpfen brachte endlich Fortschritte. Ich wusste, dass ich noch lange nicht am Ziel war und es mit Louis sicher noch einige Probleme geben würde, aber ich hatte das Gefühl, solange wir zusammen waren, könnte uns niemand etwas anhaben. Naja, dachte ich zumindest.
,,Lou?" ,,Ja Haz?" Gab er zurück, strich mir eine verirrte Strähne zurück hinters Ohr. ,,Ich weiß, dass du mir nicht die ganze Wahrheit erzählt hast. Deine genannten Gründe sind gerade zu lächerlich, um all seinen Freunden den Rücken zurückzukehren." ,,Du kennst mich zu gut", hauchte Louis, eine einzelne Träne löste sich aus seinem Augenwinkel. Ich setzte mich auf seinen Schoß, damit ich ihn besser anschauen konnte, seine Hände lagen auf meinen Hüften. Meine legte ich auf seine Wangen, um die nächsten Tränen wegzuwischen.
,,Sag mir schon was los ist Boo, ich helf dir, egal was es ist." ,,Aber ich hab dich wie Scheiße behandelt. Wieso tust du das noch alles für mich? Hast du mir etwa verziehen?" ,,Nein Lou, soetwas kann man nicht so leicht verzeihen, aber ich lie..-, du bist mein bester Freund. Egal, was ist, ob die Welt untergeht oder du dir nur einen Fingernagel abgebrochen hättest, ich bin immer an deiner Seite." Ich gab ihm einen kleinen Eskimo-Kuss, so wie wir es früher auch immer getan hatten.
Louis wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, doch die schöne Stimmung wurde durch sein Handy unterbrochen. ,,Sorry", nuschelte er und fischte es aus seiner Hosentasche, weshalb ich von seinem Schoß kletterte. ,,Tomlinson?" Meldete er sich und als die Stimme am anderen Ende der Leitung etwas sagte, verfinsterte sich Louis Blick sofort. ,,Halt die Schnauze, kapiert? Ich komme schon." Dann legte Louis auch schon auf und sah mich entschuldigend an. ,,Tut mir leid, ich muss los. Wir reden noch, versprochen Haz." Ich wusste, dass Louis Versprechen nicht mehr so viel wert waren, trotzdem vertraute ich ihm. ,,Wer war das am Telefon?" Fragte ich leise, doch Louis ignorierte es und verließ mit einem letzten schwachen Lächeln zu mir, mein Krankenzimmer.
I just want you to hold me in your arms so i can lay my head on your chest and look into your blue eyes and know that you feel the same way I do. But I guess I will have to wait.
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Ein mysteriöser Anruf..was meint ihr?Danke für über 10K Reads und 2K Votes, das bedeutet mir so unfassbar viel!
All the love xx
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Love Makes Bad - Larry Stylinson
FanfictionLouis war Harrys Anker. Er beschützte ihn vor allem und half ihm durch jede Kleinigkeit. Nie hätte sich Harry vorstellen können, Louis zu verlieren, doch innerhalb von sechs Wochen änderte sich einiges. Als Harry nach den Sommerferien aus Amerika...