Kapitel 11.

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"Manchmal ist er einfach so drauf. Du gewöhnst dich schon noch dran.", sagte Braxton beruhigend und ich führte den Löffel mit der Eiscreme in den Mund. Meine Füße waren wegen dem Schneidersitz eingeschlafen, aber das interessierte mich nicht unbedingt. Die Brüder waren alle wieder in ihre Zimmer gegangen, nur Braxton war bei mir geblieben.

"Ich will mich gar nicht daran gewöhnen. Es ist gut so wie es ist. Bald gehe ich ja eh wieder zurück." Ich seufzte, während er mir das Eis aus den Händen riss und selber aß.

"Weißt du, du bist etwas besonderes. Wie oft hat Scott versucht bei dir anzukommen? Einmal?" Ich nickte und sah verlegen nach unten. "Und Heath? Das kann man wahrscheinlich schon nicht mehr zählen. Eigentlich ist es immer andersrum. Scott reißt auf und Heath ist eher der verschlossene.", erklärte er mir.

"Warte, willst du mir damit sagen, dass Heath Jungfrau ist?" Er fing an zu lachen, als wäre es der beste Witz, den er jemals gehört hatte, und schüttelte den Kopf. War ja klar. Was hatte ich mir erhofft?

"Nein. Natürlich hatte er schon welche im Bett gehabt. Aber er ist noch nicht so schlimm wie Scott." Er lächelte immer noch, aber seine Worte versetzten mir ein Stich. Es war nur eine kleine Schwärmerei, versuchte ich mir einzureden, ich hätte mir nicht solche Hoffnungen machen sollen.

"Was ist mit dir, Braxton? Bist du der Prinz Charming, den sich jede Frau wünscht?", versuchte ich das Thema zu ändern. Wieder kicherte er und zuckte mit den Schultern.

"Es wäre uncool, wenn ich es selbst von mir behaupten würde. Also musst du es wohl tun. Bin ich in deinen Augen ein Disney-Prinz, Mira?" Er spitzte die Lippen und machte große Hundeaugen.

"Dafür kenne ich dich nicht gut genug. Also los, Blitzrunde. Ich stelle dir Fragen und du musst sie ehrlich beantworten." Er nickte und machte sich bereit. "Hast du eine Freundin?"

"Nein."

"Bist du in jemanden verliebt?"

"Ja, etwas."

"Wo wohnst du überhaupt?"

"Santa Barbara." Ich überlegte. Es war vielleicht 4 Stunden von Bakersfield entfernt.

"Und bist du auch so ein 'Aufreißer', alias Arschloch, wie deine Kumpels?"

Er lachte leicht. "Nein."

"Vergiss nicht, du musst ehrlich sein." Er nickte lächelnd. "Wärst du gerne in eine Beziehung?"

"Ja, schon."

"Na schön, Braxton. Mein Entschluss steht fest. Du bist Prinz Charming." Er klopfte sich selbst auf die Schulter und ich lachte. Es war schön mit ihm hier rumzusitzen. Er erinnerte mich etwas an Ben. Ruhig, aber wenn man ihn besser kannte, dann war er einer der coolsten Menschen, den man je begegnet war.

"Dir ist klar, dass ich für meine Ehrlichkeit jetzt belohnt werde, oder?" Ich biss mir auf die Zunge und nickte.

"Aber es ist doch ganz schön spät, nicht? Ich bin echt müde, also müssen wir das wohl verschieben." Ich lächelte ihn unschuldig an und er verdrehte lachend die Augen. Er nahm sich das Eis und stand auf.

"Schön, Ms. Green. Jetzt sind Sie noch einmal davongekommen, aber denken Sie nicht, dass ich es vergessen werde." Er verschwand in die Küche und ich machte mich auf den Weg nach oben in sein Zimmer. Ich kam an Scott's vorbei und hörte ihn mit jemandem sprechen. Mein Körper machte sich wieder selbstständig und blieb stehen, obwohl ich weiterlaufen wollte.

"Das sah aber anders aus. Bin ich wirklich so ein guter Lehrer, Bro?" Das war Scott. Langsam lief ich näher an die Tür. Heath lachte.

"Weiß nicht, war das nicht etwas zu dick aufgetragen? Ich meine, das war ganz schön theatralisch nur um sie rumzukriegen." Ich runzelte die Stirn. Alles an mir wollte weg und das Gespräch nicht mit anhören, aber ich konnte mich nicht rühren.

It Was SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt