10. Kapitel:
Telling The Past
Mia
Auch wenn es mir hier gut ging und Niall ein richtig guter Freund geworden war, strichen die Tage nicht schmerzlos an mir vorbei.
Ich dachte immer wieder an Amy. Wo war sie jetzt? Was machte sie? Diese und unzählig viele andere Fragen schossen mir immer wieder durch den Kopf. Doch viel schlimmer fand ich die Tatsache, dass ich wieder von ihr getrennt war. Jetzt, wo wir uns gerade wieder gefunden hatten, waren wir wieder auseinander. Mit den Unterschied, dass ich nun Diejenige war, die spurlos verschwunden war. Wobei – spurlos war ich nun nicht gerade verschwunden, schließlich hatte Amy mitbekommen, wie Niall mich in sein Haus geschleppt hatte. Jedenfalls glaube ich, dass sie das gesehen hatte. Hatte sie doch, oder?
Aber auch etwas anderes plagte mich.
Mike.
Immer wieder tauchte er in meinen Gedanken, in meinen Träumen auf, sodass ich manchmal Nächte lang wach lag und dem gleichmäßigen Atem von Niall lauschte, der ebenfalls in seinem Zimmer schlief, um wieder auf andere Gedanken zu kommen.
Dabei war ich hier doch sicher vor ihm, oder? Hier konnte er mich doch niemals finden.
Aber trotzdem hatte sich sein Gesicht in mein Gehirn gebrannt, als ich ihn da vor dem Krankenhaus gesehen hatte. Ich hatte ihn schon so gut wie vergessen, verdrängt, doch dadurch war alles wieder hoch gekommen. Die monatelange Quälerei kam auf einem Schlag zurück.
Ich ging langsam die wenigen Stufen herab, die von den Schlafzimmern in das Untergeschoss führten. Ich lief geradewegs in das große Wohnzimmer und setzte mich neben Niall auf die Couch, der zusammen mit Harry irgendein Dokumentarfilm anschaute. Ich glaubte, er handelte von Vögeln.
„Geht’s dir besser?“, Harry schaute mich besorgt an und ich lächelte ihm schwach zu.
„Nicht wirklich, aber etwas“, antwortete ich.
„Dann ist ja gut“, meinte er und wandte sich wieder dem großen Bildschirm zu, der an der freien Wand prangte.
Harry war genauso wie Niall ein Freund von mir geworden, wobei er wahrscheinlich nie an Niall herankommen würde, denn Niall war sowas wie mein bester Freund. Aber ich vertraute Harry auch, dennoch erzählte ich ihm nicht so viel wie ich es bei Niall tat.
Louis dagegen, der ja auch hier wohnte, hatte ich in den wenigen Tagen kaum zu Gesicht bekommen. Eigentlich war der die meiste Zeit bei seiner Freundin in der Wohnung und ich fragte mich, wieso er nicht gleich mit in diese einzog, schließlich wohnte er da ja schon fast.
„Niall?“ Der Blonde löste seinen Blick vom Fernseher und schaute mich fragend an. „Kann ich eben mit dir sprechen?“, fragte ich zögerlich.
„Klar.“ Er stand auf und ich folgte ihm in die angrenzende Küche, wo ich mich auf einem Stuhl fallen ließ.
„Was ist los?“, fragte er und musterte mich besorgt. Er setzte sich auf den freien Platz neben mir, sodass wir uns direkt anschauen konnten.
„Ich … Du weißt doch noch, dass ich vor ein paar Tagen noch nicht bereit dafür war, dir zu sagen, wieso ich so plötzlich aus dem Krankenhaus abgehauen bin“, sagte ich zögerlich und schaute auf.
„Ja, aber du brauchst es mir nicht erzählen, wenn du es nicht willst“, sagte er schnell, doch ich schüttelte den Kopf.
„Nein, Niall. Ich muss es dir jetzt erzählen. Ich muss es, denn ich kann diese Last langsam nicht mehr mit mir rumschleppen. Ich muss mich jemanden anvertrauen und außerdem hast du ein Anrecht darauf zu erfahren, wieso ich es damals getan habe.“ Er nickte schüchtern.
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Little Things (Harry Styles FF)
Fiksi PenggemarMia lebte auf der Straße. Jahrelang hatte sie sich durch das Leben eines Obdachlosen geschlagen und wollte schließlich, dass dieses grässliche Leben ein Ende hat. Denn sie konnte nicht mehr. Doch konnte sie nicht ahnen, dass ausgerechnet zwei Junge...