Z W E I U N D Z W A N Z I G

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Es dauert genau siebzehn Minuten, bis wir am Schwimmbad ankommen und auch Nora und Niko warten schon vor der Tür auf uns. Ich gehe zu ihr hin und möchte etwas sagen, doch weiß nicht was. Mein Verhalten von gestern war nicht angebracht und das sollte sie wissen. Doch statt sauer oder verletzt zu sein, lächelt sie mich an und drückt mich herzlich an sie.

Verwirrt erwidere ich die Umarmung, muss die Worte aber trotzdem loswerden und als wir uns lösen, hole ich tief Luft, doch sie unterbricht mich, bevor ich etwas sagen kann.

"Bevor du dich jetzt wegen gestern entschuldigst, das brauchst du nicht. Niemand ist dir böse, am wenigstens ich, ich kann verstehen, dass du auch mal eine Auszeit brauchst und wenn sie  Weglaufen für dich ist, ist das okay. Du solltest nur wissen, dass deine Probleme davon nicht weniger werden."

Sie lächelt, ehrlich, sanft und wunderschön.

Gott, er jetzt wird mir bewusst wie schön dieses Mädchen ist und wie abhängig ich inzwischen  von ihr bin, selbst wenn wir uns noch fast gar nicht kennen. Aber ich brauche sie, wie Blumen die Sonne, denn ohne sie können sie größtenteils nicht wachsen und nicht in ihrer Schönheit erblühen. Nora macht mich wacher, füllt den Teil in mir aus, den ich nicht besitze, gibt mir Gefühle, die ich vorher nicht mehr kannte und ist einfach sie. Und deswegen ist sie der Teil, der mich vervollständigt. Der Teil in mir, der mein kaltes Herz langsam auftaut und sicher in ihren Händen verwahrt.

Ich weiß, dass das Vertrauen fehlinvestisiert sein könnte, doch in dieser Freundschaft ist mir das egal. Es ist mir egal, dass sie mich verletzen könnte, dass sie mir erneut ein Messer in die Brust stoßen und mein Herz heraus reißen könnte, denn immer noch besser sie, als Menschen die es nicht verdient haben, mich und mein Herz zu kennen.

"Kommst du?", reißt sie mich aus meinen Gedanken und ich schrecke auf. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich nicht gemerkt habe, wie die anderen schon rein gegangen sind. Schnell hole ich zu ihr auf, und gemeinsam betreten wir das Gebäude.


"Wow", rutscht es mir heraus und betrachte das Schwimmbad. Es hat sich eindeutig gewandelt in den drei Jahren, in denen ich nicht hier war. Vier Rutschen gibt es, zwei Becken sind hinzu gekommen und es gibt sogar ein Außengelände. Sprachlos sauge ich den Anblick in mir und bemerke gleichzeitzig wieviel Leute sich hier aufhalten.

"Kommt schnell, wir gehen nach draußen, bevor die besten Plätze weg sind", sagt Sam und läuft vor.

Wir haben Glück, zwei Liegen sind noch frei. Schnell laden wir unsere Sachen ab und die Jungs sind direkt im Becken verschwunden. Nora ist schon umgezogen und jetzt bleibt es nur an mir hängen. Ich seufze einmal leise und entledige mich meinen Klamotten, stehe nur im noch im Bikini da. Unwohlsein steigt in mir auf und nimmt zu, als ich sehe, wie Nora mich anschaut.

Meine Haut ist blass und ich fühle mich, als könnte die Welt unter meine Haut sehen, als wäre ich entblößt und jeder sieht, wie verwundbar ich bin.

"Wow, du hast echt eine geile Figur!"

Ich schaue Nora an, überrascht von ihrer Aussage. Ihre Augen glänzen und sie lächelt. Ich lächle unsicher zurück.

"Komm, wir gehen endlich schwimmen.", sagt sie und nimmt meine Hand, zieht mich in Richtung Becken. "Aber... Was ist mit unseren Sachen...?", frage ich sie, doch sie zuckt nur lachend mit den Schultern. "Die werden schon nicht geklaut. Komm, lass die Sorgen mal Sorgen sein, und hab ein bisschen Spaß."

Sie hat Recht. Heute ist ein schöner Tag und ich sollte mir von nichts die Laune verderben lassen! Ich werde meine Sorgen einmal Sorgen sein lassen, egal wie schwer es mir fallen wird.

Und dann tue ich es auch. Ich lasse die Sorgen Sorgen sein und habe Spaß. Wir lachen zusammen, machen Wasserschlachten und ich merke, wie mein Vertrauen in die Personen immer mehr wächst.

Ob das gut oder schlecht ist, kann man sehen wie man möchte, kann ich sehen wie ich es möchte. Doch ich denke, es ist an der Zeit, andere nicht an meinen Erfahrungen zu messen und zu verurteilen, denn nicht jeder Mensch ist gleich, nicht jeder handelt gleich und nicht jeder denkt gleich.

Am Ende des Tages bin ich geschafft und ich lasse mich erschöpft ins Auto auf den Sitz fallen. 

Es hat mir Spaß gemacht, wirklich und zum ersten Mal habe ich mir keine Gedanken um das Morgen gemacht, sondern um das Hier und Jetzt. Und das war schön, entspannend, befreiend.

"Sowas sollten wir mal öfter machen.", sagt Niko und setzt sich vorne neben Henry hin. Sam sitzt in der Mitte und daneben Nora. 

Ich nicke nur schläfrig und starre aus dem Fenster. Straßen und Häuser rauschen an uns vorbei, die Zeit vergeht wie im Flug und kurze Zeit später haben wir Nora und Niko nach Hause gebracht und sind bei den Parkers angelangt. Henry parkt das Auto, nimmt unsere Taschen und zusammen gehen wir uns Haus, wo uns schon eine lächelnde Claire erwartet. "Na, wie wars?", fragt sie und ich lächle zurück. "Es war sehr schön.", sage ich, merke, wie die Müdigkeit bei mir angelangt.

Die anderen nicken zustimmend, doch auch ihnen sieht man an, wie sehr sie sich ins Bett sehnen, obwohl es erst halb neun ist. 

Claire muss es wohl merken, denn sie lächelt nur und sagt dann "Das freut mich, aber nun geht schon in eure Zimmer. Ich sehe euch an, wie müde ihr seid."

Damit geht sie und ich gehe schnell die Treppen hoch und lasse mich in meinem Zimmer auf das Bett fallen, Nora im Schlepptau. 

"Uff, bin ich kaputt.", sage ich und mache mich daran meine Sachen auszuziehen.

"Ich schließe mich an.", sagt Nora und gähnt herzlich. "Du hast doch nichts dagegen, wenn ich bei dir im Bett schlafe, oder? Ich habe jetzt keine Lust mehr, die Matratze zu holen, und wie du aussiehst, auch nicht."

Ich schüttle den Kopf. Es ist nur Nora, sie würde mir ohnehin nichts tun und außerdem hat sie Recht. Ich bin viel zu müde, um jetzt noch irgendwas zu tun.

Und so liegen wir beide im Bett und es dauert keine zehn Minuten, da bin ich auch schon eingeschlafen.


*****

Hey meine Lieben!

erstmal möchte ich mich bei den vielen Readern bedanken, es sind jetzt schon 670, wow!

Und gleichzeitig auch entschuldigen, weil solange nichts mehr kam.

Aber ich habe einen traurigen Entschluss gefasst.

Und zwar möchte ich diese Geschichte hier erstmal pausieren. Und zwar aus verschiedenen Gründen:

1. Mir fehlt die Motivation und Ideen für diese Geschichte weiter zu machen und ohne Spaß hieran zu arbeiten, hat auch keinen Sinn denke ich.

2. Im Moment geht es mir nicht so besonders gut, was aber eher so eine Kopfsache ist.

Und 3. Ich denke eher an eine etwas andere Art von Geschichte, die ich auch sobald wie möglich in die Tat umsetzen möchte und die erfordert mehr Zeit und Energie als diese Geschichte hier und beides gleichzeitig zu schreiben, dazu bin ich nicht in der Lage.

Ich werde die andere Geschichte so bald wie möglich veröffentlichen, und mir hängt da auf jeden Fall mehr Motivation dran als diese hier.

Ich hoffe ihr seid nicht allzu traurig. Wer weiß, vielleicht wird diese Geschichte auch mal ein Ende haben. 

Nun aber zu der neuen Geschichte: Also soviel kann ich verraten, es wird eine Vampirgeschichte, aber keine 0815-Geschichte, sondern da ist auch Hintergrund und Ideen bei, die es vielleicht nicht so gibt. 

Tja, das wars erstmal von mir. Ich hoffe wir sehen uns nochmal iwann wieder und ja...

Wünsche euch noch einen schönen Abend und eine gute Woche.

P.S.: Ich würde mich natürlich freuen, wenn jemand von euch auch bei meiner anderen Geschichte auftaucht, sobald sie auftaucht :) ^^ <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 07, 2017 ⏰

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