ᶜʰᵃⁿᵍᵉᵈ ˡᵒᵛᵉ ɢ-ᴅʀᴀɢᴏɴ

9°

Der nächste Tag beginnt wie der andere aufgehört hat, mit Nachrichten über mich und Ji Yong. Alle Welt rastet aus, nur weil der Sänger eine Freundin hat. Ein bisschen Privatsphäre ist wohl niemanden gegönnt. Und ich mache das ganze auch noch mit, tue mir den Schlamassel für meinen besten Freund an.

Ich tue mir die Nachrichten nicht mehr länger an und fange lieber an mich für den Tag fertig zu machen. Dabei fällt mir ein, dass ich ja heute nach der Arbeit mit Ji Yong verabredet bin. Das wäre dann unser erstes Date nach der Fotoaktion. Ich bin gespannt, wie es laufen wird, ob wir vielleicht gesehen werden oder nicht. Vielleicht kommen ja auch Leute an uns stellen uns Fragen. Ich hoffe ich werde mich nicht blamieren und erst recht nicht verquatschen, dass wäre wirklich fatal. Wir sind noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden zusammen und ich mache mir jetzt schon zu viele Gedanken. Also beschließe Ich Ji Yong, der um diese Uhrzeit schon wach sein wird, anzurufen und zu fragen, wie er sich den Tag vorgstellt hat, damit ich ein bisschen vorbereitet bin.

Am Telefon erklärt er mir, dass er mir heute endlich Eun-Mi vorstellen will. Dem entsprechend soll die Öffentlichkeit nichts davon mit bekommen. Wissend, was auf mich heute zu kommt, mache ich langsam los, um pünktlich auf Arbeit zu kommen.

Den Tag überstehe ich im Großen und Ganzen ohne irgendwelche Zwischenfälle oder so. Es ist einfach ein ganz normaler Tag. Abgesehen davon, dass Jay Park heute noch einmal im Studio war um den vereinbarten Termin noch einmal zu verlegen. Man kann sich ja vielleicht vorstellen, wie Kim heute also drauf war. Sie hat nur noch von dem Sänger geschwärmt und mich beneidet, dass ich ihn tätowieren darf. Deswegen bin ich froh, dass ich jetzt endlich Feierabend habe und mich Ji Yong vom Studio abholt, damit ich Kim nicht mehr ertragen muss.

Allerdings ist er nicht allein gekommen, sondern hat seine Freundin schon mit gebracht. Und ich muss sagen sie sieht echt nicht schlecht aus.

Eun-Mis orangenen Haare liegen in Wellen über ihren Schultern. Ihre vollen Lippen sind zu einem schüchternen Lächeln geformt und ihre haselnussbraunen Augen funkeln vor Neugierde. Sie ist ziemlich gut gekleidet und ehrlich gesagt, könnte man sie für ein Model halten, denn ihre Figur und ihr auftreten ist perfekt und das obwohl sie im ersten Moment wirklich ziemlich schüchtern wirkt.

Ji Yong hingegen steht neben ihr, angelehnt an seinem Wagen, diesmal ein weißer Sportwagen, selbstbewusst wie immer. Die Hände hat er in seine Hosentaschen vergraben und die Augen hinter einer Sonnenbrille versteckt. Seine schwarzen Haare fallen ihm locker ins Gesicht, welches ein Lächeln ziert.

Als ich auf ihn zu komme, wird dieses Lächeln noch breiter. Bevor ich wirklich vor ihm stehe, schaue ich mich um, um zu sehen ob irgendwelche Leute Fotos machen. Aber es ist weit und breit niemand zu sehen. Also können wir uns ganz normal unterhalten. Ich ziehe meinen besten Freund in eine feste Umarmung und begrüße ihn freundlich mit einem Annyeong.
,,Annyeong Kleine. Alles gut?", begrüßt auch er mich nachdem wir uns gelöst haben. Ich nicke nur und wende mich an die junge Frau neben uns.

,,Hallo. Ich bin Mirae. Schön dich mal kennen zu lernen." Um meine Höflichkeit zu zeigen verbeuge ich mich vor ihr während ich die Hand schüttel. Dafür bekomme ich ein belustigtes Auflachen von Ji Yong. ,,Seit wann so vorbildlich?"

,,Ach halt doch die Klappe!", schimpfe ich und schlage ihm auf die Brust.

,,Und ich bin Eun-Mie", nuschelt die Freundin von Ji Yong schüchtern. Dabei schaut sie mich nur ein einziges mal an, ansonsten fixiert sie den Boden, der anscheinend interessanter als alles andere ist. Sie ist wirklich sehr schüchtern. ,,Also was machen wir jetzt?", frage ich um die eingetroffene Stille zu unterbrechen. Dabei wechselt mein Blick von Ji Yong zu Eun-Mi und wieder zurück. ,,Ich muss leider noch einmal ins Studio. Ihr könnt mitkommen wenn ihr wollt und euch ein wenig unterhalten", antwortet mein bester Freund auf meine Frage, ohne sich auch nur ein bisschen zu bewegen. Lediglich die Schultern zucken kurz nach oben.