Ich gab offen zu, einen Fehler begangen zu haben.
Ich gab zu, nicht nachgedacht zu haben.
Ich gab zu, naiv gewesen zu sein.Ich saß nur stumm auf dem Stuhl und blickte auf das Szenario vor mir. Mein Micha küsste gerade das schönste Mädchen der Klasse, Chessie. Er machte es, um mich zu verletzten...Er machte es, um mich kaputt zu machen.
,,Ich liebe dich!", lächelte Chessie.
,,Ich dich auch!", murmelte Micha und sah mir danach kurz in die Augen, bevor er wieder Chessie küsste. In seinem Blick lag so viel Hass...Jeden einzelnen Tag wurde meine Lebensfreude geringer und geringer. Jeden einzelnen Tag musste ich immer mehr und mehr weinen. Jeden einzelnen Tag wurde mein Herz immer zerstörter...
,,Maurice?", hörte ich die Stimme meiner Erzieherin rufen.
Ich stand auf und lief zu ihr.
,,Maurice...das war jetzt die fünfte Pflegefamilie, die dich zurück brachte! Warum ist das so? Kannst du mir das erklären?", fragte sie mich wütend.
Ich wusste die Antwort...aber keiner, außer mir, wusste sie.
,,Ich weiß es nicht!", log ich sie an.
Sie sah mich mit dem selben Hass in ihrem Blick an, wie Micha.
,,Das kann nicht mehr so weiter gehen! Maurice, du bist in ein paar Monaten sechzehn! Bald will dich keiner mehr! Wenn du achtzehn bist, musst du sowieso hier raus! Reiß dich zusammen! Oder du könntest es bitter bereuen!", zischte sie.
Ich nickte nachdenklich. Ich war es gewohnt, von niemandem geliebt zu werden.Ich saß an meinem schlichten Schreibtisch und schrieb einen Brief. Ich hatte schon viele Abschiedsbriefe über die Jahre geschrieben. Aber wem würde ich sie geben? Wer würde trauern, wenn ich gehe? Ja, niemand. Seit ich mich von Micha getrennt hatte, liebte mich niemand mehr. Ich weiß nicht mal, ob Micha mich überhaupt jemals geliebt hat.
Nachdem ich den Brief in den Briefkasten von Micha gelegt hatte, machte ich mich auf den Weg zurück in das Waisenhaus. Ich nahm das, was mich erlösen würde, vom Medizinschrank und lief leise in mein Zimmer. Dort setzte ich mich auf mein Bett, nahm ein Glas Wasser und schluckte die Schlaftabletten runter. Mit einem kurzen Schluck Wasser spülte ich den Rest runter und bettete meinen Kopf auf das Kissen. Dann schloss ich meine Augen und ließ die Dunkelheit hereinbrechen...
Micha PoV
Hallo!
Das hier ist von mir, Maurice, geschrieben. Ich weiß, dass du mich noch kennst, Micha!
Ich wollte mich nur von dir verabschieden. Ich weiß, es interessiert dich nicht und ich will auch nicht, dass du etwas deiner wichtigen Zeit wegen mir verschwendest. Aber bitte schenke mir diese wenigen Minuten, in welchen du diesen Brief hier liest.Weißt du, ich liebe dich.
Sehr sogar...
Als wir zusammen kamen, verspürte ich so viel Lebensfreude wie noch nie zuvor in meinem Leben! Ich genoss das Gefühl, geliebt zu werden und auch, selbst zu lieben. Es war die schönste Zeit meines Lebens!Aber dennoch hab ich Schluss gemacht...
Warum?
Ganz einfach!
Ich wollte nicht, dass jemand weiß, dass du mit mir zusammen bist. Wir haben es gerne vor allen anderen verheimlicht, aber ich hatte einen bestimmten Grund. Ich wollte nicht, dass sie eine so tolle Person wie dich als "Der Freund des Waisenkindes Maurice" betiteln. Ich wollte, dass du eine wunderbare Person kennenlernst, die alle mögen und wertschätzen.Du aber hast begonnen, mich zu hassen...
Aber ich habe dich immer geliebt und werde es auch immer tun! Das Einzige, was ich will, ist, dass du glücklich wirst!Ich habe mir immer einen Satz gesagt, als ich dich sah. Es war eime stumme Bitte an dich. Leider hast du sie nie erhört, und nun ist es zu spät.
"Hasse mich, aber bitte zerstöre mich nicht"
Leider hast du mich zerstört, Micha.
Mit jedem einzelnen demonstrativen Kuss mit Chessie hast du mich zerstört. Ich habe sehr gelitten.Keine Pflegefamilie will mich.
Ich hatte nie Eltern, die mich lieben und mich immer unterstützen. Selbst meine Erzieherin kann mich nicht leiden.
Du warst der Einzige, der mich je geliebt hat, falls du es überhaupt getan hast...Hiermit wollte ich mich bei dir bedanken...Du hast mir noch die schönste Zeit meines kurzen Lebens beschert! Vielen Dank, mein Micha!
Jetzt ist aber die Zeit gekommen.
Ich bin gefallen, immer tiefer und tiefer in den Abgrund.
Doch selbst der Längste Abgrund hat einen Boden. Dort bin ich angekommen. Am Ende, an der Erlösung.Ich denke, dass mir niemand nachtrauern wird...
Das tut meinem kleinen, verletzten Herzen weh.
Jedoch will ich mich keineswegs beschweren!Danke Micha, dass du den Fall kurz mit verhindert hast. Dass du mich eine Zeit lang festgehalten und nicht losgelassen hast! Aber auch deine Arme wurden mal müde...Und du konntest mich nicht mehr halten...
Danke, dass du mich gerettet hast...
Ich liebe dich, dein Dado!
Ich weinte. Warum bin ich nur so unfassbar dumm gewesen?! So unachtsam?! Warum hatte ich gedacht, er hat sich von mir getrennt, da er jemand besseres gefunden hat?! WARUM?!
Plötzlich begann ich zu schwitzen. Er würde doch nicht...
So schnell ich konnte sprang ich auf und lief aus dem Haus. Mein Ziel war das Waisenhaus, wo Dado lebte. Ich stürmte rein und ignorierte die verwirrten Erzieher.Ohne zu klopfen stürzte ich in Dados Zimmer. Dados Anblick gab mir des Rest. Er sah aus, als würde er schlafen...ganz friedlich, ohne Bedenken...
,,Es tut mir so leid, Dado...", flüsterte ich schluchzend.
,,Es ist meine Schuld...", schluchzte ich.
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Youtuber Oneshots❤
FanfictionIch habe beschlossen, meine Oneshots zukünftig hier hochzuladen :D Sozusagen um Platz zu sparen xD Wie gesagt, ich werde hier je nach Lust und Laune Onshots von Youtuber Shippings hochladen :3 Wenn ihr ein bestimmtes Shipping lesen wollt, könnt ihr...