12 Tage × Die letzte Zeit

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Manuel

Am nächsten Tag kam Palle wie versprochen vorbei. Die ganze Nacht lang hatte ich nachgedacht. Dass ich ihn liebe, kann ich nicht mehr abstreiten. Aber ob ich ihn davon erzählen sollte hatte ich auch in dieser Nacht nicht herausgefunden.

"Oh, Entschuldigung, ich muss Ihren Besuch leider bitten den Raum zu verlassen. Ich möchte Herrn Büttinger die Testergebnisse von gestern mitteilen" Nach einem betonten Augenrollen antwortete ich ganz einfach: "Ich will nicht, dass er geht. Alles was sie mir erzählen, kann er auch wissen"

Palle schien über meinen Einwand schmunzeln zu müssen, worauf ich ihm nur einen 'Wirklich?-Meinetwegen-darfst-du-hier-sein,-Sei-doch-dankbar'-Blick zuwarf.

Und ja, Palle wusste genau was ich mit meinem Blick sagen wollte, denn sein kleines Schmunzeln wurde zu einem breitem Grinsen. Er ließ sich entspannt in seinem Stuhl sinken, soweit das mit den harten Stühlen hier möglich war, und sah die Schwester erwartungsvoll an.

Kurz darauf begann sie etwas angeekelt zu reden: "Nun, viel Zeit haben Sie nicht mehr Herr Büttinger." Palle griff nach meiner Hand ohne mich dabei auch nur anzusehen. "Aber wir können Ihnen mitteilen, dass Sie die geschätzt 12 Tage, die Sie noch haben, entspannt hier verbringen können."

"Soweit man denn überhaupt entspannt ist, wenn man weiß, dass man stirbt." Wütend funkelte Palle die Schwester an. Kurz danach verließ sie das Zimmer.

"Warum hast du das gemacht, Patrick?"
Sein Name ist so schön...

"Weil sie keine Ahnung wie du dich fühlst. Sie sagt das einfach so, damit es so aussieht als würde sie sich dafür interessieren. Wenn Leute keine Ahnung davon haben, was in einem vorgeht dann können sie sich verdammt nochmal Sätze wie "Hey, alles wird wieder gut" Sparen! Nichts wird gut. Das Leben ist unfair. Und nur, um selbst besser dazustehen, muss man Leuten nicht das Gefühl geben, sie wären anders nur, weil sie anders fühlen. Weil sie einfach traurig sind ohne Grund. Und diese Schwester muss sowas sagen, damit sie nicht gefeuert wird."

Gerührt von seinen Worten griff ich nach seinem Arm und zog seinen Pulli zurück. Auch wenn sein Arm aussah wie ein Schlachtfeld, war er immer noch die gleiche wunderschöne Person, in die ich mich verliebt hatte.

Sanft und vorsichtig strich ich über seine Narben. "Ich hab auch keine Ahnung von deinen Gefühlen, hab ich Recht? Ich dachte doch immer du wärst so glücklich."

Seine freie Hand wanderte in meine Wange, die er langsam hinabstrich.
"Menschen können sagen, es geht Ihnen gut, aber das muss nicht stimmen. Niemand weiß, wie es anderen geht"

Und unter seinen beruhigenden Berührungen schloss ich meine Augen und glitt in einen ruhigen Schlaf.

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Unzufrieden.😐
Ich möchte das Kapitel 2 Personen widmen. Einmal melaX04 in der Hoffnung, dass es dir besser geht. Und dann noch _lxlxy_mxrxe_ einfach, weil sie für mich da ist.
(UND NEIN, MANU IST NICHT TOT!)
-Luuuuu 🍀

Time - KÜRBISTUMOR FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt