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Leider kam mein Geburtstag schneller als gedacht und somit auch der Gerichtstermin, der nämlich genau zwei Tage später war. Ich hatte gar keine Lust mehr auf meine Geburtstagsfeier, da seit einer Woche mit Louis Funkstille war und ich gar nicht wusste, wie ich mich ihm gegenüber nun verhalten sollte. Er wusste es wohl auch nicht, denn sonst war er immer schon an meinem Geburtagsmorgen bei mir gewesen, doch nun fehlte jede Spur von ihm. Übermüdet, da ich die halbe Nacht mal wieder wach gelegen hatte, setzte ich mich an den schön gedeckten Tisch, bei dem sich meine Eltern immer Mühe gaben.

Sie drückten mich ganz fest, schließlich war ich nun volljährig, worüber ich mich allerdings nun nicht so freuen konnte. Denn wie jedes Jahr war für vier Leute gedeckt, doch Louis Platz blieb leer. Lustlos kaute ich auf dem Brötchen herum, hörte dann aber nach der Hälfte auf, da ich schon keinen großen Hunger mehr verspürte. ,,Er kommt sicher noch", sagte meine Mutter und drückte aufmunternd meine Hand. ,,Er will sich über seine Gefühle klar werden, ich werde ihn vor heute Abend sicher nicht zu Gesicht bekommen, wenn die anderen dabei sind, damit keine peinliche Stille zwischen uns entstehen kann."

Doch plötzlich klingelte es und mein Vater kommentierte es mit einem:,,Du solltest mal ein bisschen mehr Vertrauen in deinen besten Freund haben." Schnell sprang ich auf und rannte zur Tür, vor der tatsächlich Louis stand, ein Kuchen auf einem Tablett in seinen Händen, ein Geschenk unter seinen Arm geklemmt. ,,Bin ich zu spät zum Frühstück? Wenn ja, tut es mir leid, aber der Kuchen hat irgendwie ewig gedauert." ,,Nein, du kommst genau richtig", erwiderte ich glücklich.

Louis stellte den Kuchen in die Küche und begrüßte dann meine Eltern. ,,Und jetzt komm du mal her, Geburtstagskind, alles Gute", rief Louis und nahm mich in den Arm, hob mich leicht hoch, wirbelte uns im Kreis herum, was mich zum kichern brachte. ,,Dankeschön", brachte ich prustend hervor, als ich endlich wieder auf dem sicheren Boden Platz fand. ,,Macht es dir was aus, wenn wir das Frühstück auslassen und direkt zum Nachttisch übergehen?" Flüsterte Louis in mein Ohr, was ich erst ziemlich falsch verstand, bis er dann auf den Kuchen zeigte.

,,Oh klar, du kannst ihn schonmal anschneiden, ich hol eben die Teller." Mein hochrotes Gesicht wandte ich von Louis ab und stellte mich dann auf die Zehenspitzen, um an die Teller zu kommen, die ganz oben in dem Hängeschrank lagerten. Denn selbst wenn ich in letzter Zeit einen ganz schönen Wachstumsschub hatte, dafür reichte es noch nicht. ,,Komm, ich helf dir", meinte Louis, griff plötzlich unter meine Arme und hob mich hoch. Einerseits löste dies ein unglaubliches Gefühl in mir aus, andererseits war ich einfach froh, dass ich an die Teller kam.

Bis es Abend wurde verbrachten Louis und ich den Tag mit meinen Eltern, sodass wir erst gar nicht über das Thema Liebe reden konnten. Als ich Louis Geschenk auspackte, beobachtete er mich die ganze Zeit neugierig. Zum einen schenkte er mir ein Foto von uns, in einem Bilderrahmen, der die Form eines Herzen hatte. Alleine das machte mich glücklich, bis ich dann das zweite Geschenk auspackte. Zum Vorschein kamen zwei Tickets für das Ed Sheeran Konzert in London. ,,Du kannst dir dann aussuchen, mit wem du hin möchtest", sagte Louis irgendwann, als ich aufgehört hatte zu quieken, da er wusste, wie sehr ich Ed's Musik liebe. ,,Natürlich gehst du mit hin", beschloss ich sofort und umarmte Louis fest.

