Kapitel 13.

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Ein Blickduell startete und ich wollte nicht dass es aufhörte. Ich hatte keine Adleraugen, würde dieses Blau aber auch aus einem Kilometer Entfernung sehen können. Man konnte es einfach nicht übersehen, dafür war es viel zu intensiv.

Jede Bewegung war wie in Zeitlupe, aber irgendwie auch so schnell, dass ich kaum mitkam. Ich sah ihm nur in die Augen. Alles andere blendete ich komplett aus. Es war wie in einem Bann. Selbst wenn ich wollte, ich könnte den Blick nicht abwenden.

"Ich dachte du magst es nicht zu schwimmen.", rief er mir zu und lehnte sich gegen den Tisch. Ich musste mich anstrengen um über Wasser zu bleiben, weil ich immer noch nicht stehen konnte.

"Besser als zu verbrennen.", antwortete ich. Ich wusste nicht, ob ich mich irrte, aber er schien zu lächeln. Aus der Distanz war es etwas schwer zu erkennen. Ich schwamm etwas näher zum Ufer, bis meine Füße den Sandboden spürten. Es kostete ziemlich viel Kraft mich über Wasser zu halten, wobei ich doch kein Profischwimmer war. "Willst du nicht etwas anderes tun anstatt mich so komisch anzustarren?"

"Du starrst mich doch so komisch an.", rechtfertigte er sich und ich zuckte mit den Schultern. "Wie auch immer, wenn du unbedingt willst." Erst sah ich ihn fragend an, drehte mich aber schlagartig um, als er sein T-Shirt auszog.

Ich kniff die Augen zu, obwohl ich schon mit dem Rücken zu ihm stand. Hoffentlich wollte er nicht auch schwimmengehen. Na ja, die Wahrscheinlichkeit war ziemlich hoch, aber vielleicht wollte er einfach nur sonnenbaden?

Als ich eine Hand auf meine Schulter spürte, war die Theorie mit dem Sonnenbad gestorben. Ich ließ mich von ihm umdrehen und schluckte hart. "Ich dachte wir hätten die schüchterne Phase schon überstanden?" Ich presste die Lippen zusammen und schüttelte langsam den Kopf. Seine Hand lag immer noch auf meine Schulter, aber ich schüttelte sie nicht weg. "Was muss ich tun damit wir das hinter uns lassen?", fragte er und biss sich auf die Unterlippe.

"Am besten wir fangen damit an, dass wir uns mehr Raum lassen. Guter Plan? Ja, ich weiß.", sagte ich lächelnd und legte den Kopf schief. Ich drehte mich weg und wollte meine Worte in die Tat umsetzen, aber er umschlang meine Hüfte und zog mich an sich. Mein Rücken war an seinem Oberkörper gepresst und ich konnte nichts daran ändern.

"Ich dachte eher das Gegenteil würde uns weiterhelfen.", raunte er und eine Gänsehaut überzog mich. Es war aber nicht unangenehm, wie es sonst der Fall wäre.

"Das dachte Amerika auch und jetzt sieh dir unsere Politik an." Er schnaubte und ich wollte irgendwelche Witze im Internet raussuchen, um ihn lachen zu hören.

"Man kann ja daraus lernen.", sagte er schulterzuckend und ich riss mich aus seinem Griff, obwohl ich es nicht zu 100% wollte.

"Oder gleich so schlau sein und es lassen.", argumentierte ich, aber es schien ihn gar nicht zu erreichen. Es war komisch mit Heath. Er wusste, dass ich das Gespräch gehört hatte, aber trotzdem gab er es nicht auf. Es war schon verwirrend, wie er sich ganz normal verhielt, so als wäre nichts gewesen.

Ich schwamm zurück zum Ufer und ließ ihn allein im Wasser zurück. Jetzt war mir die Lust auch wieder vergangen. Ich wollte nur meine Ruhe haben, aber das ging nur alleine. Heath verstand es wohl nicht ganz. Immerhin war ich ja auch bei den Jungs im Haus und sollte eigentlich gequält werden, aber das hatten meine Leute bei him wohl vergessen.

Ich schnappte mir mein Handtuch und trocknete mich damit ab, bevor ich mit meinen Sachen ins Haus verschwand. Von den anderen war keine Spur und es interessierte mich nicht brennend wo sie alle waren. Ich steuerte schnurstracks auf Braxton's Zimmer zu, wo zum Glück niemand war, und breitete das nasse Handtuch über ein Stuhl aus, damit es trocknen konnte.

It Was SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt