Ich hielt mich an Heath fest, während wir uns auf den Weg zu den anderen machten. Scott war schon längst vorgelaufen, mit einem Sandwich in der Hand, und hatte uns zugerufen, dass wir nachkommen sollten. Ich war noch nicht müde und die Leute bei mir zuhause waren alle schon am pennen, also schien mir das eine ziemlich gute Idee zu sein.
Es war etwas komisch mit Heath zu reden, als wäre absolut nichts zwischen uns passiert, aber das machten Freunde wohl so. Ich kannte solche belanglose Unterhaltungen auch Ben, aber unsere Beziehung war nicht mit die von Heath und mir zu vergleichen. Wie sollte man sich denn benehmen, wenn man solche Gespräche mit jemandem hatte, mit dem man im Bett war? Ich meine, wo sollten die Hände hin?
In diesem Fall um seinen Nacken, aber die andere Hand taumelte ziemlich idiotisch herum. Mit Ben war es nie so komisch. "Ich könnte dich auch tragen.", bot er mir an, aber ich winkte ab. Das war das letzte, was ich wollte. Dann wüsste ich absolut nicht, was ich mit meinen Händen tun sollte.
"Wenn ich nur noch getragen werde, dann gewöhne ich mich irgendwann daran.", redete ich mich raus. Oder versuchte es zumindest. Das war die schlechteste Ausrede, die ich in diesem Fall hätte sagen können. Ich biss mir auf die Zunge, um mir noch einen blöden Kommentar zu verkneifen. Ich war einfach nicht gut darin. In dieses Freunde-Ding. Es war ziemlich unnatürlich, als würden schlechte Schauspieler einen Film drehen.
"Und... was hast du nach der Highschool vor?", fragte er, um irgendwie die Stille zu unterbrechen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das wollte. Klar, es war ziemlich unangenehm, aber ein Gespräch mit ihm war noch peinlicher. Warum hatte ich das ganze nur vorgeschlagen? Ich hatte ihn sowas von gefriendzoned. Adeline würde mir wahrscheinlich ein High-Five geben, wobei Maddie mich nur enttäuscht anstarren würde. Sie würde mich bestimmt mit Heath in ein Zimmer einsperren, bis etwas zwischen uns gelaufen ist. Das traurige daran war, dass ich es ihr zutrauen würde.
"Eh... ich wollte studieren.", antwortete ich zögernd und er nickte. Ich biss mir auf die Unterlippe, als das Schweigen wieder anfing. Den Rest des Weges wechselten wir kein Wort mehr und ich war unglaublich froh, als wir die Haustür erreicht hatten. Er öffnete sie mit seiner freien Hand und führte mich rein. Scott saß auf dem Boden, mit einem Controller in der Hand, und starrte gebannt auf den Fernseher.
"Chili, komm sofort her und nimm den anderen Controller, sonst sterbe ich noch öfter als Heath.", rief er mir zu und sein Bruder verdrehte die Augen. Heath setzte mich auf die Couch und ich dankte ihm. Sein Mundwinkel zuckte nur leicht nach oben. "Jetzt mach schon, Mira. Ich werde auch nicht jünger. Beat und Mac sind beide grottenschlecht. Und Braxton weißt wahrscheinlich nicht mal wie man das Ding hält." Drei Beleidigungen kamen gleichzeitig aus der Küche und ich musste lachen.
"Ich muss dich leider enttäuschen, aber ich kann auch nichts.", sagte ich und zuckte unschuldig mit den Schultern. Scott seufzte und warf Heath den Controller zu, den er geschickt fing.
"Enttäusch mich nicht, Bro.", warnte Scott und ich zog das eine Bein an, was ziemlich witzig aussah. Heath stieß etwas genervt die Luft aus, bevor er anfing seinen Bruder zu decken. Sie schlugen jedes mal ein, wenn sie einen Gegner erwischt hatten, und ich musste schmunzeln.
Nach einer Weile kam Braxton aus der Küche und als er mich sah, lief er zur Couch und ließ sich neben mir nieder. "Schuldige. Wegen alles.", flüsterte er mir zu und ich kicherte wie ein Mädchen das von ihrem Schwarm angelächelt wurde.
"Du musst dich nicht für alles entschuldigen, für das die verantwortlich sind.", flüsterte ich zurück und auch er lachte leise. Heath warf uns einen Blick zu, den ich fast nicht bemerkte, hätte Braxton mich nicht darauf hingewiesen.
"Er ist sehr, und ich meine wirklich sehr mürrisch in letzter Zeit. Was hast du den armen Jungen bloß angetan ?" Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern, bis sein Blick auf mein Knöchel landete. "Was ist passiert?" Er zog die Augenbrauen besorgt zusammen.
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It Was Summer
ChickLitTeil 1. It Was Summer Teil 2. It Was Spring Viele Sachen verändern sich im Sommer. Die Temperatur. Die Pflanzen. Und auch ich. Wäre ich einfach zuhause geblieben und nicht mit meinen Freunden zu diesem See gefahren, dann hätte mein Leben noch die üb...