Und dann wurde es auch schon so spät, dass Niall, Liam und Zayn vor meiner Haustür standen. Sie alle überreichten mir ein Geschenk, welche ich jeweils morgen öffnen würde, da sie endlich los wollten. Ich schlüpfte noch schnell in meine Schuhe, verabschiedete meine Eltern und dann machten wir fünf uns auch schon auf den Weg. Es war kurz vor Mitternacht, als wir die Diskothek erreichten, die die besten Lieder spielte und die schönste Stimmung hatte.

Zayn bestellte beim Barkeeper eine Runde und jeder bekam ein kleines Glas mit purem Vodka gefüllt. ,,Auf das Geburtstagskind", riefen sie gleichzeitig, ehe wir uns dann alle die kalte Flüssigkeit zuführten. Sofort entstand ein unangenehmes Kribbeln in meinem Hals, das sich in meinem Magen allerdings in ein angenehmes verwandelte. Wir tranken noch ein wenig, bis Liam, Niall und ich dann mutig genug waren, auf die Tanzfläche zu gehen. Louis und Zayn verabschiedeten sich für eine Zigarette nach draußen.

Ich bewegte mich im Takt der Musik, hatte meine Arme in der Luft und ließ meine Hüften kreisen. Meine Augen hatte ich geschlossen, um die Musik richtig zu fühlen. Dies tat ich jedenfalls, bis sich plötzlich zwei Arme um meine Hüfte schlängelten. Erst hatte ich gedacht, dass es sich nur um Louis handeln konnte, bis ich mich dann umdrehte und in ein bekanntes Gesicht sah, welches ich eigentlich nie wieder sehen wollte. ,,Hey Curly, ich wollte dir eigentlich nur zum Geburtstag gratulieren", sagte Cole, der sich nah an mein Ohr gelehnt hatte, damit ich ihn durch die Musik hindurch verstehen konnte.

Ich konnte darauf nichts erwidern, denn ich war in einer Schockstarre, während vor meinem inneren Auge gerade alle Szenen noch einmal abgespielt wurden. Das Cole mich einfach nur benutzt hatte, obwohl ich ihn am Anfang wirklich für was besonderes hielt. ,,Und natürlich wollte ich mich nochmal entschuldigen, da auch mein Urteil in zwei Tagen gefällt wird und du sollst wissen, dass ich das nur aus Freundschaft zu Scott getan habe." ,,Klar", erwiderte ich dann emotionslos, mit einem Hauch Verbitterung in der Stimme.

Währenddessen sah ich mich unauffällig nach Hilfe um, konnte aber weder Niall noch Liam entdecken. Zayn und Louis waren sicher noch draußen. ,,Ich mag dich wirklich Harry, vielleicht können wir uns nach der Gerichtsverhandlung nochmal treffen." ,,Nein danke, aber selbst wenn ich wollte, mein Vertrauen zu dir ist für immer verloren. Und bitte geh jetzt, bevor Louis auftaucht."

,,Louis ist jetzt also dein kleiner Beschützer? Ihm kannst du alles verzeihen, aber mir nicht?" ,,Erstens, ja, ich war schon immer Harrys Beschützer und zweitens, er hat mir noch lange nicht vollständig verziehen, aber ich kämpfe darum, dass er es irgendwann tut", ertönte da eine raue Stimme hinter mir, die mein Herz gleich schneller gegen meinen Brustkorb schlagen ließ.

Love is giving someone the power to destroy you, but trusting them not do.

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Da hat sich Cole mal wieder blicken lassen..
Was denkt ihr, wie das mit Louis und Harry weitergehen wird?
All the love xx

Love Makes Bad - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt