Kapitel 6

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„Du kennst uns!" sagte Paul nun bestimmt. Das ließ sowohl Franco als auch Mila innehalten.

„In Robins und meiner Wohnung ist ein Zimmer frei. Du kommst mit zu uns, wenn du das willst. Franco hat auch schon öfter auf unserer Couch übernachtet. Wir passen auf dich auf, Mila."

„Ich soll mit zu euch? Ihr würdet das für mich tun? Aber ihr kennt mich doch kaum. Warum solltet ihr das machen?"

„Ja, wir würden das für dich tun. Wir können dich doch nicht auf die Straße setzen. Du hast genug durchgemacht. Außerdem mag ich dich." Beim letzten Satz errötete Paul. Die Farbe seines Gesichts glich nun der einer Tomate. Franco konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

Auch ihm war nicht entgangen, dass Mila es Paul angetan hatte. Auch er kannte die Geschichte mit Pauls Ex.

„Ach Paul.. Ich mag euch doch auch."

Mila umarmte Paul fest.

„Ich werde Nils bitten, dich jetzt zu entlassen" sagte Franco und verließ das Zimmer.

In diesem Augenblick kam Robin zurück und verkündete die frohen Neuigkeiten, dass die vier Frauen die Taten gestanden haben.

„Sie haben dich vor genau 2 Wochen entführt. Sie haben alle vier dieselben Angaben gemacht, die sich mit deinen decken, Mila. Wenn du dazu bereit bist, werden wir später die Gegenüberstellung durchführen" erklärte Robin die Lage.

„Und außerdem hat Klaus uns für heute frei gegeben. Wir können Mila zwar zur Wache bringen für die Gegenüberstellung, aber mit der Befragung sollen wir frühestens morgen beginnen."

Dabei fiel Mila ein Stein vom Herzen. Sie war noch nicht dazu bereit, sich mit ihrer Zeit in Gefangenschaft auseinanderzusetzen.

„Robin... Mila wird jetzt entlassen. Unser eines Zimmer steht ja leer..." fing Paul an.

Doch Robin winkte nur ab. „Natürlich kann sie mit zu uns kommen."

Erleichtert atmete Paul auf. Ihm war nicht ganz wohl dabei gewesen, Mila zu sich einzuladen, ohne vorher Robin zu fragen. Er hoffte einfach darauf, dass sein Freund zustimmen würde.

„Du bist jetzt offiziell aus dem Krankenhaus entlassen, Mila" verkündete Franco freudig und hielt die Entlassungspapiere in der Hand.

„Paul und ich müssen uns erst auf der Wache umziehen. Unser Auto steht auch noch dort. Möchtest du solange noch hierbleiben oder mitkommen, Mila?"

„Ich... Ich weiß nicht. Können wir die Gegenüberstellung jetzt hinter uns bringen?"

„Klar können wir das. Dann los. Franco, was ist mit dir?"

„Ich habe später wieder Dienst. Ich fahre jetzt erst mal nach Hause und dusche, ziehe mich um und esse was. Mila, hier ist meine Nummer. Du kannst mich jederzeit anrufen, okay?"

„Danke, Franco." Sie zog ihn in eine feste Umarmung. Sie war Franco so unendlich dankbar für alles, was er getan hatte. Er war ihr sehr ans Herz gewachsen, fast wie ein Vater.

Da Mila keine Sachen im Krankenhaus hatte, musste auch nichts gepackt werden. So machten sich die vier Personen auf, das Krankenhaus zu verlassen. Auf dem Parkplatz trennten sich die Wege, denn Francos Auto stand am anderen Ende des Parkplatzes.


Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne strahlte heute, auch wenn es immer noch verdammt kalt war.

„Hier ist unser Wagen. Steig du hinten ein. Ich komme mit zu dir" sagte Paul, während er die Tür des Wagens öffnete. Mit seiner Hilfe kletterte Mila in das Innere des Wagens. Der Beamte kletterte hinterher und schnallte Mila an, da sie mit verträumten Blick aus dem Fenster sah.

„Warst du schon mal in Köln?"

„Nein, leider nicht. Ich kenne die Stadt nur aus Filmen und Serien und so. Ich war hier aber selbst noch nie." Die Stadt zog an dem Wagen vorbei, der von Robin sicher zur Wache gefahren wurde.

„Wir sind da" kündigte Robin die Ankunft an und öffnete die Tür, damit Paul und Mila aussteigen konnten.

Milas Herz schlug schneller je näher sie der Eingangstür kam. Ihre Schritte wurden immer kleiner, bis sie schließlich ganz stehen blieb.

„Bist du dir sicher, dass du das machen möchtest?" Besorgt schaute Paul das bewundernswerte Mädchen an.

„Ja... Bitte, lasst uns reingehen."

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