Kapitel 3.

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Nachdem ich meine Eltern angerufen hatte, ging ich nach unten. Im Wohnzimmer war niemand, also ging ich in die Küche. Am Tisch saß Adeline, die den Kopf zwischen den Armen vergraben hatte. "Komm schon. Du kannst doch nicht schon wieder schlafen." Sie sah auf und lächelte leicht.

"Ich schlafe nicht. Die Sonne scheint so doll im Gesicht." Ich deutete auf das Fenster, das hinter ihr war. Sie zuckte unschuldig mit den Schultern und stand auf.

"Wo sind die anderen?" Ich machte den Kühlschrank auf und nahm mir eine Dose Cola raus, die ich dann mit einem Zischen öffnete. Adeline setzte sich auf den Tisch und zog ihr T-Shirt aus. Darunter trug sie ein schwarzes Bikinioberteil. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass sie so dünn war, obwohl sie doch tagein tagaus nur aß.

"Die sind am See. Brooklyn kommt doch nicht morgen, sondern erst in zwei Tagen. Etwas ist dazwischengekommen und ihre Eltern können sie nicht mehr bringen." Sie hüpfte vom Tisch und reichte mir eine Hand. "Komm, wir gehen auch zum See." Auch ich hatte schon mein Bikini unter dem Kleid an und nahm ihre Hand.

Wir liefen raus und entdeckten dort Fay und Maddie tuscheln. Ich setzte mich auf eine Holzliege und wartete, bis die zwei uns bemerkt hatten. "Und? Schon Großeltern-Ärsche gesichtet?", meldete sich Adeline. Fay grinste von einem Ohr zum anderen und ich hatte keine Ahnung warum.

"Also das ist kein runzliger Arsch." Sie ließ die Sonnenbrille auf ihre Nase fallen und deutete hinter uns. Addie und ich drehten uns gleichzeitig um. Meine Freundin atmete theatralisch ein und ich war auch nicht unbeeindruckt. Im See, etwas weiter weg von uns, waren fünf Jungs im Wasser und warfen sich einen Ball zu. Sie alle waren gut gebaut und sahen sich sehr ähnlich. Alle hatten braune Haare und die gleichen Gesichtszüge. Die Augenfarbe konnte ich nicht erkennen. Einer unterschied sich von ihnen. Er war blond und im Gegensatz zu den anderen war er recht blass.

"Das müssen die Enkel von Omi und Opi sein. Gute Arbeit an die Beiden.", sagte Madison. Wir kicherten, starrten die männliche Gesellschaft aber weiter an. "Mir gehört der Blonde Vampir. Ihr könnt die mexikanischen Gärtner haben." Drei verwirrte Augenpaare richteten sich auf Maddie, die mit den Schultern zuckte. "Was? So braungebrannt wie die sind?" Sie richtete ihren Blick wieder auf das Magazin, während wir anderen die Jungs angafften.

Sie hatte recht. Die vier waren wirklich braungebrannt, was ziemlich sexy aussah. "Oh Scheiße, die haben uns gesehen! Mission abbrechen! Ich wiederhole: Mission abbrechen! Mayday, Mayday!", rief Fay so, dass nur unsere Gruppe es hören konnte, und wir alle sahen blitzschnell weg.

"Wir haben euch gerade beim Stalken erwischt.", ertönte eine Stimme. Ich sah wie versteinert auf meine Finger und traute mich nicht hochzugucken. Wahrscheinlich waren meine Wangen so rot wie Maddie's Bikini. Oh Gott... passierte das gerade wirklich? Meine Freundinnen kicherten, nur konnte ich den Witz daraus nicht erkennen.

"Wenn ihr uns nicht gestalkt hättet, dann hättet ihr es auch nie bemerkt.", konterte Fay und rettete uns somit. Ein raues Lachen erklang. Zu gern hätte ich aufgesehen, um zu gucken, mit wem wir es zutun hatten. Nur hatte ich irgendeine Verrenkung im Nacken bekommen und konnte meinen Kopf leider nicht heben. "Verratet ihr uns eure Namen?"

"Nur wenn ihr uns eure verrät." Fay war ganz schön bissig. Wäre ich an ihrer Stelle hätte ich kein einziges Wort rausbekommen. Sie war so unglaublich selbstbewusst Jungs gegenüber. Der einzige Junge, mit dem ich mich unterhalten konnte, ohne weird rüberzukommen, war Ben. Und das auch nur weil er die meiste Zeit über redete.

"Du drehst den Spieß immer um, nicht? Wenn wir das nächste mal ein BBQ veranstalten, dann laden wir dich ein. Also, unsere Namen. Wir gehen auf das Tauschgeschäft ein." Ich ergriff endlich den Mut aufzusehen, was mir die Luft aus den Lungen nahm. Drei Jungs sahen fast identisch aus. Alle hatten braune Haare, leuchtend blaue Augen, ein charmantes Lächeln und ein durchtrainierten Körper, was Maddie fast zum Sabbern brachte. Der Vierte sah zwischen ihnen wirklich aus wie ein Vampir. Er hatte blonde Haare und sehr helle Haut. Wahrscheinlich machte das auch nur den Anschein. Der Fünfte von ihnen hatte sich nicht die Mühe gemacht, seinen Arsch hierher zu schwingen. "Ich bin Scott.", sagte der, der in der Mitte stand und als einziger bis jetzt gesprochen hatte.

It Was SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt